Commander Perkins 06 - Im Bann der gluehenden Augen
Donnergrollen gekommen war. Das Urwalddickicht verschluckte seine olivgrüne Gestalt.
Peter Hoffmann ließ sich auf den Boden sinken. "Man könnte trübsinnig werden", seufzte er. "Unsere Rückkehr zur Erde stand kurz bevor, da passiert so etwas." Forschend blickte er Professor Common an. "Wie hoch sind unsere Chancen?" fragte er.
"Gleich Null." Der Major erbleichte. "Können Sie mir nicht ein bißchen Hoffnung machen?" tadelte er den Wissenschaftler.
"Wozu?" fragte Common. "Das wäre falsch." "Aber vielleicht findet Cindy uns?" "Unmöglich. Der Dimensionsbrecher durchdringt zwar die Dimensionen, und vielleicht könnte Cindy uns damit sogar in diesem Universum erreichen. Aber woher sollte sie wissen, daß sie uns hier suchen muß? Vergessen Sie nicht, wie unendlich groß allein schon unser Universum ist." Peter Hoffmann lächelte gequält.
"Und dann gibt es neben unserem und diesem Universum unendlich viele weitere mit so unvorstellbar großen kosmischen Räumen, daß Cindy nicht die geringste Möglichkeit hat, uns zu finden." Commander Perkins trat einen Schritt zur Seite, um einem spinnenähnlichen Insekt auszuweichen, das über den Boden kroch. Sie befanden sich auf einer völlig unbekannten Welt. Alles konnte gefährlich sein, womit sie in Berührung kamen.
Zum Glück hat es uns nicht in den freien Weltraum hinausgerissen, dachte er. Das hätten wir nicht überlebt.
"Wir müssen versuchen, das Beste aus unserer Situation zu machen", sagte er, wobei er sich bemühte, ruhig und gelassen zu sprechen. "Was heißt denn: ein in sich zusammenstürzendes Universum? Das Ende kann in einigen hundert oder auch erst in einigen tausend Jahren kommen. Und dann sind wir längst tot.
Schließlich gehören wir nicht zu den Unsterblichen." "Das ist richtig", bestätigte Professor Common. "Unser Universum dehnt sich schon seit Milliarden von Jahren aus. Es wird irgendwann ebenfalls in sich zusammenfallen, und dieser Prozeß wird nicht weniger lange dauern." Peter Hoffmann ging einige Schritte auf und ab und schaltete sich in das Gespräch ein. "Machen wir uns doch nichts vor. Die Intelligenzen dieses Universums befinden sich in panischer Angst. Daraus schließe ich, daß der Untergang dieser Welt bevorsteht." "Was sollen diese Spekulationen?" tadelte Commander Perkins. "Sie bringen uns nicht weiter. Versuchen wir zunächst, uns mit unserer Lage abzufinden. Vielleicht sind wir gar nicht so zufällig hier, wie es scheint." Peter Hoffmann griff nach dem Arm des Freundes, um ihn zum Schweigen zu bringen, Perkins drehte sich um, und dann sah auch er die Gestalt, die unter den Bäumen aufgetaucht war.
Das fremde Wesen maß etwa zweieinhalb Meter und hatte eine menschenähnliche Gestalt. Das Gesicht konnte man im Dämmerlicht kaum ausmachen. Perkins aber glaubte dennoch, eine goldene Grundfarbe zu erkennen, die von blauen und weißen Linien durchzogen wurde.
Die Gestalt verschwand so schnell und plötzlich, wie sie erschienen war.
»Ein Wesen mit drei Augen", flüsterte Peter Hoffmann erschrocken. "Zwei Augen, so wie wir, und dann mitten auf der Stirn noch ein drittes. Es leuchtete feuerrot." "Sind Sie sicher, daß es sich um ein intelligentes Wesen handelt und nicht um ein Tier?" fragte der Wissenschaftler.
"Allerdings", antwortete der Major. "Die Gestalt trug eine Art Rock, der ihr bis über die Hüften reichte, und dann weite Hosen und Stiefel. Ein Tier kleidet sich ja wohl nicht so." Unvermittelt stand Camiel wieder vor den drei Männern. Er hatte sich so leise genähert, daß Peter Hoffmann erschrocken zusammenzuckte.
"Kannst du dich nicht anmelden, verdammt?" Unwillkürlich hatte Peter Hoffmann zur Hüfte gegriffen. Doch er war ebensowenig bewaffnet wie Commander Perkins und Professor Common. Keiner von ihnen hatte beim Verlassen des Energiewerks an eine Waffe gedacht. Sie hatten die Copaner bei den Reparaturarbeiten nicht stören und anschließend ein Gespräch mit Arentes, dem Priester, wiederaufnehmen wollen.
Peter Hoffmann setzte zu weiteren, zornigen Worten an, schwieg jedoch, als er bemerkte, daß der Roboter eine etwa zwei Meter lange Schlange um den Hals trug. Camiel nahm die Schlange vorsichtig herab und ließ sie ins Gras gleiten. Sie schnappte schrill pfeifend nach seiner Hand, ließ jedoch von ihr ab, als sie merkte, daß ihre Zähne die Kunststoffhaut nicht durchdringen konnten und flüchtete ins
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