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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Dieser Feigling.
    Die Deckenkühlung zischte, und Amba blickte auf die flatternden Bänder. Ihre Gedanken wanderten zurück, viele, viele Jahre in die Vergangenheit. Wie viele es waren, wusste sie wirklich nicht mehr. Aber es waren sehr viele.
    Warst du immer so zynisch? Oder wurdest du es nach den ersten paar Morden? Den ersten fünf? Zehn? Fünfzig? Hundert? Wann ist es passiert? Wann setzte diese Verbitterung ein? Wann hat der … Tod deiner Sehnsucht, ein Mensch zu sein, dich so schwer getroffen?
    Sie lächelte. O ja. Sie hatte sich einmal gewünscht, sich den Menschen anzuschließen. Taten sie das nicht alle? Dieser Wunsch war in ihr so stark gewesen, dass er in ihrem Kopf gebrannt hatte wie ein rot glühendes Brandeisen. Sie hatte den TRAUM , und der TRAUM hatte lange gedauert, und der TRAUM war ein wiederkehrender Traum … nun ein Albtraum.
    Amba schloss die Augen. Sie betete, wie sie immer betete, dass sie traumlos schlafen würde, und vor allen Dingen ohne den TRAUM schlafen würde. Aber es sollte nicht so sein. Gott beziehungsweise die Götter der Anarchy -Androiden war übellaunig, verstimmt. Er war sauer, sauer auf Amba und sauer wegen ihres Tötens. Deshalb wollte er sie quälen …
    Wieder einmal.
    Ihre Augen schlossen sich. Sie schlief …
    Amba wohnte in einem kleinen Haus am Fluss. Es hatte weiße Wände, und an einer Ecke bröckelte das Mauerwerk, und sie wusste, dass sie eines Tages diese verdammte Reparatur würde machen müssen. Die Fenster waren typisch für den Stil der Alten Erde, traditionell – Holzrahmen mit abblätternder weißer Farbe und einer einzigen Glasscheibe. Keine Technik, kein Plastic-plasty-Quad-Kern-E-Glas-Thermal-Glassy-Glas, oh no, Sir; das hier war die alte Sorte Glas. Das Zeug, das zerbrach und an dem man sich schneiden konnte. Heimtückischer Mist.
    Das Dach des Hauses war mit Terrakottakacheln gedeckt, ofengebrannt. Altkunst. Händewerk. Einige waren geborsten, aber das Dach hatte man so gebaut, dass kein Wasser durchleckte. Und das war gut.
    Amba ging den Schotterweg hinauf. Die Sohlen ihrer flachen Schuhe knirschten, und sie atmete den Duft der Kiefern ein, die ihr Haus umstanden. Und das war das Problem, obwohl es im Traum kein Problem darstellte. Oder in DEM TRAUM .
    Das Haus gehörte ihr . Eigentümerschaft. Besitz.
    Und sie genoss es.
    –Komm zum besten Teil, du Luder, sagte Zi.
    –Hey, Mädchen, ich wusste, dass du beim Geruch von Tod und Verderbnis wieder auftauchen würdest! Gut gemacht! Willkommen auf der Party.
    –Hey, leck mich doch am Arsch, das ist dein Traum, du hast mich eingeladen.
    –Zi, niemand würde dich jemals einladen. Du bist schlimmer als die Pest. Bösartiger als Krebs. Verzieh dich, irgendwohin, wo es ganz still ist, da drüben in den Wald. Leg dich hin. Und stirb …
    Amba ging den knirschenden, sanft ansteigenden Weg hinauf, und langsam kam das Haus in Sicht, scrollte hoch wie ein KrunchyKrunchKomputer-Spiel. Die weißen Wände. Das Terrakottadach. Und die Tür. Eine hellblaue Tür, ramponiert und ein bisschen verzogen, mit abblätternder Farbe. Ihr Anblick ließ Amba frösteln, ihr Herz setzte einen Schlag aus und stieg in ihren Mund auf wie Galle. Die Tür. Die blaue Tür.
    Hinter dem Haus seufzten die Bäume im Wind. Kleine Tiere huschten durch das Bodendickicht des Waldes. Die Kiefern verströmten einen durchdringenden Duft, ein aromatisches Parfüm der Wildnis. Zur Rechten gurgelte ein Fluss über Felsen. Zur Linken beschrieb der Wald einen Bogen wie eine Narbe und zog sich die Flanken eines anderen mit Kiefern bewachsenen Hügels empor; auf dessen Gipfel stand ein Steinkreis, uralt und magisch, dessen Flächen grau glänzten.
    Da droben befand sich auch eine Kirche. Oder genauer gesagt die Ruine einer Kirche, mit verfallenen Steinwänden, einem eingestürzten, verrotteten Dach und frostzerfressenen, verfallenden Grabsteinen. Amba fröstelte bei dem Gedanken … und ging weiter auf die Tür zu. Die blaue Tür.
    –Was findest du hinter der blauen Tür, o meine Kleine? Welches Lied wirst du dieses Mal singen? In welchen Träumen wirst du schwelgen?
    Amba erreichte das Ende des Wegs und blieb stehen. Sie war ein wenig außer Atem, labte sich an der majestätischen Erhabenheit dieses Orts, und dennoch … dennoch füllte sie die schreckliche Angst aus, die sie immer in dem TRAUM überkam.
    Sie drehte den Kopf, veränderte den Blickwinkel, und nichts war real, obwohl das hier sogar realer als real war. Sie konzentrierte sich auf die

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