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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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»Styx, du musst deine Pizza essen, hast du verstanden?« Ihrem Mann zugewandt, fügte sie hinzu: »Ich weiß nicht, was mit dem Jungen nicht stimmt. Er will einfach nichts mehr essen. Selbst seine Honigpopps fasst er nicht an.«
    »Scheiß drauf. Du kannst ihnen nicht immer nur diesen Dreck geben«, sagte Lee und deutete auf die Pizza. »Wir gehen heute essen. Zum China Garden.«
    »Wirklich, Dad?«, fragte Delta.
    »Aye.«
    »So richtig … mit hinsetzen?«, sagte Lisa unsicher. Der China Garden war der gute, kostspielige Chinese am Anfang der Hauptstraße.
    »Aye. Nur das Teuerste für meine Teure.«
    »Geil!«, riefen die Kinder einstimmig.
    »Hier..«, sagte Lee und drückte seiner Frau die Plastiktüte in die Hand, die er die ganze Zeit über gehalten hatte. Sie sah hinein: eine Flasche Smirnoff, eine ganze Flasche, und eine Flasche Coca-Cola. »Du machst uns ein paar kleine Woddie-Colas. Und ich geh kurz duschen.« Er küsste sie auf die Wange, und Lisa sah ihn voller Ver- und Bewunderung an.
    »Papa«, nuschelte Klein-Amazon, »dürfen wir auch Vorspeisen haben? Kriegen wir Frühlingsrollen?«
    »Ihr könnt alles haben, was ihr wollt, Püppchen«, erwiderte Lee und strich seiner Tochter übers Haar.
    Als er nach oben ging, hörte er aus der Küche die Geräusche familiärer Feierstimmung – aufgeregtes Kindergeschnatter, Gläserklirren -, und das klang verdammt gut in seinen Ohren.
    Lee konnte immer noch nicht so recht glauben, wie sehr sich das Blatt zum Guten gewendet hatte. Als Alec Campbells Auto heute Nachmittag neben ihm gehalten hatte, dachte er noch, er
würde heute Abend in einer ganz anderen Verfassung durch die Haustür humpeln.
    Er drehte die Dusche auf. Sie brauchte Ewigkeiten, bis sie warm wurde. Vielleicht sollte er eine neue kaufen. Dann ging er rüber ins Schlafzimmer und zog sich das T-Shirt aus.
    »Es ist eine Frau«, hatte Alec gesagt. »Ist das ein Problem für dich?«
    »Wenn der Preis stimmt, dann nicht, Alec«, hatte Lee höflich geantwortet und im Halbdunkel des Boot an dem Doppelten genippt, den Alec ihm ausgegeben hatte. Und ob der Preis stimmte. Fünf Riesen? Logisch, dass Alec seine Zweinochwas plus Zinsen einsackte, die Lee ihm für das Speed schuldete. Aber ihm blieben immer noch fast dreitausend Pfund. »Eine Hälfte jetzt«, sagte Alec und schob ihm unter dem Tisch einen Umschlag zu, »und eine, wenn es erledigt ist.«
    Als Lee sich die Jeans auszog, erinnerte er sich an das Briefchen in seiner Gesäßtasche. Kannste behalten. Nennen wir es einen kleinen Bonus zum Vertragsabschluss. Da war fast noch ein Gramm drin. Richtig guter Stoff. Mit einem Ohr bei dem Geschnatter in der Küche, legte Lee eilig eine weitere klitzekleine Line auf dem Frisiertisch aus. Auch noch eine für Lisa? Nee, er würde sie später damit überraschen, wenn die Kinder im Bett waren. Mann, war das lange her. Er schniefte die Line weg und leckte die bitteren Überreste von seinem Silver-Screen-Videothekenausweis. Das Koks und der Schnaps machten es ihm sehr viel leichter, nicht zu weit vorauszudenken, was deshalb gut war, weil er sich, wenn er doch vorausdachte, unweigerlich mit einem ziemlich großen Problem auseinandersetzen musste: Im Gegensatz zu dem, was Alec Campbell glaubte, hatte Lee in seinem ganzen Leben noch nie einen Menschen getötet.
    Tits McGee? Das war folgendermaßen gelaufen …
    Lee hatte sich mit Tits getroffen, um eine Unze Speed von ihm zu kaufen, die er mit Novocain verschneiden wollte, das er
wiederum von Archie Boyd bekommen hatte. Archie hatte es seinerseits von ein paar Jungs, die in eine Apotheke an der Calder Road eingebrochen waren. Später vertickte Lee die Speed-Novocain-Mixtur dann auf dem Southport Weekender als Kokain. Gegen drei Uhr morgens, wenn das bescheuerte Partyvolk bereits zu dicht war, um den beschissenen Unterschied zu bemerken. Als der Deal gelaufen war, hatte Tits Lee zur Bushaltestelle gefahren. Währenddessen bekam Tits einen Anruf auf dem Handy und sagte plötzlich, er müsse einen kurzen Umweg machen, um ein paar Jungs aus Glasgow zu treffen, mit denen er ein kleines Geschäft laufen habe. Sie hatten in einer Parkbucht in der Nähe des Annick-Waldes gehalten, und Tits ging zu einem Wagen rüber der ein kleines Stück entfernt parkte. Lee hatte beobachtet, wie Tits den Kopf durchs Fenster steckte und mit jemandem redete. Dann hatte er einen grellen Blitz gesehen, einen Knall gehört, und Tits, dem das halbe Gesicht fehlte, fiel hintenüber. Lee hatte

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