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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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wo meine kleinen Mädchen sind«, sagte Dex.
    Plötzlich hörte die Frau auf, nach Luft zu schnappen, als hätte man einen Schalter umgelegt. Ihre freie Hand fuhr blitzschnell mit einem langen, schmalen Dolch hoch. Dex zuckte zurück, wich aus und wehrte mit dem Arm die Klinge ab, die tief durch seine Haut und den Muskel schnitt. Er schrie auf, riss seine Hand von ihren Fingern, und ehe er sich selbst bremsen konnte, schoss er ihr eine Kugel zwischen die Augen. Die Frau kippte seitwärts um wie eine zerbrochene Kleiderpuppe.
    Dex stand auf und blickte auf ihren Leichnam hinunter.
    »Blödes Ding«, knurrte er.
    Er schob die Waffe in seine Tasche, marschierte durch den Korridor und steuerte auf die Treppe zu. Je zwei Stufen auf einmal, sein Herz raste, er stürmte durch die Brandschutztüren, und in seinem Kopf wirbelte alles durcheinander. Wer hatte Katrina und die Mädchen entführt? Und warum? Hatte es vielleicht mit seiner Arbeit zu Hause in London zu tun? Oder steckte eine verkorkste, abgefuckte Terroristenorganisation dahinter, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, Touristen zu bestrafen? Scheiße. Scheiße.
    Dex durchquerte den Rezeptionsbereich und merkte, dass die Rezeptionistin ihn beobachtete. Er platzte durch die Glastüren und nach draußen in den Sonnenschein. Zu seiner Rechten gab es einen Taxistand mit HumCars, die sanft an ihren Leinen dümpelten, und Dex ging zum nächsten Fahrzeug. Er kletterte hinein.
    Ein gedrungener Mann in einem bunten Hemd drehte sich um und grinste. »Wohin, Kumpel?«
    »Zur Polizeistation.«
    »Haben Sie Probleme?«
    »Allerdings. Kann man wohl sagen. Heute ist ein ganz beschissener Tag.«
    Das HumCar fädelte sich in die ruhige Straße ein, und sie summten unter den hohen, sich wiegenden Bäumen dahin, die für angenehmen Schatten sorgten. Auf den Gehwegen sah man hin und wieder Touristen, die dort müßig entlangschlenderten, manche mit Eimern und Schaufeln. Dex starrte aus dem rückwärtigen Fenster und prüfte, ob sie verfolgt würden.
    »Alles okay mit Ihnen, Kumpel? Sie scheinen ein bisschen nervös zu sein.«
    »Ich bin alles andere als okay, verdammt noch mal«, schnauzte Dex.
    »Hey, okay, okay! Ich versuche hier bloß meinen Job zu machen, Mann!«
    Sie bogen auf einen Highway ab und düsten los, überholten andere HumCars und reguläre Fahrzeuge wie Truks und Tankwagen. Hohe Felswände versperrten den Blick auf die Gegend, aber in der Ferne, hoch über ihren Köpfen, erspähte Dex die glänzenden Schienen von gigantischen Achterbahnen, die sich durch die Luft wanden und schlängelten. Sie sausten sogar unter einer kolossalen Wasserbahn hindurch, und die Scheibenwischer des HumCars traten in Aktion, um die übergischtenden Wasserspritzer wegzuwischen.
    »Sind Sie mit Ihrer Familie hier?«
    »Ja«, antwortete Dex.
    »Hat man Sie bestohlen?«
    »So könnte man es nennen.«
    Wenige Minuten später verließen sie den Highway, und Dex schaute aus dem Fenster, als sie tiefer ins Binnenland eindrangen. Die Bäume wuchsen immer dichter, bis die Felswände zurückwichen und sie sich inmitten eines undurchdringlichen Waldes befanden. Aus dem Dickicht der grünen Koniferen ragten mitunter die fächerförmigen Zweige eines Baums mit glänzenden blauen Blättern auf.
    Dex starrte aus dem Fenster, und allmählich verfinsterte sich sein Gesicht – das sich im Glas widerspiegelte. Rechter Hand, in der Ferne, erspähte er Holzlaster. Dann passierten sie eine lang gezogene, niedrige Industrieanlage, die Hunderte von dicken schwarzen Röhren enthielt, bei denen es sich, wie Dex plötzlich erkannte, um Achterbahngleise handelte. Das HumCar bog nach rechts in den Compound ab und kam jählings kreischend und mit Reifen, die Schotter zermalmten, zum Stehen.
    Dex wurde zuerst nach vorn geschleudert, dann nach hinten, und als er wieder gerade saß, blickte er … in den Lauf einer Pistole.
    »Das wird allmählich langweilig«, knurrte er.
    »Manchmal braucht man nur zu lernen, wie man sich totstellt.«
    »Was haben wir falsch gemacht?«, fragte Dex leise und blickte dem Mann in die Augen. Der hier war kein Prov, o nein. Er war ein Mensch. Ein hinterhältiger Mensch, der seine eigene verdammte Spezies an die Aliens verkauft hatte …
    »Ich arbeite hier bloß«, erwiderte der Taxifahrer. »Und jetzt steigen Sie aus. Ich will mir nicht die Sitze ruinieren.«
    Dex feuerte durch die Rückenlehne des Ledersitzes. Die Kugel drang in den Bauch des Fahrers ein und fraß sich durch seine Gedärme. Er

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