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Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Bagnol
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wenig rausholen. Wo keine Klägerin, da kein Richter.«
    Das ist jetzt keine so gute Nachricht, dachte Zadira missmutig. Sie hatte gehofft, dass mit ihrer abgepressten Durchsuchung etwas herumkam, was die Erben eindeutiger belastete.
    Lafrage ließ ihren kühlen Blick über die Erben schweifen. »Und ich schätze, die Schriftproben von Julies Anstellungsvertrag im Château und diesem Papier hier werden zeigen, dass ihre Unterschrift echt ist.« Lafrage seufzte. »Der Verkauf der Seele ist besonders süß. Ein so junges Mädchen kann die Folgen nicht abschätzen.«
    Auf einmal rief ein Kriminaltechniker an der Terrassentür zur Nachbarsuite:
    »Lieutenant Matéo, Major Beaufort! Bitte kommen Sie!«
    Der Beamte winkte Zadira und Beaufort mit ernstem Gesicht zu sich herüber. Die Staatsanwältin folgte ihnen.
    César Alexandre hatte aufgehört, mit seinen Golfhandschuhen in seine Hand zu schlagen. Auch Alexis Lagadère und Philippe Amaury waren erstarrt. Victorine schloss die Augen.
    Zadiras Instinkt erwachte, und sie spürte den tiefen Schreck, der César Alexandre erfasste, als sie seine Suite betrat.
    Das ist jetzt aber mal eine gute Nachricht, dachte sie.
    Und dann sah sie, was der Kriminaltechniker gefunden hatte.
    Sie konnte es nicht fassen. Anscheinend hatte sie Alexandres Cleverness doch überschätzt.
    »Sie war in der Kulturtasche.«
    Der Kriminaltechniker ließ die Rubinkette in eine Klarsichttüte gleiten und legte sie aufs Bett. Sie besaß einen großen, ovalen Anhänger und mehrere kleinere in Tropfenform.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Zadira zu Alexandre, »diese Kette wurde Julie nach Unterzeichnung des Vertrages als Unterpfand Ihres Geschäftes geschenkt, als kleine Anzahlung? Oder vielmehr: als überaus exklusives Sklavenhalsband?«
    Alexandre schwieg.
    Zadira holte ihr Smartphone hervor, auf dem sie auch zwei Nahaufnahmen von Julies Hals gespeichert hatte.
    Sie gab das Gerät mit den Fotos an Beaufort weiter.
    »Die Druckmuster könnten durchaus von dieser Kette stammen«, bestätigte der Major. »Sie sieht mir nach der Tatwaffe aus, mit der Julie Roscoff erdrosselt wurde.«
    Die Staatsanwältin nickte Zadira knapp zu, die sich augenblicklich an César Alexandre wandte.
    »Monsieur Alexandre, Sie sind vorläufig festgenommen.«
    Grenzenlose Verwunderung lag in seinem Blick, Verständnislosigkeit und noch etwas anderes, das Zadira nicht sofort deuten konnte. Sie tastete seinen Körper nach Waffen ab, während sie ihn über seine Rechte und Pflichten als Beschuldigter belehrte, und schloss mit: »Sie sind dringend tatverdächtig, den Mord an Julie Roscoff begangen zu haben.« Zadira hakte die Handschellen von ihrem Koppel los.
    »Drehen Sie sich bitte um?«
    »Nein. Nein! Das ist … das ist nicht wahr, das geht nicht, das ist …« Victorine Hersant wurde von Beaufort aufgehalten, als sie sich auf Zadira Matéo stürzen wollte.
    »Mistkerl«, zischte Alexis Lagadère, als Zadira Monsieur Alexandres Handschellen hinter dem Rücken schloss, ihm dabei en passant die Golfhandschuhe wegnahm und sie mit spitzen Fingern Beaufort reichte.
    Lederhandschuhe. Und Olivenöl. Ach, Julie.
    »Aber uns verdächtigen?« Alexis’ Gesicht war dunkelrot.
    »Du hast ihm Julies Kette doch untergeschoben, du kleiner, erbärmlicher Wicht!«, tobte Victorine und gab Alexis eine so saftige Ohrfeige, dass einem der Kriminaltechniker ein »Wow« herausrutschte.
    »Vic. Lass!«, befahl César leise.
    Aber sie wütete weiter. »Du und Philippe, ihr habt es doch schon lange nicht mehr ertragen können, dass ihr mit Viagra nachhelfen musstet, um überhaupt …«
    »Vic!«, sagte César jetzt schärfer.
    »Ich muss mich an dieser Stelle ausdrücklich distanzieren«, ließ Amaury nun laut vernehmlich hören, »ich hatte keine Kenntnis von dem, was César Alexandre nach unserem Diner getan hat, und ich habe die Drogenbonbons ohne mein Wissen konsumiert.«
    Victorine hielt inne. Zwischen ihr und César flogen Blicke hin und her. Dann sah sich Hersant zu Amaury um. »Philippe, du bist ein feiges Schwein.«
    Sie ließ sich müde in einen der Terrassenstühle fallen, schloss die Augen und stützte den Kopf in ihre Hand.
    »Gehen wir«, forderte Zadira und schob César Alexandre vor sich her durch den Garten und Richtung Parkplatztor, um ihn in einen der vor der Pforte wartenden Wagen zu bugsieren.
    Währenddessen nahmen die anderen Kripobeamten Alexis, Philippe und auch Victorine wegen Beihilfe und Komplizenschaft beim Mord an Julie

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