Combat Planet: Roman (German Edition)

von Erkennen in den fiebrigen Augen. Bedeutete das, dass er nicht steckbrieflich gesucht wurde? Oder waren das alles nur verdammt gute Schauspieler?
    Nein. Sie halten den Ball flach, dachte Dex. Aber ihm konnte man nichts vormachen. An irgendeinem Punkt würden sie zuschlagen. Für wann hatten sie das Attentat geplant? Er lächelte. Natürlich. Sobald er auf die Erde zurückkehrte, sobald er aus dem Shuttleport in London heraustrat. Auf diese Weise verlagerte man das Problem auf die Erde. Nichts weiter als noch ein totes Schwein.
    Nun, dieses Schweinchen würde sich den ganzen Weg bis zur Schlachtbank wehren und schreien. Oder zumindest so lange, bis es im Leichenschauhaus landete.
    Dieses kleine Schweinchen würde ihnen die ganze verfluche Show versauen.
    Der Porky-Pauper’s-Huge-Fat-Burger-Stand war ein Zentrum hektischer Aktivität. An riesigen industriellen Fließbändern voller Burger sammelten sich, so weit Dex sehen konnte, Hunderte pickeliger, einsamer, Burger mampfender Teenager. Er grinste. Er hasste Porky-Pauper’s, aber er hatte ein Schlupfloch für sich entdeckt.
    Schließlich wagte er es nicht, noch weiter durch die Security zu gehen. Nicht mit seinem persönlichen Arsenal von Messern.
    Dex schob sich näher an den Porky-Porker’s-Huge-Fat-Burger-Stand heran, dann trat er vor die Speisekarte und tat so, als würde er aufmerksam das Burger-Angebot studieren. FAT BURGER, DOUBLE FAT BURGER, FATTY FAT BURGER, MEGA FATTY FAT FUCK BURGER, WHOPPING FAT FUCKING FAT FATTY CRAPPY FAT FAT BURGER … die Liste nahm gar kein Ende.
    Jemand vom Personal ging an ihm vorbei, ein junger Mann, menschlich, ungefähr neunzehn Jahre alt. Er trug ein Namensschild, auf dem Benjamin Leadhead stand. Er steuerte auf die Toiletten zu, und Dex folgte ihm, direkt hinein, in Richtung der Kabine. Benjamin Leadhed war noch dabei, den dicken Gürtel zu öffnen, der seine verschwitzte, fettige Jogginghose auf seiner dicken Taille festhielt, als er sich umdrehte, um die Kabinentür zu schließen und merkte, dass jemand davorstand.
    »Was zum …«
    Dex’ Faust landete direkt auf seiner Nase. Leadhead stolperte nach hinten, plumpste auf die Toilette und fiel in einen Zustand der Besinnungslosigkeit. »Entschuldigung, Kumpel«, murmelt Dex, schnappte sich die Schürze und die Kappe, auf der ein WHOPPING FAT FUCKING FAT FATTY CRAPY FAT FAT BURGER mitsamt der Sauce und dem tropfenden Bratenfett abgebildet war, und schloss die Tür. Er ging in die nächste Kabine, stellte sich auf den Toilettensitz, hangelte sich rüber – vor Anstrengung grunzend, weil er sich so stark strecken musste – und verriegelte das Schloss, das einen leisen Piepton von sich gab.
    Dann zog Dex sich die Schürze an – die ihm ein bisschen zu groß war, aber zum Teufel, keiner würde das merken – und setzte sich die Kappe auf. Sie stank nach fettigen FAT BURGER . Eine Melodie pfeifend, verließ Dex die Toiletten und marschierte zum Porky-Pauper’s-Huge-Fat-Burger-Stand. Dort spazierte er selbstbewusst durch die Tür mit der Aufschrift ZUTRITT NUR FÜR PERSONAL und weiter den Gang mit den emsigen Burgerarbeitern hinunter. Niemand hielt ihn auf, dazu war das Porky-Pauper’s-Huge-Fat-Burger-Personal viel zu beschäftigt. Er lief bis ans Ende des riesigen Fließbands, bis an die hintere Tür. Die führte in eine Reihe von Korridoren, alle grau und anonym. Dex lächelte. Jetzt befand er sich tief im Innern des Shuttleports.
    Vorsichtig setzte er seinen Weg fort, wobei er sich auf seinen Orientierungssinn verließ. Nach einer Weile hörte er das Klirren von Maschinen und steuerte darauf zu. Porky-Pauper’s-Huge-Fat-Burger-Outfit diente ihm immer noch als Tarnung.
    Transportbänder für das Gepäck, dachte er.
    Der Ausgang.
    Sie sitzen am Tisch. Toffee ist noch nicht geboren, und Molly, erst zwei Jahre alt, hat das unschuldige Gesicht eines Engels. Momentan vertilgt sie eine Schüssel »Brei« mit ein bisschen Butter, und für dieses Gericht hat sie ihren eigenen Lieblingsnamen erfunden.
    »Nun mach schon«, drängt Dex, »sag Molly.«
    »Molla.« Molly grinste, das Gesicht mit Kartoffelbrei beschmiert.
    »Was isst du da, Molly?«
    »Is’ lecker«, sagt Molly.
    »Was ist das?«
    »Unyinyinbrei.«
    Dex und Kat lachen erfreut, als hätte man ihrer genialen Tochter gerade den Friedensnobelpreis verliehen.
    »Unyinyinbrei?«, hakt Dex nach.
    »Is lecker! Unyinyinbrei! Unyinyinbrei Unyinyinbrei Unyinyinbrei!« Aufgeregt fängt Molly an, mit ihrem Löffel auf den