Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen
vergleichbar. Da ich alle für diese Situation zutreffenden Informationen abgerufen habe, kann ich dir keine andere Antwort geben als bisher."
Ralph stöhnte. "Ich finde, manchmal redest du Unsinn!"
"Ich habe dir eine präzise Auskunft gegeben. Du verlangst schöpferisches Denken von mir, das ist mir jedoch nicht möglich."
"Ich brauche eine Waffe, die über eine größere Entfernung hinweg wirkt.
Sagen wir, mit der wir aus etwa dreihundert Metern angreifen können - wie mit einem Energiestrahler."
"Ich könnte einen Gegenstand auf das andere Schiff werfen."
"Du kannst so weit werfen? Fabelhaft. Wie wäre es dann, wenn du einen Topf mit brennendem Öl hinüberschleudern würdest? Wir haben Öl an Bord."
"Das liegt im Bereich meiner Fähigkeiten."
"Rede nicht so geschwollen, Camiel, sage mir lieber, ob du werfen wirst oder nicht."
"Meiner Programmierung entsprechend muß ich ausführen, was du mir befiehlst, sofern es nicht den Robotergesetzen widerspricht. Ich muß mir das andere Schiff ansehen, damit ich feststellen kann, ob ich auf diese Weise angreifen darf oder nicht."
Ralph wollte einen Witz machen. "Also schön", sagte er. "Geh nach oben.
Ich werde solange das Wasser für dich umrühren."
Camiel ließ das sich drehende Gestänge los und stieg die Leiter hoch.
Ralph packte die Stangen, merkte aber sofort, daß seine Kräfte nicht ausreichten, das Schiff voranzutreiben. Das Gestänge drehte sich vom eigenen Schwung getrieben weiter. Ralph gelang es nicht, es zu beschleunigen oder zu verzögern.
Er wich überrascht zurück, und er erfaßte, welch gigantische Kräfte in Camiel wohnten.
Der Kampf
Als Ralph an Deck kam, stand Camiel an der Reling und blickte zu dem anderen Schiff hinüber. Die Entfernung zu ihm hatte sich nicht verringert.
Ralph bemerkte einige Gestalten, die zu ihnen herüberspähten. Er konnte sich gut vorstellen, daß man an Bord des anderen Schiffes vergeblich darüber nachdachte, weshalb der Verfolger so schnell war.
"Wie sieht es aus, Camiel?" fragte er.
"Ich darf das andere Schiff nicht in Brand setzen", erwiderte der Roboter.
"Damit würde ich das Leben von Commander Perkins und Major Hoffmann gefährden."
"Du mußt es tun. Wenn das Schiff brennt, muß die Besatzung versuchen, das Feuer zu löschen. Sie kann nicht kämpfen. Wir können dann an Bord gehen und Commander Perkins und Peter befreien."
Die beiden Schiffe glitten unter vollen Segeln in spitzem Winkel aufeinander zu.
"Das ist zu gefährlich", wandte Camiel ein. "Ich habe einen anderen Plan."
Die Anderen schössen. Ralph sah das Mündungsfeuer aufblitzen, und er hörte die Geschosse über sich hinwegfliegen.
Der Roboter drehte seinen rechten Unterarm nach oben, strich mit der linken Hand darüber hinweg und öffnete auf diese Weise ein
Geheimfach. Darin lag ein stabförmiger Energiestrahler. Er war etwa so lang und so dick wie ein Schreibstift. Camiel nahm ihn heraus und zielte damit auf das Wasser.
Talvoran sah wortlos zu.
Der Roboter löste die Waffe aus. Ein nadelfeiner Energiestrahl raste auf das Schiff der Häscher zu. Er verbreitete gleißende Helligkeit, so daß Ralph geblendet die Augen verengte.
Der Energiestrahl bohrte sich etwa fünfzig Meter von dem anderen Schiff entfernt ins Wasser, das augenblicklich aufbrodelte und verdampfte.
Innerhalb weniger Sekunden bildete sich eine Nebelbank, hinter der das andere Schiff verschwand.
Erregt griff Talvoran nach Ralphs Arm. "Was
soll das?" rief er.
"Die Anderen sehen uns nicht mehr", erklärte Camiel und schoß erneut. Die Nebelbank verdichtete sich.
"Du aber kannst alles genau erkennen", sagte Ralph überrascht. "Du kannst sie orten."
Die Häscher des Großen feuerten ununterbrochen, doch verfehlten sie ihr Ziel weit.
Plötzlich hob Camiel den Energiestrahl höher. Für Ralph und Talvoran sah es aus, als wolle er blind in den Nebel hineinschießen. Der Energiestrahl riß den Dunst für einige Sekunden auf. Ralph sah, daß Camiel den Mast und das Segel des anderen Schiffes in Brand geschossen hatte. Im nächsten Moment jagte der Roboter abermals einen Energiestrahl ins Wasser, so daß der Nebel sich wieder verdichtete. Ralph konnte kaum noch etwas sehen. Der Dampf war heiß und schlug sich auf seinem Gesicht und seinen Händen nieder, doch das störte den Jungen nicht. "Geht in Deckung", befahl der Roboter.
"Schnell!"
Ralph fühlte seine Hand auf der Schulter. Ein ungeheurer Druck senkte sich auf ihn herab und zwang ihn auf die Knie. Er sah,
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