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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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bei dir ab«, versprach sie zum Abschied an der Haustür, und nachdem David sich vergewissert hatte, dass die beiden Kinder draußen damit beschäftigt waren, ihre Sachen ins Auto zu packen, gab er Megan schnell einen liebevollen Kuss.
»Bis Sonntag – ich glaube, ich werde dich vermissen.«
Bevor sie noch etwas erwidern konnte, ging er lächelnd zum Auto, und wenig später waren die drei verschwunden. Mit einem glücklichen Seufzer schloss Megan die Tür und kuschelte sich dann zusammen mit Blacky auf die Couch.
     
    Am späten Sonntagnachmittag fuhr sie zu der Adresse, die David ihr gegeben hatte. Obwohl Jamie und Sarah jetzt schon so lange miteinander befreundet waren, war sie noch nie hier gewesen. Entweder hatte Sarah Jamie besucht, oder David hatte ihn nach Hause gebracht, irgendwie hatte es sich nie ergeben.
Sie parkte das kleine, alte Auto, welches Julie ihr vor einer Weile besorgt hatte, vor dem gepflegten, weißen Einfamilien-Reihenhaus und stieg zögernd die Stufen zum Eingang hinauf.
Nachdem sie kurz geläutet hatte, dauerte es nicht lange, bis die Tür geöffnet wurde, und in der gleichen Sekunde hatte Megan das Gefühl, eine eisige Hand würde ihr Herz zusammenquetschen.
»Nein«, schrie eine Stimme in ihrem Inneren entsetzt, »nein, nicht noch einmal.«
Vor ihr stand die Frau, mit der sie sich an Jamies Einschulungstag unterhalten hatte, und unter ihrem Strickpullover war deutlich die Wölbung eines Babybauchs zu erkennen.
     

61
    » H allo, Sie müssen Jamies Mutter sein, wir kennen uns doch von der Einschulungsfeier«, lächelte die blonde Frau sie freundlich an und streckte ihr die Hand entgegen, »Alicia Warner.«
»Hallo«, presste Megan tonlos heraus und schüttelte ihr die Hand, »Megan Turner.«
»Alicia Warner«, hallte es in ihrem Kopf, »Alicia Warner …«
»Ach wo habe ich nur meine Manieren, kommen Sie doch herein. Mein Mann wird auch gleich da sein, vielleicht möchten Sie mit uns essen?«
»Nein danke«, krächzte Megan fassungslos, und war froh, dass in diesem Moment Jamie auf sie zugestürzt kam.
»Mom, können wir noch ein bisschen bleiben?«, fragte er vergnügt, doch Megan schüttelte den Kopf.
»Nein«, sagte sie, blass wie die Wand neben ihr, »wir fahren nach Hause, Blacky muss noch raus.«
Enttäuscht trottete Jamie zurück in den Flur und angelte nach seiner Jacke.
»Beeil dich bitte ein bisschen«, drängte Megan ungeduldig; auf keinen Fall wollte sie David begegnen.
Kurz darauf zerrte sie den überraschten Jamie hinter sich her zum Auto, warf noch ein hastiges »Tschüss« über die Schulter, und Sekunden später preschte sie wie von Furien gejagt davon.
»Mom, fahr doch nicht so schnell«, ertönte es irgendwann vorwurfsvoll vom Rücksitz, und abrupt trat sie auf die Bremse, brachte den Wagen am Straßenrand zum Stehen.
»Du hast recht, entschuldige«, sagte sie leise, während ihr die Tränen in die Augen schossen.
»Was ist denn los?«, wollte Jamie wissen.
»Nichts«, flüsterte sie voller Schmerz, während sich die Worte »mein Mann« und der Name »Alicia Warner« wie glühendes Eisen durch ihr Herz fraßen.
     
    Irgendwie gelang es ihr, Jamie und ihren Wagen heil nach Hause zu bringen, und nachdem sie Jamie Abendbrot gemacht und ihn anschließend ins Bett verfrachtet hatte, warf sie sich im Schlafzimmer auf ihr Bett und weinte.
Sie vergrub ihr Gesicht in den Kissen, die immer noch leicht nach David rochen, und kämpfte mit der Erkenntnis, dass sie ein zweites Mal auf ihn hereingefallen war.
Wie damals hatte er es perfekt verstanden, ihr Gefühle vorzuheucheln, nur um sie ins Bett zu bekommen. Und genau wie damals war sie nur zu gern bereit gewesen, ihm zu glauben, hatte sich so sehr nach ihm gesehnt, dass sie ihren gesunden Menschenverstand über Bord geworfen und mit wehenden Fahnen in seine Arme gesunken war.
»Ich hätte es besser wissen müssen«, dachte sie unglücklich, »schon an der Schulfeier war es doch offensichtlich, dass er nur an einem interessiert war.«
Sie fragte sich, wie er wohl seiner Frau erklärt haben mochte, warum er mitsamt seiner Tochter eine ganze Woche nicht nach Hause gekommen war; er würde ihr wohl kaum erzählt haben, dass er die Zeit mit einer anderen Frau im Bett verbracht hatte.
Dann erinnerte sie sich daran, dass er abends immer länger verschwunden war, angeblich um mit Blacky spazieren zu gehen. Im gleichen Moment wurde ihr bewusst, dass er diese Zeit vermutlich genutzt hatte, um kurz nach Hause zu fahren.
Bei dem Gedanken, dass

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