Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
Vom Netzwerk:
blaue Tür. Dahinter lagen der Himmel und die Hölle. Ihr persönliches Wunder und ihr Albtraum. Etwas so Entsetzliches, so Furchtbares, so Seelenvernichtendes , dass sie es jedes verfluchte Mal aufs Neue aus ihrem Kopf aussperrte und den Schlüssel wegwarf. Aber zusammen mit dem Schlüssel verlor sie auch die Erinnerung, und deshalb kehrte sie immer und immer wieder zurück, um zu leiden …
    –Öffne sie, drängte Zi, und Amba spürte die Schadenfreude ihrer inneren dunklen Schwester.
    Sie wollte die Tür nicht öffnen. Und wenn sie den Pfad entlangging, den Türgriff anfasste, auf die verblichene, blaue, abblätternde Farbe starrte, wusste sie – wusste sie in ihrem finstersten, innersten, finsteren bösen Kern –, dass sie aufgeben, abbrechen, sich weigern sollte, doch sie stieß die Tür trotzdem auf … als gäbe es einen Schalter in ihrem Kopf, einen »Reset«-Schalter, der sie verändern, verformen, ihren Willen brechen konnte.
    Und während Zi vor Vergnügen meckernd lachte, stieß Amba einen Schrei aus, der die Sterne in ihrem Kosmos zum Erlöschen brachte.
    –Ist es so anders, ein Mensch zu sein als ein Androide? Ich meine, wir sehen gleich aus, wir handeln gleich, bestehen aus der gleichen organischen Substanz, dem gleichen Fleisch und den gleichen Knochen, also den gleichen Rohmaterialien. Wir essen die gleiche Nahrung, scheißen die gleiche Scheiße. Wir haben die gleichen chemischen Reaktionen. Wir beide empfinden Liebe und Hass und Angst und Freude. In den meisten Situationen reagieren wir gleich. Wie kann dann ein Mensch sämtliche Rechte auf Leben besitzen, die Androiden hingegen haben gar keine? Manche Menschen behandeln uns wie Maschinen, andere wie Ungeziefer. Warum eigentlich? Nur weil wir in einem Labor oder in einer BOTTICH -Kammer geschaffen werden? Zum Teufel, wir sind genetisch miteinander verwandt …
    –Sei nicht naiv, sagte Zi, die wie eine Schnecke durch ihr Rückgrat gekrochen kam und sich in ihrem Hinterkopf einnistete. Sie hassen dich, weil du besser gemacht bist als sie. Du bist schneller, stärker, intelligenter, tödlicher. Die Menschen sind verdammt zerbrechliche Hüllen, und sie sind sich verdammt darüber im Klaren, dass du sie in jeder Hinsicht übertriffst. Sie fürchten sich, weil sie so sein wollen wie du . Sie hassen dich, weil sie von Natur aus schwach sind, und du bist ihnen von Natur aus überlegen. Sie werden dir nicht das Geschenk gewähren, dich als lebendiges Wesen anzuerkennen, weil die frühen Androiden Gräueltaten verübten, die selbst dich erröten lassen würden – ja, selbst dich mit deinem unglaublichen Register an Untaten.
    Amba spürte, wie sie sich innerlich krümmte, denn sie wusste, dass Zi die Wahrheit sagte.
    –Was soll ich tun? Ich kann so nicht bis in alle Ewigkeit weitermachen. Ich kann nicht unaufhörlich für Romero und die Oblivion-Regierung töten. An irgendeinem Punkt muss Schluss sein. An irgendeinem Punkt muss das alles aufhören; ich muss aufhören …
    –Der Tag, an dem du aufhörst, ist dein Todestag, sagte Zi.
    –Und darüber würdest du verdammt frohlocken, nicht wahr, du Luder?, knurrte Amba. Du würdest mir mit Wonne das Rückgrat rausreißen und zusehen, wie mein Blut im Erdboden versickert. Du würdest dich hinhocken und auf mein Grab pissen und dabei wie eine Blöde kichern.
    –Überhaupt nicht, widersprach Zi.
    –Hah!
    –Ehrlich. Ich will, dass du lebst, Amba, denn wenn du nicht am Leben bist, bin ich auch nicht am Leben. Wenn du zugrunde gehst, gehe ich mit dir zugrunde. Wir sind symbiotisch, meine Freundin, meine Geliebte, meine Schwester, meine Mutter. Kannst du das nicht einsehen? Wir sind ein und dieselbe. Miteinander verbunden im Geist. Chemisch aneinandergekoppelt im Fleisch …
    –Nein, sagte Amba, nein, das stimmt nicht. Erkläre es mir, Zi. Was bist du? Wieso bist du in meinem Kopf? Was hat dich hierher gebracht? Was hat dich zu mir gebracht? Was ist letzten Endes dein Ziel? Ich kann deine Folter nicht länger ertragen … Ich will, dass du verschwindest, hast du gehört? Ich will, dass man dich in Stücke zerlegt und als Asche im Wind verstreut. Ich werde die verdammte FREUNDIN nehmen und in ein Loch ohne Boden schleudern!
    –Das ist nicht dein Ernst, sagte Zi, und Amba hörte die Härte in ihrer Stimme. Wie Granit. Wie Blei. Wie ein sorgfältig bearbeitetes Metall, das nur zum Töten konzipiert wurde.
    –Doch, es ist mein Ernst, du Luder! Ich will dich aus meinem Schädel raushaben!
    –Und wer würde

Weitere Kostenlose Bücher