Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
Lügner und Betrüger", schrie sie erregt und stieß seine Hände zurück, als er sie ihr besänftigend auf die Schulter legen wollte. "Jetzt weiß ich, warum Sie hierher gefahren sind, und warum Sie den Wagen versteckt haben. Sie wußten, daß sich diese Wesen hier befinden!" Miriam wandte sich um und rannte davon.
"Nein!" warnte Perkins. "Bleiben Sie!" Doch die junge Forscherin hörte nicht auf ihn. Sie lief auf die humanoiden Gestalten zu, die aus dem Wasser gekommen waren.
"Hört mich an", rief sie verzweifelt. "Ich muß mit euch reden! Hört mich an. Man will eure Welt vernichten. Ihr müßt etwas tun!" Commander Perkins und Major Hoffmann liefen hinter ihr her.
"Miriam, zurück", brüllte Peter Hoffmann. "Seien Sie doch vernünftig." Die Schuppengestalten standen wie erstarrt auf dem Sand. Ihre Gesichter verzerrten sich.
Die junge Frau kam direkt auf sie zu. Viel zu langsam holten Commander Perkins und Major Hoffmann auf. Die Wasserwesen stürzten sich auf Miriam. Sie hatten offensichtlich nicht die Absicht, ihr etwas zu tun, doch sie stolperte und stürzte zu Boden.
Dann waren Perkins und Hoffmann heran. Sie versuchten, die fremdartigen Wesen zur Seite zu stoßen und Miriam hochzuziehen, doch sie schafften es nicht. Die Wasserwesen fühlten sich bedroht und griffen an. Einige von ihnen schleppten die Forscherin ins Wasser. Jetzt erst begriff sie ihren ungeheuren Irrtum. Sie hatte sich nicht klargemacht, daß sie sich keinesfalls ohne Vorbereitungen mit den Wasserwesen von Escape verständigen konnte.
Mit der Kraft der Verzweiflung kämpfte sie gegen die Schuppengestalten.
Commander Perkins und Major Hoffmann versuchten, sie trotz der Überzahl ihrer Gegner zu erreichen. Sie konnten sich gegen einige von ihnen behaupten, mußten jedoch schließlich zurückweichen. Jetzt bedauerten sie, daß der Roboter Camiel nicht an der Expedition teilnahm. Peter Hoffmann war der Ansicht gewesen, daß sie auf ihn verzichten konnten. Perkins hatte den Freund jedoch im Verdacht, daß dieser die Auseinandersetzungen mit dem Roboter fürchtete und dessen Einsatz deshalb abgelehnt hatte.
Keiner von ihnen trug eine Waffe. Diese hatten sie im Wagen zurückgelassen, weil sie davon überzeugt gewesen waren, daß sie sie nicht benötigten.
Die Wasserwesen kämpften schweigend und in offensichtlicher Panik. Immer wieder versuchten sie die Terraner zu Boden zu werfen und dann ins Wasser zu zerren. So oft es ihnen jedoch gelang, einen der beiden zu überwältigen, so oft befreite der andere diesen aus seiner Notlage.
Schließlich sah Commander Perkins ein, daß sie Miriam auf diese Weise nicht helfen konnten. "Wir müssen zum Wagen, Peter", rief er. "Zurück!" Peter Hoffmann stieß einen seiner Gegner um und brachte damit einige andere zu Fall. Zusammen mit Perkins rannte er zum Geländewagen zurück. Die Wasserwesen folgten ihnen, waren jedoch nicht so schnell. Ihre flossenartigen Füße, auf denen sie sich watschelnd voranbewegten, waren nicht zum raschen Laufen geeignet. Einige Meter Vorsprung genügten den beiden Terranern.
Sie sprangen durch die noch offenstehenden Türen des Geländewagens in die Kabine und verriegelten die Türen von innen.
Commander Perkins startete den Motor.
Die Wasserwesen blieben einige Schritte vom Geländewagen entfernt stehen. Mit großen, fischähnlichen Augen blickten sie das Gerät an, das ihnen fremd und unheimlich war. Nur einer von ihnen wagte sich bis an den Wagen. Seine Hand glitt suchend über die Fensterscheibe neben Major Hoffmann.
Dieser achtete jedoch nicht auf ihn. Er starrte auf die Stelle, an der Miriam soeben im Wasser verschwunden war. Die Schuppengestalten hatten die junge Forscherin überwältigt und in die grünen Fluten gezerrt.
"Wir müssen ihr nach", sagte der Major beklommen. "Wir müssen sie zurückholen!" "Du hast recht, Peter. Aber sie ist sicher schon ertrunken!" Commander Perkins ließ ein desinfizierendes Gas in die Kabine strömen, um möglicherweise eingedrungene Krankheitserreger zu vernichten. Dann stieß er einen Beschleunigungshebel nach vorn.
Der Shaddy rollte auf das Wasser zu. Die Wasserwesen flüchteten in panischer Angst ins Meer. Sie stürzten sich in die Wellen und verschwanden.
Die Schuppenwesen
Das Wasser spritzte hoch auf, als der Wagen in die Wellen raste.
Von den Schuppengestalten war nichts mehr zu sehen. Unfaßbar schnell hatten die Wasserwesen
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