Combat Planet: Roman (German Edition)
neuen Job. Sechs Attentate. Auf dem Themenplaneten.
Und was dann?
Sie lächelte, ein saures, bitteres Lächeln.
Und dann nickte sie. Weitermachen. In Bewegung bleiben. Weiter töten.
Bis man sie tötete.
Amba trat durch die Tür, die sich hinter ihr mit einem scheppernden Klicken schloss. Der Korridor war luxuriös ausgestattet mit einer Tapete aus Goldimitat und halb flüssigen Teppichen; alles Imitate, genau wie ich, dachte sie. Sie ging durch den langen Korridor zum Krankenlift, der sie ins Erdgeschoss und zur Rezeption brachte. Als Amba den Krankenlift verließ, wanderte ihr Blick zur Rezeption, und sie entdeckte die beiden Männer, die sie vorher beschattet hatten – entweder im Auftrag von Oblivion oder … für jemand anderen. Es spielte keine Rolle. Es war irrelevant. Falls die Kerle sie attackieren sollten, würde sie sie ausschalten.
Amba trat nach draußen in den Sonnenschein. Der Norden von LLA glich in seiner geballten Betriebsamkeit einem wimmelnden Termitenhügel. Auf den Straßen, sowohl in den oberen als auch in den unteren Fahrbahnen, staute sich der Verkehr und rülpste Öko-Schwaden aus. Lange Menschenschlangen strömten Fußwege entlang, und das ganze übervölkerte Durcheinander war ein lärmendes, hektisches Chaos in einer lärmenden, hektischen Hölle.
Amba seufzte, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, warf verstohlen einen prüfenden Blick auf ihre Verfolger und reihte sich in die Schlangen ein.
Wurde in ihren Blutstrom hineingesogen.
Von ihrem Gift verschluckt.
Der Shuttle des Themenplaneten war pünktlich. Der Shuttle des Themenplaneten war immer pünktlich. Amba stand vor den fünfzehn Meter hohen Fenstern und beobachtete die riesige Passagiermaschine, die sich im Landeanflug befand. Die Triebwerke spuckten Feuer, das Wummern der Matrix-Motoren des Shuttles pulsierte durch den Boden und durch die Sohlen ihrer Stiefel.
Amba trank ihren Kaffee aus, wobei die billigen Bohnen für einen bitteren Nachgeschmack sorgten, und warf den Becher in einen CheeryBin (»Hey-hey-hey! Danke, Ma’m, dass Sie keinen Müll zurücklassen! Geniiiiieeeeeeeßen Sie den Tag!«) und steuerte auf die Toiletten zu, deren Türen durch Bilder einer Frau und verschiedene weibliche Formen von Aliens gekennzeichnet waren. Und mit einem runden, roten Klecks.
Die Toilette war leer. Amba betrat eine Kabine, hängte ihren Rucksack an die Innenseite der Tür, ließ die Hose runter und pisste, während sie mit schräg geneigtem Kopf lauschte. Sie hörte ein Klick . Schwere Stiefel trampelten langsam über die Bodenkacheln.
Amba zog die Hose wieder hoch und hob behutsam ihren Rucksack an. Sie ließ ihn auf ihren Rücken gleiten, straffte beide Tragriemen, und ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Ihre Nasenflügel zuckten. Wer immer da draußen herumpirschte, war eindeutig ein Mann . Sie nahm winzige Geräusche wahr; das Geräusch von etwas gut Geöltem, von Stahl, von etwas, das eingedreht wurde. Wie eine Mutter und eine Schraube. Als würde ein Schalldämpfer an einer Pistole befestigt.
»Ma’am, ich bin vom LLA Shuttleport-Sicherheitsdienst. Könnten Sie bitte aus der Kabine herauskommen?«
»Ich sitze auf der Toilette, ich habe schlimme Bauchschmerzen. Was für ein Problem gibt’s denn, Officer?«, fragte sie und drückte sich flach gegen eine Seite der Wand.
Die Tür explodierte in einem Schauer aus Holzsplittern, als fünf schallgedämpfte Kugeln durch die Kabine fetzten und die Öko-Toilette aus Porzellan zerschmetterten. Amba trat in die Schußlinie zurück und kickte die Tür aus den Angeln. Die Tür knallte gegen den Mann, der mit einem Grunzer zu Boden ging. Amba ließ sich auf ein Knie fallen und peilte in die Runde. Sie sah vier Männer in schwarzen Anzügen, alle bewaffnet, die erschrocken blinzelten und erst jetzt auf die eingetretene Tür reagierten.
Amba schnellte nach vorn, und als die ersten Kugeln rings um sie her klimpernd von den Wänden abprallten, nahm sie dem Mann, den die Tür umgeworfen hatte, die schallgedämpfte Pistole weg, drehte sich um, richtete die Waffe mit beiden Händen aus – ruhig, eiskalt – und feuerte in rascher Folge vier Kopfschüsse ab. Blut bespritzte die Wände und die Spiegel. Vier Männer landeten klatschend auf dem Boden, mit geplatzten Schädeln. Breiige Gehirnmasse tropfte über die weißen Kacheln. Zungen hingen heraus, und vorquellende Augäpfel drehten sich nach innen. Schädelsplitter schimmerten wie Zähne.
Amba schwenkte
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