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Come in and burn out - Denglisch

Come in and burn out - Denglisch

Titel: Come in and burn out - Denglisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soeren Sieg , Jan Melzer
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Abkürzungs-Soziologie:
     
    Dinkie: Double Income, no Kids
    Er Radiologe, sie Psychoanalytikerin. 6-Zimmer -Altbauwohnung in Schwabing oder Eppendorf. Fernreisen nach Vietnam. Und die kriegen noch Ehegattensplitting? Finanzminister, hierher!
     
    Doby: Daddy old, Baby young
    Immer häufigere Familienstruktur. Und überall lauerndes Fettnäpfchen: Entschuldigung, könnten Sie bitte Ihren Enkel, äh, ich meine natürlich Ihren Sohn, ähem, pardon   …
     
    Frog: Friends of Gerd (Schröder)
    Darunter so fiese Figuren wie Carsten Maschmeyer vom Finanzdienstleister AWD.   Oder Bert Rürup, Rentensenkungsexperte. Und wo landete Rürup nach Beendigung seiner Rürup-Kommission? Als Vorstand bei AWD.   Frogs eben.
     
    Fruppie: Frustrated urban Professional
    Yuppie der 2010er-Jahre. Auf Deutsch: Generation Praktikum. Und noch ’n Praktikum. Und noch eins. Frustrierend.
     
    Lohas: Lifestyle of Health and Sustainability
    Ökös, Müslis, Postmaterialisten. Die Zielgruppe vegetarischer Imbissketten. Angeblich riesengroß. Trotzdem sind bislang alle vegetarischen Imbissketten in Deutschland pleitegegangen. Lohas, wo seid ihr?
     
    Wasp: White Anglo-Saxon Protestant
    Stellen die Präsidenten in den USA . Aber auch ein Katholik (Kennedy) und ein Afroamerikaner (Obama) haben es schon geschafft. Mesut Özil for President!
     
    Yuppie: Young urban Professional
    Junge, großstädtische Fachleute. Gegenteil der
Lohas
: Skrupellose BWLer, die für den Traum vom Porsche-Cabrio unsere Weltwirtschaft gegen die Wand fahren (siehe Richard Gere in ›Pretty Woman‹). Kommen aber bei Frauen geringfügig besser an als Lohas (siehe Richard Gere in ›Pretty Woman‹). Daran haben auch Attac und die Weltfinanzkrise nichts geändert.

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    DESASTER-DENGLISCH
    Don't let me be misunderstood
WORÜBER ENGLÄNDER LACHEN
    »Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.«
    La Rochefoucauld
     
    Stellen wir uns einen Engländer vor, der nach Deutschland kommt. Zuerst wundert er sich über die vielen Wörter aus seiner Heimat. Und dann stutzt er. Da gibt es lauter Wörter, die die Deutschen anscheinend für Englisch halten. Die es im Englischen aber gar nicht gibt!
     
    Das Handy ist das berühmteste Beispiel. Es heißt in England »mobile«, während »handy« das englische Adjektiv für klein und handlich ist.
Mobbing
ist auch so ein Fall. Der Engländer kennt es nur als »bullying«. Ein »old-timer« ist für ihn kein Auto, sondern ein Mensch. Auch die Wörter
Showmaster
oder »Twen« hat er noch nie gehört. Was soll ein »Hometrainer« sein? Ein privater Fitnesslehrer? Und wieso reden die Deutschen vom Rauchen, wenn sie ein »dinner-jacket« anziehen? Einen
Smoking
gibt es auf der Insel nicht.
Wellness
– was ist das? Der Engländer kennt nur »well-being«. Dafür weiß er ganz genau, was ein »rucksack« ist. Eine deutsche Rucksackfirma wollte aber unbedingt einen englischen Namen und verkaufte ihre Produkte als »body bag«
.
Nur – das ist in England ein Leichensack. Und warum bloß bewerben deutsche Cafés ihren »take-away-coffee« als »Coffee-to-go«? Das ist auf Englisch ein Kaffee-zum-Weglaufen.
     
    Der englische Linguist Stephen Barbour prägte dafür den Ausdruck »German English«. Demnach ist Denglisch gar keine Variation des Deutschen, sondern eine Unterart des Englischen – die nur Deutsche verstehen.
     
    Noch lustiger wird es, wenn Deutsche versuchen, sich das eigene Denglisch zu übersetzen. Schon drei Mal, 2003, 2006 und 2009, untersuchte die Kölner Markenagentur Endmark, ob und wie Deutsche englische Werbesprüche begreifen. Das Ergebnis war jedes Mal erschütternd. »Be inspired« von Siemens verstanden nur 15   % der Befragten, »One Group. Multi Utilities« von RWE nur 8   %. Was der Rest sich zusammenreimte, ist für die Firmen tragisch, für uns lustig:
     
Der Werbespruch   …
wurde leider u.   a. so verstanden:
Be inspired (Siemens)
Inspiziert sein
    Bienen-Inspektion
Broadcast yourself! (YouTube)
Dein eigener Brotkasten!
    Füttere dich selbst!
Come in and find out! (Douglas)
Komm rein und finde wieder heraus!
Design Desire (Braun)
Designwüste
    Gestaltungsdesaster
Drive alive (Mitsubishi)
Fahre ein Leben
    Die Fahrt überleben
Driven by instinct (Audi TT )
Abdriften der Gefühle
    Triefen vor Gestank
Explore the city limits (Opel Antara)
Beachte die Stadtgrenze
    Explosionen an der Stadtgrenze
Feel the difference (Ford)
Viel Differenzial
    Ziehe die Differenz ab
Fly Euro Shuttle (Air Berlin)
Der

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