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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Wollt ihr wohl damit aufhören!« In der Durchreiche am anderen Ende des Lofts erschien Alisons Kopf. Sie war keineswegs verärgert, sondern genoss es immer, zu sehen, wie viel Spaß ihr Mann mit den Kindern hatte. »Andy, Tommy, kommt zu Tisch.«
    »Na los, geht zu eurer Mama, Jungs«, sagte Ranta und schickte Tommy mit einem freundschaftlichen Klaps auf den Hintern zum Esstisch.
    »Und da kommt ja auch unser Erstgeborener«, sagte Alison.
    »Aye. Gut. Schickst du ihn bitte zu mir nach oben, Schatz?«
    Vater und Sohn saßen im Arbeitszimmer und redeten über Geschäfte, während im stummgeschalteten Fernseher Golf lief: die Schitzbaul Invitational Trophy, live aus dem Golf Club von Benders Creek, North Carolina.
    »Möchtest du, dass Frank das erledigt?«
    Ranta dachte nach. Eine Frau. Kein schwieriger Job. »Nee. Keiner von unseren Jungs. Lass uns den Auftrag lieber nach außen geben. Aber sieh zu, dass derjenige auch seriös ist, Alec. Jemand, der so was nicht zum ersten Mal macht, und der scheißenochmal
kapiert, was mit ihm passiert, wenn etwas schiefgehen sollte und er seine Klappe nicht hält. Fünf sollten reichen, oder?«
    »Aye. Scheiße ja, Dad. Die Hälfte der Penner in diesem Kaff würden sich für fünf Riesen sogar selbst erledigen.«
    Ranta zog eine Schreibtischschublade auf und nahm den braunen Umschlag heraus, den Masterson ihm am Abend zuvor gegeben hatte: fünfzehntausend Pfund in neuen, steifen Fünfzig-Pfund-Noten. Zehn Riesen für ein paar Anrufe. Nicht schlecht. Ranta befeuchtete seinen Daumen, zählte schnell und professionell hundert Scheine ab und übergab sie Alec.
    »Alles klar, Dad.« Alec stopfte das Geld in seine Innentasche. »Hey«, sagte er und nickte Richtung Fernseher, wo Drew Keel sich gerade auf die Unterlippe biss, während er zusah, wie sein Ball gefährlich tief über die Baumwipfel segelte.»Hast du den Schlag gesehen, den der Mann gestern bei diesem Par fünf gespielt hat?«
    »Scheiße, ob ich den gesehen habe? Ich habe mir fast in die Hose gemacht dabei. Hundertneunzig Meter, übers Wasser, mit einem Sechser Eisen? Unfassbar.« Ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden, schlürfte Ranta an seinem Tee und sagte: »Hast du denn schon jemanden im Auge?«
    Alec nickte. Und ob er schon jemanden im Auge hatte.
    Zwei Fliegen mit einer Klappe.
     
    Mit einem dicken Kissen im Rücken, einem Teller voller Toasts vor sich und einer Tasse Tee in der Hand saß Gary im Bett. Die Vorhänge hatte er zum Schutz vor der Sonne zugezogen, und im Fernsehen lief Golf. Ben lag auf dem Fußboden, seine Schnauze bewegte sich langsam von rechts nach links und wieder zurück. Lange Speichelfäden schlabberten von seinen Lefzen, während er den Weg jedes einzelnen Stücks Toast vom Teller in Garys Mund verfolgte. Er sah aus, als verfolgte er ein überaus appetitanregendes Tennisspiel: zwei fette, geröstete Truthähne, die
sich in Zeitlupe den Ball zuspielen. Gary warf dem Vieh eine Brotkruste zu, die dieses innerhalb einer Nanosekunde verschlungen hatte, und stellte den Fernseher lauter.
    Benders Creek, mit seinen endlosen dschungelartigen Roughs und eng an die tiefen Wasserlöcher geschmiegten Greens, war einer der schwierigsten Plätze der US-Tour. Das Preisgeld der Schitzbaul-Trophy, von den Spielern auch »the shit« genannt, gehörte zu den höchsten im Golf überhaupt: Dem Gewinner winkten über eine Million Dollar. Selbst der Letzte bekam noch fünfzig Riesen. Dementsprechend gaben sich bei diesem Turnier die größten Stars ein Stelldichein: Keel, Spafford, Honeydew III, Novotell, Lathe, Von Strapple und, wie konnte es anders sein, Linklater höchstpersönlich. Sie traten allesamt an, und Gary, der sich nach der langen Zeit der Abstinenz förmlich nach Golf verzehrte, wollte nicht eine Sekunde davon verpassen.
    Aber im Bett zu liegen, während die Kamera über den Fairway schwenkte – dieses wunderschöne, samtig grüne Dogleg, in dessen Bunkern der Sand weich und golden, geradezu einladend leuchtete -, das war wie Golfpornographie. Die reinste Folter.
    Gary stand auf und ging zum Fenster. Ein wunderschöner Maimorgen. Nicht eine Wolke am Himmel. Wann hatte er zuletzt fast einen ganzen Monat verbracht, ohne einen Golfschläger zu schwingen? Er blickte auf die Uhr. Pauline war den ganzen Tag über weg, und es dauerte noch Stunden, bis seine Mum vorbeischauen würde …
    Absolute Bettruhe für mindestens vierzehn Tage.
    Meine Güte, es waren doch jetzt fast vierzehn Tage. Er fühlte sich

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