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Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine

Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine

Titel: Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Haupteingangstür mit einem schweren Riegel verschlossen ist.«
    »Woher weißt du das?«
    »Mimi, lass mich gefälligst ausreden. Ein Riegel ist ja schließlich nicht irgendein Mist. Ich weiß es eben, basta.
    Sie denken jedoch, dass das eine Finte sein könnte, dass der Ingegnere seinen Sohn mit Lebensmitteln versorgt und dann eingeschlossen hat, um das Haus unbewohnt erscheinen zu lassen. Er würde ihn wieder befreien, wenn sich der Wirbel, das momentane Durcheinander, wieder gelegt hätte. Plötzlich sieht einer der Männer, wie sich Maurizio versteckt. Sie umstellen die Höhle, Maurizio kommt mit einem Gegenstand in der Hand heraus, ein Beamter, der nervöser ist als die anderen, denkt, es sei eine Waffe, schießt und tötet ihn. Als sie merken, dass der arme Kerl seinen rechten Schuh in der Hand hatte, den er nicht mehr anziehen konnte, weil sein Fuß lädiert war …«
    »Woher weißt du das?«
    »Mimi, hör auf, sonst hör ich auf mit Märchenerzählen. Als sie merken, dass es ein Schuh war, ist ihnen klar, dass sie bis zum Hals in der Scheiße stecken. Die brillante Operation von Ernesto Panzacchi und seines dreckigen halben Dutzends läuft Gefahr, am Ende ganz gewaltig zu stinken. Er überlegt hin und her, die einzige Möglichkeit besteht darin, zu behaupten, Maurizio sei wirklich bewaffnet gewesen. Einverstanden. Aber womit? Und da hat der Chef der Mordkommission eine tolle Idee: mit einer Handgranate.«
    »Warum nicht mit einer Pistole, das wäre doch einfacher?«
    »Du bist eben nicht so fit wie Panzacchi, Mimi, nimm's nicht so tragisch. Der Chef der Mordkommission weiß, dass Ingegnere Di Blasi weder einen Waffenschein besitzt noch irgendeine Waffe angemeldet hat. Aber ein Kriegssouvenir, das man jeden Tag vor Augen hat, gilt nicht mehr als Waffe. Oder man räumt es auf den Dachboden und vergisst es.«
    »Darf ich was sagen? 1940 war Ingegnere Di Blasi höchstens fünf und hat den Krieg mit einer Stöpselpistole mitgemacht.«
    »Und sein Vater, Mimi? Sein Onkel? Sein Cousin? Sein Großvater? Sein Urgroßvater? Sein -«
    »Schon gut, schon gut.«
    »Das Problem ist, wo könnte man eine Handgranate finden, die noch aus dem Krieg stammt?«
    »In der Asservatenkammer der Questura«, sagte Mimi Augello ruhig.
    »Ganz recht. Und zeitlich passt es auch, denn Dottor Pasquano wird erst vier Stunden nach Maurizios Tod angerufen.«
    »Woher weißt du das? Schon gut, entschuldige.«
    »Weißt du, wer für die Asservatenkammer verantwortlich ist?«
    »Ja. Und du kennst ihn auch. Nenè Lofàro. Er hat eine Zeitlang hier bei uns Dienst getan.«
    »Lofàro? Wenn ich mich recht erinnere, ist er nicht unbedingt der Typ, zu dem man sagen kann, gib mir den Schlüssel, ich brauch eine Handgranate.«
    »Wir müssen feststellen, wie das vor sich gegangen ist.«
    »Stell du das fest, fahr nach Montelusa. Ich kann nicht hin, die haben mich im Visier.«
    »Einverstanden. Ach ja, Salvo, könnte ich morgen freinehmen?«
    »Hast du mal wieder eine Nutte bei der Hand?«
    »Sie ist keine Nutte, sie ist eine Freundin.«
    »Kannst du denn nicht am Abend mit ihr Zusammensein, wenn du hier fertig bist?«
    »Ich weiß, dass sie morgen Nachmittag wieder abreist.«
    »Aha, eine Ausländerin? Na gut, herzlichen Glückwunsch.
    Aber vorher musst du die Sache mit der Handgranate klären.«
    »Keine Sorge. Nach dem Essen fahr ich in die Questura.«
    Montalbano hatte Lust, eine Weile bei Anna zu sein, aber als die Brücke hinter ihm lag, fuhr er schnell weiter, nach Hause.
    Im Briefkasten fand er einen großen Umschlag, der Postbote hatte ihn geknickt, damit er hineinpasste. Ein Absender stand nicht darauf. Montalbano hatte inzwischen Hunger und sah in den Kühlschrank: polipetti alla luciana und eine simple Sauce aus frischen Tomaten. Anscheinend hatte die Haushälterin Adelina keine Zeit oder keine Lust gehabt. Während er darauf wartete, dass das Spaghettiwasser kochte, nahm er den Umschlag in die Hand. Ein Farbkatalog von Eroservice war darin: Pornovideos für jeden besonderen oder sonderbaren Geschmack. Er zerriss ihn und warf ihn in den Mülleimer. Er aß und ging aufs Klo.
    Er rannte rein und rannte raus, mit offenen Hosen, es war wie in einem Slapstick von Ridolini. Warum hatte er nicht vorher schon daran gedacht? Musste er dafür erst einen Katalog für Pornovideos ins Haus bekommen? Er fand die Nummer im Telefonbuch von Montelusa.
    »Pronto, Avvocato Guttadauro? Hier ist Commissario Montalbano. Was machen Sie gerade, essen Sie? Ja? Tut

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