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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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was wollte ich gerade sagen?«
    »Über Robert Ferguson?«
    »Nein, davor.«
    »Oh, die Bohnen?«

    Gary lag da und hörte mit geschlossenen Augen zu. Stimmen, die er sein ganzes Leben lang gehört hatte, so inhaltsleer wie das friedliche Murmeln eines Gebirgsbaches.
    »Also sagte ich zu ihr«, fuhr Sadie fort, »›Aber Liebes, die von Toler’s Hausmarke sind genau die gleichen, bloß billiger.‹ Aber du kennst sie ja, Cathy, sie streitet mit dir, bis einem die Puste ausgeht. Ihre Mutter war vom selben Schlag. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wie auch immer, ich habe sie also gekocht, und nachdem unser kleiner Sam alles ratzeputz aufgegessen hat, was macht er da? Er sagt: ›Das war köstlich, Oma!‹ Ha!« Sie keckerte entzückt. »Ich musste mich wirklich zurückhalten, nicht ›Ich hab’s dir doch gesagt‹ zu entgegnen. Ha! Schmeißt ihr Geld bei Saintsbury’s zum Fenster raus und hält sich für was Besseres. Verstehe mich bitte nicht falsch, Cathy.« An dieser Stelle legte Sadie mit dramatischer Geste ihre Hand auf den Arm ihrer Schwester, so als sei Cathy gerade im Begriff, Sadie völlig misszuverstehen. »Es gibt durchaus ein paar Dinge, für die ich gerne etwas Geld ausgebe. Etwa für dieses, oh, wie heißt nochmal diese Eiscreme, Danny? Die, die ich so mag? Dieses H… Häagen-Dazs?«
    »Aye«, sagte Danny.
    »Oh mein Gott, da könnt ich sterben für. Verstehst du, für so was gebe ich gerne Geld aus, aber für den täglichen Bedarf? Nein. Sie versucht mir allen Ernstes zu verklickern, so ein Kleines würde den Unterschied zwischen zwei Sorten Dosenbohnen erkennen. Aye, ich lass mich doch nicht für dumm verkaufen. Der Kleine hat den ganzen Teller ohne Murren aufgegessen. Hat er doch, oder Danny?«
    »Aye.«
    Onkel Danny hörte diese oder zumindest eine sehr ähnliche Geschichte inzwischen seit vierzig Jahren. Er verfügte dementsprechend über nahezu übermenschliche Auto-Aye-Fähigkeiten. Sie waren so scharf und fein eingestellt wie die Sinne eines
Dschungeltigers. Er musste weder Inhalt noch Tonfall von Sadies Konversationen – besser gesagt Monologen – bewusst nachvollziehen, um zu wissen, wann von ihm eine Antwort erwartet wurde, welchen Grad an Aufrichtigkeit, Neugierde oder Überraschung sein »Aye« ausdrücken musste (»Aye«, »Aye?« oder »Aye!«), und – was von entscheidender Bedeutung war – ob die Lage so ernst war, dass sie von ihm verlangte, von seiner Zeitung oder dem Fernseher aufzusehen.
    »Lass dir gesagt sein, der kleine Sam isst alles. Wie sein Vater. Unser Hugh.« Sadies Blick wanderte verklärt in die Ferne, und ihre Brust schwoll unter dem mütterlichen Stolz auf den Stahlmagen ihres Ältesten. »Unser Hugh würde auch Scheiße essen.«
    Gary gähnte und streckte sich im Bett.
    »Oh, Gary, Junge, haben wir dich geweckt?«, fragte Tante Sadie.
    »Nein, ist schon in Ordnung, Sadie.«
    »Du hast ziemlich lang geschlafen, mein Junge«, sagte seine Mutter und kam zu ihm herüber. »Wie fühlst du dich?«
    »Nicht schlecht.«
    »Du hast komische Geräusche gemacht, während du geschlafen hast. Was hast du geträumt?«
    »Vom Putten, glaube ich. Bällen«, antwortete Gary.
    »Du und dein verflixtes Golf«, sagte Cathy und lächelte.
    »Aye, genau wie sein Vater«, meinte Onkel Danny.
    »Bist du hungrig? Wir wollten gerade einen Kaffee und ein paar leckere Croi…«
    »Oh ja, ich habe einen Mordshunger. Ich glaub Chinesisch fänd’ ich gut. Ich glaube am – Ficken! – Telefon in der Küche liegt eine Speisekarte, Mum. Scheißschlampe.«
    Cathy zuckte zusammen, reagierte aber nicht weiter auf die Beleidigung. »Aye, der Doktor hatte gesagt, dass dein Appetit bald zurückkehren würde. Was hättest du denn gerne, mein Sohn?«

    »Ähm, Chop Suey? Vielleicht ein paar Spare Ribs? Dreckshure. Entschuldigung!«
    »Chop Suey und Spare Ribs. Kein Problem. Wir sind dann unten. Ruf einfach, wenn du irgendwas brauchst, Junge. Pauline ist bei der Arbeit. Sie hat gesagt, sie sei heute Abend zurück.«
    »Aye, danke, Mum. Titten. Ficken. Sorry, entschuldige, Mum.«
    »Das ist in Ordnung, mein Junge. Du kannst doch nichts dafür.«
    Cathy, Sadie und Danny gingen nach unten, um sich ihrem Kaffee und den Croissants zu widmen. Gary lauschte Bens Kläffen, das aggressiver wurde, als sie sich der Küche näherten, und in Hysterie ausartete, als sie diese schließlich betraten. Er legte sich wieder hin und starrte an die Zimmerdecke.
    Sie hatten ein paar Tage gebraucht, um zu begreifen, wie

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