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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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auf die unterste Stufe steigen konnte. Dann schwang er sich hinauf. Major Hoffmann folgte ihm. Er war kaum oben, als ein rotes Raubtier aus dem Schatten zwischen den Häusern auftauchte.
    Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem terranischen Tiger, hatte jedoch zwei spitze Hörner und einen buschigen Schweif. Mit tückisch blitzenden Augen beobachtete es die beiden Männer und den Jungen, während es auf sie zutrottete und sich mit einer blauen Zunge über die Lefzen fuhr.
    „Seht euch den Burschen an", sagte Peter Hoffmann. „Dem läuft schon jetzt das Wasser im Munde zusammen, als hätte er uns sicher."
    Die Bestie legte sich etwa dreißig Meter von ihnen entfernt auf den Boden, öffnete den Rachen, ließ scharfe Reißzähne sehen und knurrte drohend.
    Die beiden Männer und der Junge stiegen die Treppe hoch. Sie be-hielten das Tier ständig im Auge, um nicht von ihm überrascht zu werden, falls es versuchen sollte, ihnen zu folgen.
    „Sein Hunger scheint nicht groß genug zu sein", bemerkte der Major, als sie das obere Ende der Treppe erreicht hatten. „Oder es kann nicht springen."
    Diese Worte waren kaum über seine Lippen gekommen, als sich der Empty-Tiger mit einem mächtigen Satz auf die Treppe hinaufschnellte und angriff.
    Randy Perkins stürzte sich auf die Tür vor ihnen und stieß sie auf.
    Hoffmann und Ralph eilten ihm nach. Sie schlugen die Tür hinter sich zu.
    Wenig später prallte der Tiger dagegen, ohne etwas auszurichten.
    „Er kann also doch springen", stellte Peter Hoffmann fest und blinzelte Ralph zu. „Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil!"
    Sie befanden sich in einem großen Raum, von dem aus verschiedene Gänge abzweigten. Eine Wendeltreppe führte nach oben und eine nach unten.
    „Moment mal", sagte Hoffmann, während er zu einer Wand ging, um einen skizzenartigen Plan des Hauses zu betrachten. „Gibt es hier keine Fahrstühle?"
    „Vermutlich nicht", entgegnete Commander Perkins. „Du wirst deine beträchtlichen Körpermassen mit eigener Beinkraft bewegen müssen."
    „Körpermassen", schnaubte der Major. „Mann, ich habe gerade erst 220
    Gramm abgenommen. Bestimmt. Ich habe mich vor dem Start gewogen.
    Wir müssen nach oben!"
    Ralph blickte ihn verblüfft an. Hoffmann wechselte den Tonfall 60
    von einem Wort zum anderen. Während seine Stimme eben noch heiter und selbstironisch geklungen hatte, wurde sie nun nüchtern und sachlich.
    Entschlossen ging der Major auf die Wendeltreppe zu.
    Perkins gab Ralph einen Wink, und sie schlössen sich dem Major an, der keineswegs übergewichtig war, sondern einen durchtrainierten Körper hatte. Er war allerdings breit gebaut und wirkte in dem grünen Anzug noch breiter. Ralph wußte jedoch, daß Peter Hoffmann unglaublich stark war. Er hatte ihn einmal bei sportlichen Zweikämpfen in der Raumakademie Boston beobachtet. Mühelos hatte er jeden Gegner aus dem Ring gefegt und war schließlich nur an Randy Perkins gescheitert.
    Diesem hatte er den Turniersieg im NAKA, dem neuasiatischen Kombinationskampf, nicht nehmen können.
    Sie stiegen die Stufen der Wendeltreppe hinauf. Sie bestand aus einer Art Holz, das sich weich und nachgiebig unter ihren Füßen anfühlte und ihre Schritte fast lautlos machte.
    „Oben gibt es vermutlich technisch interessante Einrichtungen", sagte Hoffmann. „Auf dem Plan war eine Kamera eingezeichnet. Außerdem Waffen!"
    „Die Bewohner dieser Welt können doch nicht einfach so verschwunden sein, ohne eine Spur zu hinterlassen", bemerkte Ralph. „Ich verstehe das nicht. Wenn sie plötzlich gestorben wären und sich aufgelöst hätten, dann müßten doch überall ihre Kleider liegen. Oder sind sie immer nackt herumgelaufen?"
    Commander Perkins stutzte. Er blieb stehen.
    „Seltsam, daß mir das nicht schon vorher aufgefallen ist."
    Sie hatten einen langgestreckten Raum erreicht, von dem zahlreiche Türen abzweigten. Unter der Decke brannten Leuchten, die kleine Beete vor den Türen bestrahlten. Exotische Blumen wuchsen überall und verbreiteten einen betäubenden Geruch.
    Commander Perkins ging an den Beeten entlang bis zu einer grünen Tür. Sie ließ sich leicht mit einem Hebel öffnen, der einer Türklinke recht ähnlich war. Die Tür schwang auf, doch Perkins
    blickte nicht in den Raum, der dahinter lag. Er fuhr herum.
    „Wir werden beobachtet", sagte er erregt, fing sich jedoch sogleich wieder, lächelte und deutete auf die offene Tür. „Links von uns befindet sich eine Kamera unter der

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