Coming Home
Kleinen schlief David jedoch nicht bei Megan, sondern verbrachte die Nächte im Wohnzimmer auf der Couch. Erst wenn Jamie und Sarah auf dem Weg in die Schule waren, ging er nach oben und krabbelte zu Megan ins Bett. Sie liebten sich, frühstückten gemeinsam, und lagen eng umschlungen nebeneinander und unterhielten sich.
»Wie kommt es eigentlich, dass Sarah bei dir ist?«, fragte Megan irgendwann.
Davids Gesicht verfinsterte sich.
»Nachdem ich mich von Cynthia getrennt hatte, habe ich versucht, mich trotzdem noch um sie zu kümmern, zumindest soweit es die Schwangerschaft anbelangt. Allerdings wollte sie davon nichts wissen, sie war der Meinung, ich hätte durch die Trennung mein Recht an dem Kind verwirkt. Als Sarah dann auf der Welt war, hat sie mir nicht erlaubt, sie zu sehen, also habe ich mich zunächst auf finanzielle Unterstützung beschränkt. Ich habe mir einen Anwalt genommen, um mein Besuchsrecht durchzusetzen, und als ich dann zum ersten Mal zu Cynthia gefahren bin, um die Kleine zu sehen, hat mich fast der Schlag getroffen. Das Haus war verdreckt und verkommen, und Sarah saß mit schmutzigen Sachen und voller Windel in ihrem Kinderbett. Es war genau das eingetreten, was ich schon immer geahnt hatte, und weshalb ich niemals ein Kind mit ihr haben wollte. Also habe ich den Anwalt erneut bemüht und das alleinige Sorgerecht beantragt, was mir dann auch glücklicherweise recht schnell zugesprochen wurde.«
Erschüttert griff Megan nach seiner Hand und streichelte sie sanft.
»Es tut mir sehr leid, das zu hören, es war bestimmt nicht einfach für dich.«
»Nein, das war es anfangs wirklich nicht. Aber je älter Sarah wurde, desto leichter wurde es, und ich weiß, dass ich das Richtige getan habe.«
»Sie ist wirklich ein liebes Kind, du hast deine Sache gut gemacht«, bestätigte Megan liebevoll.
»Nun, wenn ich Jamie so sehe, scheinst du als Mutter aber auch ganz gut geeignet zu sein«, neckte er sie, dann wurde er wieder ernst. »Ich habe immer noch nicht die geringste Ahnung, wie wir es ihm beibringen sollen.«
»Ich auch nicht«, sagte Megan bedrückt. »Vielleicht sollten wir einfach warten, bis sich eine passende Gelegenheit ergibt.«
Er drückte ihr einen Kuss aufs Haar. »Ja, das wird wohl das Beste sein. Und in der Zwischenzeit sehen wir zu, dass du ein paar Aufträge bekommst, bevor ich hier irgendwann wieder den Sanitäter spielen muss. Zwar hatte es für mich ein paar ganz angenehme Nebenwirkungen, aber ich hoffe, die werde ich auch noch zu spüren bekommen, wenn es dir wieder gut geht.«
»Danke, dass du dich so um mich gekümmert hast, und danke, dass du das Heizöl bezahlt hast. Du bekommst das Geld zurück, sobald ich wieder flüssig bin«, sagte sie leise.
»Mach dir deswegen keine Gedanken, mir geht es finanziell ziemlich gut, ich brauche das Geld nicht.« Als er ihren fragenden Blick bemerkte, erklärte er: »Der alte Benson hatte zwar auch dafür gesorgt, dass ich nicht sofort einen neuen Job gefunden habe, aber ich hatte Glück. Ein Studienkollege von mir hat sich damals fast zur gleichen Zeit mit einem Bauunternehmen selbstständig gemacht und einen Partner gesucht. Ich bin bei ihm eingestiegen, mit der Finanzierung waren wir uns schnell einig, ich konnte meine Schulden bei Benson begleichen, und Sarah und ich leben ganz gut von dem, was ich dort verdiene. Ich werde mich mal mit meinem Freund unterhalten, vielleicht können wir dich ja als freiberufliche Mitarbeiterin beschäftigen.«
»Apropos – du warst jetzt die ganzen Tage hier bei mir, müsstest du nicht eigentlich auf der Arbeit sein?«
David schmunzelte. »Ich habe mir frei genommen. Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass ich mich hier so anstrengen muss, dann wäre ich vielleicht doch lieber ins Büro gegangen.«
Am Ende der Woche ging es Megan wieder so gut, dass David ihr erlaubte, aufzustehen.
»Ich kann dich ja nicht ewig im Bett festbinden, so gerne ich das auch tun würde«, lächelte er, »außerdem müssen Sarah und ich mal wieder nach Hause, sie hat mich schon gefragt, ob wir jetzt für immer hier wohnen.«
Megan biss sich auf die Lippe, am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass sie nichts dagegen hätte, doch ihr war bewusst, dass es dafür noch viel zu früh war, und so verkniff sie sich jeglichen Kommentar.
Fürsorglich hatte David ihr angeboten, Jamie über das Wochenende mit zu sich zu nehmen, sodass sie noch ein wenig Ruhe hatte, und sie hatte dankbar zugestimmt.
»Ich hole Jamie dann am Sonntagabend
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