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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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rang die Hände, als sei soeben sein Todesurteil gesprochen worden. Aufgebracht umkreiste er den Sessel, in dem Deller noch immer ermattet ruhte. »Habe ich Ihnen nicht vertraut wie einem Sohn? Habe ich Ihnen nicht hohe Verantwortung übertragen?«
    Dr. Li, der nur kühl lächelte, und Scott standen peinlich berührt neben der Tür. Es gab kaum etwas zu sagen. Deller begleitete die Klagen des Professors mit heiserem Röcheln.
    "Die Kartei...«, murmelte der ,Oberpfleger, »ich gebe Ihnen die Namen...«
    »Sie hatten es nicht nötig, unsere Patienten zu bestehlen«, jammerte Wellington. »Ihre Gehaltswünsche wurden alle erfüllt. Alle!« Es klopfte, und ein Techniker in blauem Arbeitsanzug trat ins Zimmer. »Der Polizeikreuzer trifft in einer halben Stunde ein«, meldete er. »Kann ich noch etwas tun?«
    »Danke.« Wellington winkte ab und entließ den Mann. Unverzüglich holte der Professor tief Luft und räusperte sich, um sein Wehgschrei fortzusetzen. Scott sah ein, daß er den Wissenschaftler bremsen mußte, damit dieser leidige Zwischenfall endlich zum Abschluß kam. Er ließ Wellington nicht mehr zu Wort kommen und riet ihm, Deller ein Geständnis auf Band sprechen zu lassen, bevor der Mann sich anders überlegte und verstockt wurde, und ihn anschließend in sichere Obhut zu geben.
    Wellington pflichtete ihm bei, entschuldigte sich - mehrfach bei dem Commander und dann auch bei Deller, weil er ihn nach Geständnisaufnahme leider vorerst einsperren müsse. Der Professor war außer sich vor Erregung.
    Kopfschüttelnd verließ Scott das Zimmer und suchte das eigene auf. Nun, Dr. Li verfügte über bessere Nerven und würde die Situation schon zu handhaben wissen.
    »Wo warst du?« schnauzte Saratow gespielt grob, als er zurückkehrte. »Du wolltest doch keine Zeit verlieren.«
    Scott grinste nur. »Jemand war nicht einverstanden. Er glaubte, ich sei seinen lächerlichen Diebstählen auf der Spur, und wollte mir den Köpf absägen.«
    "Hä?« Der breite Unterkiefer des Ingenieurs sank herab. Mit knappen Worten klärte Scott ihn über das Ereignis auf. Penza Saratow geriet ins Staunen, beruhigte sich aber schließlich. »Entschuldige, Barry«, bat er, nachdem Scott seinen Bericht beendet hatte. Er schnaufte durch die Nase. »So ein Dummkopf! Ohne den Mordversuch wäre er womöglich mit einer Geldstrafe davongekommen. Jetzt landet er wohl in den Bergwerken auf einem der Jupiter-Monde.« Hilflos hob Scott die Schultern. »Jedenfalls hat diese gedankenlose Tat ihm mehr geschadet als uns genutzt.« Er seufzte schwer. »Du mußt mich noch für ein paar Minuten entbehren. Ich brauche einige Informationen.«
    In der Radiostation der Asteroidenklinik setzte er sich mit der Mordain in Verbindung und erklärte Chemile, dem chamäleonhaften Navigator, welche Angaben er anfordern solle und daß es eilig sei. Dann kehrte er zu Saratow zurück. Inzwischen hatte Dr. Li dem Ingenieur weiteres Material übergeben. Es handelte sich um Bänder, auf denen die Erkrankten den Inhalt ihrer Halluzinationen darzustellen versucht hatten.
     
    *
     
    »Ehrlich gesagt«, stöhnte Saratow, »allmählich beginne ich mich fürchterlich zu langweilen.« Allerdings sah man ihm an, daß er diesen Punkt schon lange überschritten hatte und es fast nicht mehr aushielt.
    Das war nur zu verständlich. Der Inhalt der Halluzinationen ähnelte sich bei allen sieben Betroffenen ungemein. Es gab geringfügige Abweichungen, die aus Täuschungen oder mangelhaftem Gedächtnis resultieren konnten, aber grundsätzlich stimmten sämtliche Schilderungen weitgehend überein.
    »Ruhe«, zischte Scott ungehalten. Er lauschte angestrengt. Das Band knisterte und surrte. »Sie sagten, Sie standen gerade neben, dem Tisch, als es wieder anfing?« Das war Professor Wellingtons besänftigende Stimme.
    »Ja... ich...« Die helle Stimme Antonio Fellinis kam leise, zitterte. Er strengte sich an, ruhig und zusammenhängend zu sprechen, aber unmittelbar nach dem vorhergegangenen Anfall war er natürlich hochgradig nervös. Häufig hörte man ihn schnaufen und schwer ausatmen. Wahrscheinlich hatte er eine Zigarette geraucht.
    »Und dann?«
    »Dann... also, es war wieder da... ich meine, plötzlich war es wieder fort... das Zimmer - Wogen einer zähflüssigen roten Masse... es blubberte, blubberte, blubberte .!«
    »Haben Sie das gehört?« Wellington, so hatte Scott bereits bemerkt, ließ sich durch nichts beirren, wenn er sich inmitten seiner Arbeit befand. Seine Zwischenfragen

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