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Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Titel: Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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in der Salita Granet treffen.«
    »Gut, danke, Lagana.«
    Er ging ins Bad und versuchte, so leise wie möglich zu sein. Ebenfalls um Livia und Francois nicht zu stören, zog er sogar die Kleider vom gestrigen Tag an, die nach der durchwachten Nacht ganz besonders mitgenommen aussahen.
    Er schrieb einen Zettel: Im Kühlschrank sei genug zu essen, und er werde sicher bis Mittag zurück sein. Kaum hatte er die Nachricht zu Papier gebracht, fiel ihm ein, daß der Questore sie ja zum Mittagessen eingeladen hatte. Das war unmöglich, jetzt, wo Francois da war. Er beschloß, seinen Chef sofort anzurufen, sonst vergaß er es womöglich noch. Er wußte, daß der Questore den Sonntagvormittag zu Hause verbrachte, wenn nichts Außergewöhnliches anstand.
    »Montalbano? Sagen Sie bloß nicht, Sie kommen nicht zum Mittagessen!«
    »Doch, leider, Signor Questore.«
    »Ist es was Ernstes?«
    »Ziemlich. Die Sache ist die, daß ich heute früh - wie soll ich sagen - praktisch Vater geworden bin.«
    »Herzlichen Glückwunsch!« rief der Questore. «Signorina Livia wird also… Das muß ich gleich meiner Frau erzählen, sie wird sich sehr freuen. Aber ich begreife nicht, warum Sie deshalb nicht kommen können? Natürlich, das Ereignis steht ja kurz bevor.«
    Buchstäblich erschüttert durch das Mißverständnis, dem sein Chef anheimgefallen war, setzte Montalbano unvorsichtigerweise zu einer langen, gewundenen und stotternden Erklärung an, in der sich Mordopfer mit Eierkuchen und das Parfüm Volupté mit der Druckerei Mulone vermischten. Das war zuviel für den Questore. »Ist ja gut, erzählen Sie mir das später. Wann reist Signorina Livia denn ab?«
    »Heute abend.«
    »Schade, daß wir sie nicht kennenlernen. Aber das holen wir auf jeden Fall nach. Wir verbleiben so, Montalbano: Rufen Sie mich an, wenn Sie glauben, ein paar Stunden Zeit zu haben.«
    Bevor er ging, betrachtete er Livia und Francois, die immer noch schliefen. Wer sollte sie aus dieser Umarmung lösen? Er blickte finster, denn eine düstere Vorahnung beschlich ihn.
    Der Commissario staunte: In Lapecoras Büro war alles so, wie er es hinterlassen hatte, kein Blatt war verrückt, keine Büroklammer, die nicht da lag, wo sie auch vorher gelegen hatte. Laganà begriff.
    »Es war keine Durchsuchung, Dottore. Man brauchte gar nicht alles auf den Kopf zu stellen.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Also, die Firma wurde 1965 von Aurelio Lapecora gegründet. Vorher hatte er als Angestellter gearbeitet. Die Firma importierte tropische Früchte und hatte ein Lager, das mit Kühlkammern ausgestattet war, in der Via Vittorio Emanuele Orlando, in der Nähe des Hafens. Sie exportierte Getreide, Kichererbsen, Saubohnen, auch Pistazien, alles mögliche in dieser Richtung. Ein großes Geschäftsvolumen, zumindest bis in die zweite Hälfte der achtziger Jahre. Dann ging es immer weiter bergab. Kurzum - im Januar 1990 mußte Lapecora die Firma auflösen, wobei alles korrekt ablief. Er hat auch das Lager verkauft, mit gutem Gewinn. Seine Unterlagen sind alle in den Aktenordnern. Unser Signor Lapecora war ein ordentlicher Mensch, bei einer Buchprüfung hätte ich nichts auszusetzen gehabt. Vier Jahre später, ebenfalls im Januar, bekam er die Genehmigung zur Wiedereröffnung des Betriebs, dessen Firmenbezeichnung er nicht aufgegeben hatte. Ein Depot oder Lager hat er jedoch nicht mehr gekauft. Soll ich Ihnen etwas sagen?«
    »Ich glaube, ich weiß es schon. Sie haben zwischen 1994 und heute keine Spur irgendeines Geschäfts gefunden.«
    »Genau. Wenn es Lapecora danach war, ein paar Stunden in seinem Büro zu verbringen - womit ich das meine, was ich im Zimmer nebenan gesehen habe -, wozu mußte er dann die Firma neu gründen?«
    »Haben Sie Korrespondenz aus der letzten Zeit gefunden?«
    »Nossignore. Das ist alles vier Jahre alt.« Montalbano nahm einen vergilbten Umschlag aus der Schublade des kleines Tisches und zeigte ihn dem Maresciallo.
    »Haben Sie solche Umschläge gefunden, aber neue, mit englischer Beschriftung?«
    »Keinen einzigen.«
    »Folgendes, Maresciallo. Eine hiesige Druckerei hat Lapecora letzten Monat einen Packen Briefpapier hierher ins Büro geschickt. Wenn Sie nichts dergleichen gefunden haben, halten Sie es dann für möglich, daß der ganze Vorrat innerhalb von vier Wochen aufgebraucht wurde?«
    »Das glaube ich nicht. Auch wenn seine Geschäfte gut gelaufen wären, hätte er nie soviel schreiben können.«
    »Haben Sie Briefe einer ausländischen Firma

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