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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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die Beine, duckte sich unter einem Schlag weg, und obwohl es ihn bis in die Tiefe seiner Seele schmerzte, knallte er Toffee eine rechte Gerade vor die Brust. In einem wilden Durcheinander aus Armen und Beinen flog sie nach hinten und ließ den zischenden Stab fallen.
    Dex trat vor und hob ihn auf.
    Toffee lag keuchend auf dem Rücken und hielt sich die Brust.
    Mit ein paar raschen Schritten war Dex bei ihr und blickte auf seine Tochter hinab, oder auf die Kreatur, die einmal seine Tochter gewesen war, und er fühlte nichts außer Liebe zu ihr. Nichts außer Liebe und Freude, vermischt mit Horror und Angst vor dem, was sie geworden war. Und er spürte einen Zweifel. Ein nagendes Gefühl, das in seinem Hinterkopf kribbelte …
    »Toffee?«
    »Was ist, du Mistkerl?«
    »Du bist nicht Toffee.«
    Schweigen.
    »Du bist nicht mein kleines Mädchen.«
    Schweigen.
    »Wo ist mein kleines Mädchen?«
    Toffee starrte wütend zu ihm hoch, und plötzlich löste sich etwas in seinem Herzen, und er verspürte eine Aufwallung von Freude und Glück, wie er sie nie zuvor gekannt hatte. Natürlich! Das hier war nicht die echte Toffee – denn er und Katrina und Amba, sie drei waren technische Schöpfungen, künstlich geschaffene Androiden. Aber Molly und Toffee konnte man nicht auf dieselbe Weise manipulieren, sie waren durch eine Vereinigung in Liebe entstanden, nicht durch einen technischen Vorgang. Und deshalb hatte man sie zu irgendeinem Zeitpunkt ausgetauscht gegen – was? androidische Neuschöpfungen der echten Kinder? Vielleicht. Aber aus welchem Grund?
    Nun, um seine Kooperation zu erzwingen, weshalb wohl sonst?
    Um sich seiner Loyalität zu versichern.
    Um ihn zu zwingen, das zu tun, was man ihm befahl.
    Dex führte den zischenden, knisternden Stab dicht an die falsche Toffee heran, und sie zuckte zurück wie eine Schlange vor einer brennenden Fackel.
    »Wo sind meine Kinder?«, fragte er.
    Toffee fing an zu lachen, und es klang beinahe wie das Lachen einer Erwachsenen. Ihre Augen funkelten. »Glaubst du, das ist so einfach? Dass es so leicht sein würde? Als wären wir bloß Imitate oder Klone, und deine richtigen, wunderhübschen, engelsgleichen kleinen Mädchen werden in Wahrheit festgehalten in irgendeinem üblen Loch, umklammern mit ihren Händen Gefängnisgitter und warten darauf, dass ihr lieber Daddy kommt und sie rettet?« Sie lachte wieder, und es war ein hässlicher Laut, bei dem Dex die Fäuste ballte. »Nun, es ist keineswegs so, lieber Daddy , es ist ganz und gar nicht so. Ein rundes Ding passt nicht immer in ein rundes Loch, denn das Loch verzieht sich, verzerrt sich, und nur weil deine Kinder in den letzten paar Jahren nett zu dir waren, heißt das noch lange nicht, dass sie jetzt nicht voller Hass sind und bereit, den Job zu erledigen, für den sie konstruiert wurden. Und sie wurden gemacht, um zu foltern. Und um zu töten.«
    »Nein«, flüsterte Dex.
    »O doch«, sagte Toffee. »Ich bin dein Baby. Deine süße kleine Toffee. Und ich will, dass du stirbst, du verdammtes Arschloch …« Mit einem Fauchen stürzte sie sich auf ihn, die Finger zu Krallen gekrümmt, die Zähne gefletscht und sabbernd wie ein angreifendes Raubtier … das zum tödlichen Schlag ausholt.

13
    Böser Daddy
    Toffee griff an. Seine eigene Tochter griff ihn an! Dex reagierte schnell, schlug mit dem Stab zu und berührte Toffees Schläfe. Das Mädchen wurde zur Seite geschleudert, drehte sich, prallte gegen die Wand und sackte in sich zusammen.
    Bei jedem anderen Gegner hätte Dex sofort zum Todesstoß ausgeholt.
    Aber das hier war sein kleines Mädchen.
    Wie konnte er so etwas tun? Wie konnte er seinem Baby so etwas antun?
    Frustriert bleckte er die Zähne, trat an die Wand heran, an die akkuraten Tafeln aus Legierung, die das beruhigende blaue Licht abstrahlten. Dex fing an, gegen eine der Tafeln zu treten, und nach mehreren kräftigen Tritten verbog sich das Material. Er schob seine Finger hinter die Kante und riss das Paneel ab. Dahinter befanden sich massenhaft Leitungen und Kabel. Dex packte eine Handvoll Drähte und riss sie unter einem Funkenschauer heraus, dann ging er zu Toffee, kniete sich hin und band ihre Hände fest hinter dem Rücken zusammen; als Nächstes fesselte er ihre Knöchel.
    Als sie das Bewusstsein wiedererlangte, wehrte sie sich, wirbelte in engen Kreisen herum und fauchte wie besessen.
    Zufrieden steckte Dex den Rest der Drähte in eine Tasche und wog den Stab nachdenklich in der Hand. Er näherte sich der

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