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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Sie sah keinen Sinn darin, sich mit ihm zu streiten.
    »Erzähl mir von Romero«, forderte Dex sie auf.
    »Cardinal Romero von Oblivion? Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Er schickt mich auf Missionen. Ich führe sie aus.«
    »Er schickt dich los, um Menschen zu töten?«
    »Manchmal.«
    »Und das bereitet dir keine Probleme?«
    »Warum sollte es?«
    »Weil Menschen leben und atmen, lachen und weinen. Sie haben Träume und Wünsche, und wenn man in der Blüte seiner Jahre aus dem Leben gerissen wird, ist das ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Jeder Mann und jede Frau und jedes Kind haben das Recht, zu atmen und zu leben.«
    »Warum bringen die Menschen sich dann gegenseitig um?«
    »Weil manche eben böse sind.«
    »Dann ist das noch schlimmer. Das ist sehr, sehr traurig.«
    »Wieso?«, fragte Dex.
    »Weil ich keine andere Wahl habe. Ich empfinde nichts für Menschen. Ich führe nur einen Job aus. Wie eine Maschine. Aber wenn ihr Menschen, Menschen mit einer Seele, euch bewusst dazu entschließt , euch gegenseitig diese Dinge anzutun, hat das eine ganz andere Dimension von Grausamkeit.«
    »Ich glaube, in gewisser Hinsicht hast du recht«, sagte Dex. »Wir sind Meister darin, uns gegenseitig zu vernichten. Wir haben es zu einer Kunstform verfeinert. Das ist etwas, auf das ich nicht besonders stolz bin.«
    Amba war so taktvoll, nicht darauf hinzuweisen, dass Dex ihrer Einschätzung nach kein Mensch war.
    Schweigend saßen sie da, während Amba mehrere Teile der FREUNDIN vorsichtig zusammensetzte. Einen Moment lang sah es verrückt aus, lauter Winkel und Komponenten, und plötzlich, so schnell, dass einem das Bild vor den Augen verschwamm, bewegte sich alles wieder an seinen akkuraten Platz.
    »Das ist eine … interessante Waffe«, fand Dex.
    »Das ist meine FREUNDIN .«
    »Was ist das für ein Modell?«
    »Es ist einfach eine FREUNDIN «, sagte Amba und blickte Dex in die Augen. »Und frag mich nicht, woher ich sie habe. Ich könnte es dir nicht sagen.«
    »Na ja, um ein Standardmodell handelt es sich ganz bestimmt nicht. Darf ich sie mal in die Hand nehmen?«
    »Ja, aber du könntest damit nicht schießen. Sie ist mit meiner DNA fest verdrahtet.«
    »Praktisch.«
    Zögernd reichte Amba Dexter die Waffe, die er ein paar Augenblicke lang in den Händen hielt. Sie fühlte sich leicht an, und man traute ihr gar nicht zu, solche Verheerungen anzurichten, wie er sie während des Kampfs auf der Brücke gesehen hatte. Sie war mehr als die Summe ihrer einzelnen Teile, das musste man ganz klar sagen.
    Plötzlich schien sich die Welt rings um ihn her zu verlangsamen, die Drehung der Welt, das Zischen der Brise zwischen den metallenen Baumästen, alles verzögerte sich, bis Zeit und Raum sich nur noch im Kriechtempo bewegten. Die schwarzen Wolken droben standen still, als hielten sie Wache bei einer Beerdigung. Dex blickte Amba an, doch die war in einer statischen Pose erstarrt, ein Tableau, immer noch dabei, ihre Hand zurückzuziehen.
    –Hallo, Mr. Colls, sagte Zi.
    Dex blinzelte und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen.
    –Spreche ich mit der Gun?
    –Ja. Der FREUNDIN .
    –Ist das irgendein cleveres Pseudonym? Steht das für Freaky Rotary Explosive Unit Nuclear Device Integration oder so was in der Art? Etwas Cleveres, das zeigen soll, was für eine geile Waffe du wirklich bist?
    –Nein. Ich bin einfach nur die FREUNDIN . Mein Name ist Zi.
    –Wer hat dich gemacht?
    –Niemand hat mich gemacht. Ich existiere nur.
    –Bist du dann ewig? Unsterblich?
    –Ich bin nicht unsterblich, denn ich lebe nicht. Aber in gewisser Weise bin ich wohl ewig.
    –Weiß Amba, dass du mit mir sprichst?
    –Nein. Sie glaubt, zwischen ihr und mir bestünde eine ganz spezielle Verbundenheit.
    –Was natürlich nicht der Fall ist, sagte Dex, den eine plötzliche Eingebung traf wie ein Hammerschlag. Du arbeitest für deine eigenen Interessen, nicht wahr, hübsche kleine Zi? Du verfolgst deine eigenen Missionsziele. Du hast deine eigenen Pläne in deiner … Existenz.
    Es war ein seltsames Gefühl, und Dex wurde bewusst, dass es ein übertragenes Gefühl war. Zi lächelte.
    –Sie sind sehr aufmerksam und clever, Mr. Colls. Versuchen Sie, nicht allzu clever zu sein. Geben Sie mich an Amba zurück. Wir werden später noch miteinander sprechen.
    –Und du willst, dass ich diesen kleinen Meinungsaustausch verschweige?
    –Ihr Leben hängt davon ab, schloss Zi.
    Mit einem Zischen rückte die Welt wieder an ihren Platz zurück. Amba

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