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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Badezimmerspiegel und sah sich an. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, die Stirn war vor Stress gefurcht, der Blick war ernst. Als er sich umdrehte, fiel sein Blick auf ein kleines gerahmtes Foto von Molly und Toffee, und sein Herz tat einen Satz. Das Bild zeigte die beiden Mädchen, wie sie einander in den Armen hielten und lachten. Katrina nahm es überallhin mit. Dex nahm es, schob die Rückseite des Rahmens zurück und nahm das Foto heraus. Während er zusah, verwandelte es sich langsam in ein anderes Bild und zeigte die Mädchen in Badeanzügen an einem sonnigen Strand in Clearwater, Florida. Es handelte sich um Kodak-Multi-Papier und konnte bis zu tausend Fotos wiedergeben, Katrina hatte nur drei darauf gespeichert. Das zweite Bild löste sich auf und setzte sich zu einem neuen zusammen, auf dem sie alle vier zu sehen waren, wie sie an Mollys siebtem Geburtstag an einem Tisch saßen. Es gab Kuchen in Form einer Prinzessin: mit schwarzen Haaren, mürrisch dreinblickenden Augen, schwarz lackierten Fingernägeln und Mosh-Boots – eine Art Anti prinzessin, Wunderkerzen versprühten Funken und alle lachten. Schöne Zeiten. Die beste aller Zeiten. Glückliche Zeiten. Dex faltete das Papier zusammen und verwahrte es in seinem Hemd. Er setzte eine grimmige Miene auf, straffte die Schultern und schaute zur Tür, fasste nach dem Griff des Messers, das in seinem Gürtel steckte, unter dem knallbunten Hemd, das zum Kotzen war.
    Zeit, zur Arbeit zu gehen, dachte er.
    Die Fahrt zum Shuttleport verlief ereignislos. Das Taxi – dieses Mal ein automatisches, denn Dex hatte keine Lust, noch einen Taxifahrer zu töten – setzte ihn an den Laderampen ab. Er ging weiter bis zur ersten Wartelounge, wobei er sich viel Zeit nahm, und unterwegs musterte er jeden, der ihm begegnete. Tausende von Leuten passierten die Check-in-Schalter, alles ging rasch vonstatten, es gab keine Verzögerungen. Der Themenplanet rühmte sich für seine Kundenfreundlichkeit. Die hiesige Bürokratie funktionierte wie eine gut geölte Maschine, die Organisation war erstklassig, das musste man ganz klar sagen.
    Dex fand ein Ticket-Büro und buchte einen Flug zur Erde, ohne Rückflug. Er bezahlte mit seiner Bastards-Inc.-Kreditkarte. Diese Kreditkartengesellschaft stand wenigstens dazu, welche Position sie im Universum einnahm. »Überlassen Sie alles uns«, lautete ihr Marketingmotto, »und wir werden unser Bestes tun, damit Sie sich selbst in die Scheiße reiten!« Es war eine neue Werbestrategie – Sag den Leuten, was Sache ist. Dex musste zugeben, dass er diesen Mut bewunderte.
    »Gibt es einen Grund für Ihre plötzliche Abreise? Und dass Mrs. Colls und die Kinder nicht mit Ihnen zur Erde zurückfliegen?«, fragte die Angestellte in dem Ticket-Büro.
    »Ja. Mein Vater ist krank geworden. Ich fliege so schnell wie möglich zur Erde zurück, weil ich helfen möchte, ihn zu pflegen. Wir wollten die Kinder nicht ängstigen. Sollen sie ruhig den Rest ihrer Ferien hier genießen.«
    Die glänzenden Augen der Provax richteten sich ein paar Sekunden lang auf ihn, und Dex glaubte, eine Spur von … Skepsis zu erkennen. Dann schenkte sie ihm mit rubinroten Lippen und elfenbeinfarbenen Zähnen ein betörendes Lächeln und gab ihm das Ticket.
    »Ich wünsche Ihnen eine sichere Reise, Mr. Colls. Und der ganze Themenplanet wird an Sie denken und Ihren Schicksalsschlag bedauern. Hoffentlich wird Ihr Vater bald wieder genesen.«
    »Danke«, sagte er, und in Gedanken fügte er hinzu: Da müsste schon ein verdammtes Wunder geschehen. Er liegt bereits seit zwanzig Jahren unter der Erde.
    Dex suchte die Toiletten auf, und als er sich in einer Kabine eingeschlossen hatte, holte er die restlichen Messer aus dem Koffer. Er schob ein zweites in den Hosenbund, und je eines hinten in die Stiefel. Erleichtert, dass keines mehr im Koffer steckte, ging er zurück und checkte sein Gepäck ein, und dabei musste er gleichzeitig seinen Pass abgeben. Scheiß drauf, dachte er. Den brauche ich ohnehin nicht mehr. Ich verlasse den Themenplaneten entweder illegal, mit Kat und den Mädchen im Schlepptau … oder ich verlasse ihn in einem verdammten Leichensack.
    Dex begab sich in den Fast-Food-Bereich, lungerte dort eine Weile herum und beobachtete das Treiben. Viele Security-Leute gingen an ihm vorbei, ihre Maschinengewehre und RPG s glänzten mit dem Glanz von fanatisch polierten Waffen. Aber kein einziger der Wachleute sah ihn auch nur an. Man würdigte ihn keines Blickes. Kein Anflug

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