Coming Home
Kauf genommen. Also werde ich jetzt auch dafür geradestehen, alles andere wäre wohl mehr als feige«, betonte er eindringlich.
Er stand auf und zog sie in seine Arme.
»Mach dir keine Sorgen Liebling, ich werde das schon irgendwie regeln. Geh nach drüben und warte dort auf mich, ich komme zu dir, sobald ich das hinter mich gebracht habe.«
Mit einem liebevollen Kuss schob er sie in ihr Büro und verließ dann mit festen Schritten den Raum.
Megan sackte auf ihren Stuhl, und ihr stiegen die Tränen in die Augen.
Sie hatte David nie gefragt, warum er an dieser Ehe festhielt, in der er offenbar nicht glücklich war, genauso wenig wie er sie nach der Ursache für ihr Ausharren mit Brad gefragt hatte. Doch ihr war klar, dass er einen triftigen Grund haben musste, und ebenso war ihr klar, dass es mit Sicherheit zu einer größeren Auseinandersetzung zwischen ihm und seinem Schwiegervater kommen würde. William Benson machte nicht den Eindruck, als würde er stillschweigend tolerieren, dass sein Schwiegersohn seine Tochter mit einer Angestellten betrog, erst recht nicht während der Arbeitszeit im Büro.
Nervös sprang sie wieder auf, ging ruhelos hin und her, war in Gedanken bei David, und betete inbrünstig, dass er keine allzu großen Schwierigkeiten bekommen würde.
36
M it einem knappen Gruß in Richtung der Sekretärin durchquerte David das Vorzimmer seines Schwiegervaters, klopfte kurz an dessen Tür, holte noch einmal tief Luft und ging dann hinein.
»Setz dich«, forderte William ihn ruhig auf, und er ließ sich auf einem der Stühle vor dem Schreibtisch nieder.
Einen Moment lang schaute der Alte ihn prüfend an, dann schüttelte er den Kopf.
»Ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden, ich denke wir wissen beide, worum es geht.«
Als David bedrückt nickte, fuhr er fort: »Wahrscheinlich erwartest du jetzt, dass ich dir Vorwürfe mache, aber das ist nicht meine Absicht. Du bist jung und gesund, und Mrs. Turner ist eine attraktive Frau. Bereits als du vorgeschlagen hast, dass sie für dich arbeiten soll, habe ich mir meinen Teil gedacht, aber ich wollte mich da nicht einmischen. So sehr ich meine Tochter auch liebe, ich bin mir durchaus bewusst, dass sie nicht sonderlich anziehend ist, und ich nehme es dir nicht übel, dass du dir anderweitig das holst, was du bei ihr nicht bekommst. Allerdings finde ich es reichlich geschmacklos, das hier während der Arbeitszeit zu tun, und dann auch noch mehr oder weniger öffentlich. Dir dürfte klar sein, dass sich damit eure Zusammenarbeit erledigt hat.«
»Aber …«, wollte David einwenden, doch William machte eine herrische Handbewegung.
»Es wird keine langen Diskussionen geben«, sagte er scharf, »du kannst froh sein, wenn ich diese Frau nicht umgehend vor die Tür setze. Eure Wege werden sich trennen, sie wird wieder nach unten in die Abteilung gehen, und du wirst eine andere Assistentin bekommen, aber die werde ich dieses Mal aussuchen. Außerdem erwarte ich, dass ich in absehbarer Zeit eine positive Nachricht hinsichtlich eines Enkelkinds erhalte, du solltest dich also zumindest ab und zu auf deine ehelichen Pflichten besinnen.«
Als er die Ablehnung in Davids Gesicht sah, fügte er hinzu: »Falls du der Meinung sein solltest, dass dir ein bisschen Spaß wichtiger ist als alles andere, dann werden wir eine andere Regelung treffen. Mrs. Turner wird eine fristlose Kündigung erhalten, und du wirst ebenfalls deinen Platz hier räumen. In diesem Fall würde ich natürlich auch die sofortige Rückzahlung des Darlehens für dein Studium erwarten, und zwar inklusive aller angefallenen Zinsen. Außerdem wirst du Cynthia Unterhalt zahlen müssen, dafür werde ich sorgen. Du solltest dir also gut überlegen, ob du das alles nur wegen einer flüchtigen Bettgeschichte auf dich nehmen willst.«
»Du setzt mir also die Pistole auf die Brust«, sagte David tonlos.
Bedauernd zuckte William mit den Achseln. »Tut mir leid Junge, aber ich habe keine andere Wahl. Ich mag dich wirklich sehr gerne, ich denke, das weißt du, und wir zwei haben uns auch immer gut verstanden. Als Cynthia dich das erste Mal mit nach Hause gebracht hat, war ich mit ihrer Wahl sofort einverstanden. Du bist anständig, fleißig, und hast einen guten Charakter, ich könnte mir wohl keinen besseren Schwiegersohn und Vater für mein Enkelkind wünschen. Wenn ich jetzt riskiere, dass du dich vielleicht wegen dieser Frau von Cynthia trennst, werde ich so schnell keinen anderen Mann für sie finden,
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