Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle
Männern der Spacewalker? Wir kommen als alte Männer zurück?«
»Es muß so sein. Für uns vergehen hier genaugenommen fünfzig oder sechzig Jahre, während in der Zukunft, unserer Gegenwart also, nur zwei oder drei Monate vergehen. Die Zeit dehnt sich, wenn wir nicht ganz schnell wieder zurückkehren.«
»Hmm! Wir wissen ja nicht einmal wo das Ding steht, und wie es zurück funktioniert. Ich fürchte, wir haben uns da etwas voreilig in etwas eingelassen, über das wir jetzt keinerlei Gewalt mehr haben.«
»Deshalb müssen wir suchen und zwar ganz schnell. Übrigens, dort drüben befindet sich ein Grab, ich habe es gerade eben erst entdeckt. Howard Dale hieß er, der Expeditionsleiter der Spacewalker. Er muß mit annähernd achtzig Jahren gestorben sein. Anfangs haben sie sich noch die Zeit genommen, die Männer zu beerdigen, die anderen blieben einfach im Schiff bis sie starben.«
Saratow schluckte trocken. In seiner Kehle hing ein dicker Kloß.
»Ich verstehe. Sie haben also relative fünfzig oder sechzig Jahre hier gehaust, ohne daß in dieser Zeit auch nur ein einziges Mal das Feld erschien. Wenn das so ist, wird es für uns ebenfalls keine Rückkehr mehr geben.«
Saratow schüttelte den Kopf.
Das was sich hier abspielte. war für einen normalen Verstand kaum zu begreifen. Die Zeit in die sie wirklich gehörten, befand sich mehr als zweihundert Millionen Jahre weiter! Penza glaubte, wahnsinnig zu werden, wenn er noch länger darüber nachdachte.
»Die Knochen im Schiff«, begann er, »jetzt weiß ich auch, welche Bewandtnis es damit hatte.« Scott erhob sich.
»Die Männer haben hier Wild gejagt und erlegt. Anfangs hatten sie noch genügend Energien zur Verfügung, und es war kein Problem für sie. Doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Erst nach vielen Jahren gelang es ihnen, wahrscheinlich durch einen Zufall, zurückzukehren. Aber selbst dabei hat es Pannen gegeben, und sie wurden mit dem Schiff in den Raum geschleudert. Wir werden es vermutlich niemals genau erfahren. Komm jetzt, wir müssen die anderen suchen, und dann sollten wir uns sehr beeilen, um die Transmitterstation zu finden.«
»Auf Travens Planet haben wir sie auch nicht gefunden.«
Saratows Gesicht drückte Ratlosigkeit und Verzweiflung aus.
»Dort hat es auch keine Station im wörtlichen Sinn gegeben, nur ein Abstrahlfeld, das nicht mehr kontrolliert wurde, das in unregelmäßigem Rhythmus alles in sich hineingezogen hat.«
»Dann ist es hier ähnlich«, vermutete Penza. »Denk doch nur an den Saurier, der so plötzlich erschien.«
»Wer weiß, wie viele Jahrtausend das schon geht. Es ist durchaus möglich, daß Travens Planet von der Erde aus bevölkert wurde. Tiere wurden ungewollt hin und her transportiert, mutierten mit der Zeit und...«
Er sprach nicht weiter. Sie hatten die Schneise jetzt verlassen und blickten in eine Ebene, die rechts von den Bergen begrenzt wurde. Auf der linken Seite glich die Landschaft einem Gemälde der Hölle, so bizarr und zerklüftet war sie.
Ein mächtiger Vulkankegel überragte alles andere. Ganz oben kräuselte sich leichter Rauch aus dem Krater, und ab und zu schoß eine weiße Fontäne Dampf heraus.
Von einem Raumschiff war weit und breit nichts zu sehen.
»Vielleicht ist es in einer anderen Zeit angekommen«, meinte Scott betreten. »Ein paar Jahre früher oder später.«
Was das hieß, brauchte er seinem Begleiter nicht zu erläutern. Saratow kapierte auch so, ohne viel Worte.
»Und Luden und Chemile? Wenn die auch in einer anderen Zeit gelandet sind, werden wir uns Ewigkeiten lang hinterher laufen und uns niemals treffen.«
Scott schwieg darauf. Was hätte er auch sagen wollen? Er sah selbst ein, daß sie sich hier auf ein Risiko eingelassen hatten, das niemals kalkulierbar war. Er begriff schon die komplizierten Gedankengänge und die Technik der Erbauer, der Leute, die das alles hier geschaffen hatten. Wer waren sie überhaupt? Selbst darauf gab es keine Antwort.
Die Rasse hatte eine Technik hinterlassen und war wieder verschwunden. Wie lange schon?
Jahrhunderte, Jahrtausende? War sie vielleicht schon ausgestorben?
Etwas ‚später blieb Penza stehen und griff nach Scotts Arm.
»Sieh mal dort vorn! Da bewegt sich etwas!« Das was sich da weiter vorn bewegte, war Luden. Er sah aus, als wäre er aus einem langen Schlaf erwacht. Unsicher sah er sich um, blinzelte in die Sonne, blickte auf den Boden und begriff anscheinend gar nichts mehr.
Scott und Penza rannten
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