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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Durch die Balkontüren strömte das Sonnenlicht.
    In der Ferne brauste das Meer.
    Zu unheimlich. Verdammt auffallend unheimlich.
    »Wie du sagtest, ich zähle jetzt bis drei. Dann …«
    »Es ist sinnlos. Ich weiß nicht, wo sie sind.«
    »Na gut.« Dex überlegte kurz. »Ich werde dich trotzdem foltern.«
    Er stieß das Messer noch ein bisschen tiefer in die Wunde. Der Mann in dem cremefarbenen Anzug fing wie wild an zu zappeln, er röchelte und seine Hände schlugen kraftlos nach Dex. Dex brachte sein Gesicht dicht an den Mann heran. »Sag mir, wo sie sind, du Arschloch, oder du wirst verdammt langsam sterben.«
    Der Mann begann zu zittern, und Dex funkelte ihn böse an, Speichel auf den Lippen und eine Mordswut im Bauch. Was ging hier vor? Was zum Teufel passierte mit der Welt? Und das war das Problem, nicht wahr? – Das hier war nicht seine Welt. Dies war eine Welt der Aliens. Und aus irgendeinem Grund hatten sich die Wichser gegen ihn gewandt! Gegen seine Familie!
    Zu seinem Schrecken bemerkte er, dass der Provax lachte. Seine glänzenden, orangefarbenen Augen wurden glasig, ein dicker Blutschwall spritzte aus der Wunde, und er erschlaffte in Dex’ Händen. Dex schmetterte ihn grob auf den Boden und stellte sich hin, die Fäuste geballt, vor Wut bebend. Abermals bückte er sich nach der Pistole und starrte sie an. Was jetzt? Sollte er die Polizei rufen? Seine eigenen Leute rufen?
    Er trat an die Kom und nahm den Hörer ab, dann hielt er inne. Er starrte darauf und legte ihn langsam wieder auf die Gabel zurück.
    Paranoia. Steckten sie alle unter einer Decke?
    Selbstverständlich steckten sie alle unter einer Decke, verflucht noch mal! Die Rezeptionistin. Lex, der freundliche, vergnügte PopBot. Das Hotel. Wer sonst noch? Wie weit ging das? Aber noch schlimmer, was wollten sie?
    Dex ging ins Schlafzimmer und zog sich eine lange Hose und Stiefel an.
    Er musste raus aus dem Hotel. Er musste eine legitime Polizeistation aufsuchen. Man würde ihn respektieren, weil er auf der Erde der PUF angehörte – Urban Force. Die genoss einen exzellenten Ruf . Man würde ihm helfen. Immerhin, und bei diesem Gedanken grinste er säuerlich, war er einer von ihnen. Richtig?
    Er verließ das Schlafzimmer. Die Luft kam ihm stickig vor. Dex fühlte sich nicht besonders gut. Dauernd dachte er an Molly und Toffee. Wie er sie das letzte Mal berührt hatte. Wie er sie das letzte Mal umarmt hatte. Sein Verstand wirbelte in einem Mahlstrom aus verrückten Gedanken. Ich werde meine Frau und meine Kinder finden. Und dann werde ich jemanden dafür büßen lassen. Für diese Ungerechtigkeit. Für diesen Frevel.
    Dex steuerte auf die Tür zu, doch noch ehe er sie erreicht hatte, ging sie auf. Da stand eine Frau. Schlank, ganz in Schwarz gekleidet, Sonnenbrille. Als sie Dex sah, spürte sie sofort seine Verwirrung und riss ihre Hand mit der Pistole hoch. Dex reagierte automatisch, reflexhaft, seine eigene konfiszierte Waffe sauste in die Höhe, und er drückte auf den Abzug, noch bevor sein Verstand einsetzte. Die Pistole gab einen Knall von sich, die Kugel winselte . Sie traf die Frau in die Brust, und ein Blutfleck klatschte gegen die Wand. Die Frau taumelte ein paar Schritte nach hinten, aus ihrer Pistole löste sich ein Schuss, und die Kugel bohrte sich leise knisternd in die Stuckdecke. Dann klappte die Frau den Mund auf, japste nach Luft und torkelte rückwärts gegen die Wand im Korridor. Mit einem patschenden Geräusch stieß sie an die Wand, rutschte hinunter und hinterließ eine weiße, verschmierte Bahn. Dex rannte zu ihr, zerrissen von zwiespältigen Gefühlen; halb tat es ihm leid, halb war er froh, dass er die Frau erschossen hatte. Sie hatte mit der Pistole auf ihn gezielt. Sie war in diese Sache verwickelt. Diese … Abduktion . Diese Entführung durch Aliens.
    Dex nahm die Waffe der Frau und steckte sie in seine Tasche. Er zog ihr die dunkle Brille herunter und blickte in hell glänzende blaue Augen, die sich in ihn hineinbrannten, fiebrig, voller Tränen, voller Hass. Sie atmete schnell. Ihre Brust war eine breiige Masse.
    »Verraten Sie mir, wo meine Frau ist«, sagte Lex leise. Die Frau hob eine Hand, ihre Finger zitterten, auf ihren Lippen sammelte sich milchweißes Blut. Dex fasste nach ihren Fingern. Sie leckte sich die Lippen. Ihr Atem ging in kurzen, qualvollen Stößen.
    »Sie ist … weg«, sagte die Frau. Die Provax. Feyprov. Weiblich. Viel, viel tödlicher als ein männliches Exemplar.
    »Bitte, verraten Sie mir,

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