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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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liegen?«
    »Ich mache Putts. Das wird der fünfzehnte hintereinander.«
    »Ich wette’nen Fünfer, dass du den versiebst.«
    Klick. Rrrrrp. Ting.
    »Die Macht ist mit dir«, sagte Stevie, »junger Irvine. Aber …« Stevie brach mitten im Satz ab.
    Gary sah ihn an. »Aber was?«
    »Aber noch?«
    »Äh?«
    »Aber noch bist du kein Jedi! Heilige Scheiße, was ist los mit dir?«, lachte Stevie und reichte ihm den Fünfer.
    »Was für Filme hast du mitgebracht?«
    Stevie zog zwei DVDs aus seiner Tragetasche. »Zwei mal Michael: den neuen Haneke und den Director’s Cut von Heat . Was meinst du?« Er hielt in jeder Hand einen. »Anspruchsvolles Kino oder hirnloser Hollywood-Quatsch?«
    Gary tippte die Hülle von Heat an.
    Stevie seufzte. »Du, mein Freund, hast keinerlei Interesse daran, deinen Horizont zu erweitern.«
    »Jetzt komm schon – Arsch – Menno! -, ich bin krank!«, verteidigte sich Gary und hüpfte zurück ins Bett.
    »Aye, krank am Arsch, du Simulantenschwein.«
    Es klingelte an der Türe.

    »Oh, hier.« Gary gab Stevie seinen Fünfer zurück. »Gib den bitte meiner Ma. Ficken. Ich habe was beim Chinesen bestellt. Nimm dir einen Teller, dann teilen wir’s uns. Sack. Fetter Sack. Ficken!«
    »In Ordnung, ähm …« Stevie warf Gary die DVD zu. »Dann mach das Schätzchen mal klar.«
    Kaum war Stevie auf der Treppe, kam Cathy um die Ecke und öffnete die Haustüre. Auf der Türschwelle stand ein etwa neunzehnjähriger, asiatischer Junge mit einer blauen Plastiktüte und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. »Gary!«, rief Cathy in ihrer fröhlichen Sing-Sang-Stimme. »Dein Chinamann ist da!«
    Stevie sah fassungslos zu, wie sie dem Jungen das Wort »Chinamann« direkt ins Gesicht trällerte. Stevie und er blickten einander an. Stevies Blick bedeutete so viel wie »Tut mir ehrlich leid«, und der des Lieferjungen in etwa »Ich weiß«.
    »Danke, Junge, der Rest ist für dich«, sagte Cathy lächelnd, als sie ihm das Geld reichte und die Türe zumachte.
    Wie betäubt hielt Stevie Cathy den Fünfer entgegen, als er die Tüte entgegennahm. »Schon in Ordnung, Junge. Ich zahl das«, sagte sie. »Lass dein Geld mal stecken.« Als Stevie mit dem warmen Essen in der Hand dastand und zusah, wie Cathy Richtung Küche davonwieselte, empfand er beinahe so etwas wie Ehrfurcht.

21
    ZUHAUSE IM LOFT SPIELTE RANTA MIT ANDY UND TOMMY, DEN beiden jüngsten seiner sechs Kinder, mit der Autorennbahn. Dem siebenjährigen Andy war sein kleiner, silberner Lotus Elan gerade zum zigsten Mal aus der Kurve geflogen.
    »Nee, Junge, du musst in den Kurven langsamer fahren«, erklärte Ranta ihm seelenruhig zum wiederholten Male.
    »Er ist ein Mongo, Dad!«, rief der neunjährige Tommy.
    »Nee, selber Mongo!«, schoss Andy zurück.
    »Hey«, ging Ranta dazwischen, »niemand ist hier ein beschissener Mongo! Hier, mein Junge.« Ranta schloss seine riesige Faust sanft um Andys winzige Hand und zeigte ihm, wie man den Druck auf den Abzug des Pistolengriffes etwas verringerte, damit der Wagen langsamer in die Kurve fuhr.
    Alec griff ihm bei den Geschäften mehr und mehr unter die Arme. Zwar achtete Ranta darauf, dass es nicht zu viel wurde – immerhin hatte der Junge noch einiges zu lernen -, aber es war wichtig, ihn ein paar Entscheidungen treffen und ihm seinen eigenen Kopf zu lassen. Dadurch bekam Ranta zum ersten Mal eine klitzekleine Vorstellung davon, wie sich der Ruhestand anfühlen würde. Und diese Vorstellung gefiel ihm ganz außerordentlich: lange schlafen, ab und an ein wenig Golf und jeden Tag mit den Kindern und den Enkeln spielen. Alison scherzte gerne darüber, dass er es nur deshalb so liebte, Zeit mit den Kleinen zu verbringen, weil er selbst noch ein großes Kind sei. Was auch immer der Grund dafür sein mochte: Ranta war ein guter Vater und ein verlässlicher Versorger.
Und Alison hatte vor langer Zeit gelernt, sich nicht über die Maßen für die Details ihrer Versorgungsgrundlage zu interessieren.
    Klein-Andy, der sich vor Konzentration fast auf die Zunge biss, nahm jetzt den Fuß vom Gas, bis er so langsam war, dass sein Wagen förmlich um die Kurve kroch. Aber er blieb in der Spur.
    »Ich hab’s geschafft, Dad!«
    »So ist es richtig!« Ranta zerwühlte Andy das Haar, während der Junge vor Vergnügen quiekte.
    »Auf sie mit Gebrüll!«, schrie Tommy und stürzte sich auf seinen Vater. Zu einem tobenden, kichernden und sich gegenseitig kitzelnden Knäuel verknotet, rollten die drei über den Boden.
    »Hey!

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