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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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umblickte.
    Noch ehe Scott wieder im Sessel Platz nehmen konnte, kam eine Durchsage über das Lautsprechersystem, die ihn in die Funkzentrale der Klinik bat. Unverzüglich machte er sich auf den Weg dorthin.
    Die Funkzentrale war ein kleiner runder Raum, ringsum mit einem Gewirr von Pulten, Bildschirmen, Mikrofonen und Kabeln ausgefüllt, in dessen Mitte mit größter Seelenruhe ein stämmiger Techniker hockte. Bei seinem ersten Aufenthalt in der Radiostation hatte Scott bereits feststellen können, daß der Mann sich selbst durch das größte Chaos von Rufsignalen, Dauergesprächen und Bildschirmflimmern kaum beeindrucken ließ.
    »Ihr Schiff, Mr. Scott«, sagte der Techniker und hielt ihm ein Paar Kopfhörer entgegen. Scott streifte sie über. Er hatte mit Wellington vereinbart, daß er sämtliche erforderlichen Funkgespräche direkt über die Radiostation führen konnte statt eine Verbindung mit seinem Zimmer herstellen zu lassen. Die Verwendung der Kopfhörer sicherte, daß auch der Techniker keine Dinge erfuhr, die ihn nichts angingen. Durch diese Vorsichtsmaßnahme war eine Abhörgefahr weitgehend ausgeschaltet. Allerdings maß Scott ihnen nun nicht mehr die gleiche Bedeutung zu wie noch vor wenigen Stunden, da der Fall höchstwahrscheinlich anders gelagert war als vermutet. »Hallo, Barry«, drang Chemiles Stimme aus den Muscheln.. »Die angeforderten Informationen sind eingegangen.«
    Scott beugte sich über ein Mikrofon und nickte jenem Bildschirm zu, auf dem der Kopf des humanoiden Chamäelons aufgetaucht war. »Okay. Faß zusammen.«
    »Nach der Protokollanfertigung ist Alice Bell noch zweimal vernommen worden. Dabei ergaben sich allerdings keine neuen Erkenntnisse. Was diesen Johnson angeht, so wurde er seines Postens als geschäftsführendes Mitglied der Außenhandelsvereinigung Interstellar enthoben, weil er dazu neigte, unseren extraterrestrischen Handelspartnern vertrauliche Informationen zuzuspielen, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen. Regelrechte Bestechung konnte man ihm nicht nachweisen, aber selbstverständlich war er ein Unsicherheitsfaktor und wurde daher aus seiner Funktion entfernt.«
    Während Scott lauschte, beobachtete er den Funktechniker. Naturgemäß zeigte der Mann an Chemiles fremdartigem Porträt erhebliches Interesse, obwohl er darüber nicht seine Arbeit vergaß. Oder las er von Chemiles Lippen...? Unsinn. Scott bemühte sich, das aufwallende Mißtrauen zu verdrängen. In seiner Tätigkeit war nicht allein Vorsicht, sondern auch Nüchternheit angebracht. Dieser Mann war ein unschuldiger Techniker, sonst nichts.
    »Und?« fragte er wortkarg.
    Chemiles glattes, ovales Gesicht nahm einen Ausdruck von Bedauern an. »Leider ist das bereits alles, Barry. Mehr war nicht zu ermitteln.« Die winzigen Augen des humanoiden Chamäleons ruhten stechend auf dem Commander. »Weyburn ist ungeduldig. Hast du eine Spur?«
    »Vielleicht.« Scott vollführte eine unbestimmte Geste. »Vielen Dank, Veem.« Er nickte, zog das Kopfhörerpaar vom Schädel und reichte es dem Techniker, der die Verbindung unterbrach. Auf dem Bildschirm verblaßten Chemiles Umrisse. Fiepen und Zwitschern erfüllte die Funkzentrale.
    »Was war denn das für ein Katzenkopf?« erkundigte der Techniker sich mit deutlichem Mangel an Respekt. Knapp sah Scott ihn ah. Offenbar meinte er es nicht übel.
    »Sorgen Sie sich nicht darum«, antwortete Scott mit gespieltem Ernst. »Die Dame wird in Kürze einer kosmetischen Operation unterzogen.« Der Techniker zuckte sichtlich zusammen. Bevor er seinen Schock überwunden hatte, verließ Scott die Radiostation. Ihm war beileibe nicht so humorig zumute wie er sich gegeben hatte. Vielmehr sah er sich wiederum enttäuscht. Gewiß, die Einschätzung, die er über Johnson getroffen hatte, war nunmehr bestätigt, aber ein Zusammenhang zwischen dem Abwerbungsversuch der Khet-Ragar und Johnsons damaliger Funktion war nach wie vor unbewiesen. Bestand die Möglichkeit, die Wahrheit von Johnson selbst zu erfahren? Fragen kostete natürlich nichts. Einem scharfen Verhör allerdings würde Professor Wellington, daran hegte Scott nicht den leisesten Zweifel, niemals zustimmen. Und das war sogar verständlich.
    Er informierte Saratow über das kärgliche Ergebnis der Anfrage und begab sich anschließend in das Büro des Professors. Es schien ihm an der Zeit, sich mit einigen dieser sieben Patienten persönlich zu unterhalten.
    Wider Erwarten machten weder Professor Wellington noch Dr. Li irgend

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