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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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morgen früh in der Kaserne an.«
    »Aber ich bin in der Kaserne! Bleiben Sie am Apparat.« Montalbano hörte ihn vor sich hin pfeifen. » Pronto , Commissario? Also, die Großhändler, die Ingrassia beliefern, sind drei aus Mailand, einer aus Bergamo, einer aus Taranto, einer aus Catania. Notieren Sie. In Mailand...«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche. Fangen Sie mit Catania an.«
    »Die Firma in Catania heißt Pan, wie Peter Pan. Eigentümer ist Salvatore Nicosia, wohnhaft in...«
    Das paßte nicht.
    »Danke, ist gut«, sagte Montalbano enttäuscht. »Warten Sie, ich habe da was übersehen. Der Supermarkt wird – dabei geht es allerdings nur um Haushaltsgeräte – noch von einer anderen Firma aus Catania beliefert, der Firma Brancato.
    ATO-CAT stand auf dem Stück Karton. Firma Brancato – Catania: Das paßte, und wie das paßte! Montalbanos ohrenbetäubender Freudenschrei jagte dem Maresciallo einen Schrecken ein.
    »Dottore? Dottore! Dio mio, was ist denn passiert? Fühlen Sie sich nicht wohl, Dottore?«

Elf
    Munter, mit Jackett und Krawatte, ein Lächeln auf den Lippen und in eine Wolke Kölnisch Wasser gehüllt, erschien Montalbano um sieben Uhr morgens zu Hause bei Signor Francesco Lacommare, Leiter von Ingrassias Supermarkt, der ihn nicht nur zu Recht sehr erstaunt, sondern auch in Unterhosen und mit einem Glas Milch in der Hand empfing.
    »Was gibt es?« fragte der Direttore und wurde blaß, als er den Commissario erkannte.
    »Zwei klitzekleine Fragen, und ich bin schon wieder weg. Aber zuerst etwas sehr Wichtiges: Dieses Gespräch muß unter uns bleiben. Wenn Sie mit jemandem darüber reden, zum Beispiel mit ihrem Chef, dann bringe ich Sie unter irgendeinem Vorwand hinter Gitter, da können Sie Gift drauf nehmen.«
    Während Lacommare noch nach Luft rang, die ihm offenbar abhanden gekommen war, explodierte drinnen in der Wohnung die spitze, durchdringende Stimme einer Frau. »Ciccino, ma cu è a chist'ura?«
    »Schon gut, Carmilina, schlaf weiter«, beruhigte Lacommare sie und lehnte die Tür hinter sich an.
    »Macht es Ihnen etwas aus, Commissario, wenn wir hier auf der Treppe reden? Das oberste Stockwerk, das direkt über uns ist, ist unbewohnt, es stört uns also niemand.«
    »Wer in Catania beliefert Sie?«
    »Die Firmen Pan und Brancato.«
    »Gibt es einen festen Zeitplan für die Warenlieferungen?«
    »Pan liefert wöchentlich, Brancato einmal im Monat. Das haben wir mit den anderen Supermärkten vereinbart, die von denselben Großhändlern beliefert werden.«
    »Sehr gut. Wenn ich recht verstehe, belädt Brancato also einen Lastwagen mit Waren und schickt ihn zu den einzelnen Supermärkten. Wann sind Sie bei dieser Tour dran, ich meine...«
    »Ich verstehe schon, Commissario. Der Lastwagen startet in Catania, dann fährt er durch die Provinz Caltanissetta, dann Trapani und schließlich Montelusa. Zu uns nach Vigàta kommt der Lastwagen zum Schluß und fährt dann leer nach Catania zurück.«
    »Eine letzte Frage. Die Waren, die die Diebe erst gestohlen und dann haben finden lassen...«
    »Sie sind sehr klug, Commissario.«
    »Sie allerdings auch, wenn Sie meine Fragen schon beantworten, bevor ich sie überhaupt gestellt habe.«
    »Das ist es ja, was mich Tag und Nacht beschäftigt. Also, Brancato hat uns die Ware früher als sonst gebracht. Wir hatten sie für den nächsten Tag in den frühen Morgenstunden erwartet, aber sie kam schon am Abend vorher, als wir gerade schließen wollten. Der Fahrer sagte, ein Supermarkt in Trapani sei wegen eines Trauerfalls geschlossen und deshalb sei er jetzt schon da. Damit der Lastwagen weiterfahren konnte, ließ Signor Ingrassia entladen, prüfte die Liste und zählte die Kolli. Aber er ließ sie nicht öffnen, er meinte, es sei zu spät, das könne man am nächsten Tag machen, er wolle keine Überstunden zahlen. Ein paar Stunden später ereignete sich dann der Diebstahl. Und jetzt frage ich mich: Woher wußten die Diebe, daß die Ware früher als geplant eingetroffen war?«
    Lacommare war ganz bewegt von seinem Gedankengang. Montalbano beschloß, ihm zu widersprechen: Der Direttore durfte der Wahrheit nicht allzu nahe kommen, sonst konnte es schwierig werden. Außerdem hatte er eindeutig keine Ahnung von Ingrassias Schiebereien.
    »Es ist nicht gesagt, daß es zwischen den beiden Ereignissen eine Verbindung gibt. Die Diebe könnten auch gekommen sein, um sich das zu holen, was bereits im Lager war, fanden dann aber auch Ware vor, die gerade erst

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