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Commissario Montalbano 05 - Das Spiel des Patriarchen

Commissario Montalbano 05 - Das Spiel des Patriarchen

Titel: Commissario Montalbano 05 - Das Spiel des Patriarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Begleitung der Schwedin gesehen. Sie müssen Freundinnen sein.« Montalbano verzog den Mund. »Bist du nicht überzeugt?«
    »Doch, schon. Aber die ganze Geschichte ist ein ziemliches Problem.«
    »Warum?«
    »Weil ich Ingrid nicht zutraue, dass sie eine Freundin verrät.«
    »Verrät? Wer hat denn was von Verrat gesagt? Man kann sich doch was einfallen lassen, sie dazu bringen, sich ein Wort entschlüpfen zu lassen …«
    »Wie denn, zum Beispiel?«
    »Was weiß ich, du lädst Ingrid zum Abendessen ein, dann nimmst du sie mit nach Hause, gibst ihr was zu trinken, ein bisschen von unserem Rotwein, auf den die Frauen so versessen sind, und -«
    ». und fange an, von Haaren zu reden? Die trifft doch der Schlag, wenn ich mit ihr über gewisse Dinge spreche! Von mir erwartet sie so was nicht!«
    Mimi blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. »Sie erwartet es nicht? Aber sag mal, du und Ingrid - nie?«
    »Was denkst du denn?«, fragte Montalbano gereizt. »Ich bin doch nicht du, Mimi!«
    Augello sah ihn einen Augenblick an, dann legte er die Hände zum Gebet zusammen und hob den Blick zum Himmel.
    »Was machst du da?«
    »Morgen   schicke   ich   Seiner  Heiligkeit   einen   Brief«, antwortete Mimi zerknirscht. »Was willst du ihm denn schreiben?«
    »Dass er dich noch zu Lebzeiten heilig sprechen soll.«
    »Ich mag deine albernen Witze nicht«, sagte der Commissario barsch.
    Mimi wurde plötzlich wieder ernst. Mit manchen Themen musste man bei seinem Chef mitunter sehr vorsichtig sein.
    »Jedenfalls brauche ich Bedenkzeit, was Ingrid betrifft.«
    »Einverstanden, aber überleg nicht zu lange, Salvo. Du verstehst doch, dass ein Mord wegen eines Seitensprungs eine Sache ist und eine andere …«
    »Ich verstehe den Unterschied sehr gut, Mimi. Und von dir brauche ich ihn mir bestimmt nicht erklären zu lassen. Verglichen mit mir bist du noch grün hinter den Ohren.«
    Augello steckte es wortlos ein. Vorhin, als er von Ingrid gesprochen hatte, war ihm ein Fauxpas unterlaufen. Er musste dafür sorgen, dass Montalbanos schlechte Laune wieder verflog. »Es gibt noch was, Salvo, worüber ich mit dir reden will. Gestern nach dem Essen hat Beba mich zu sich nach Hause eingeladen.«
    Montalbanos schlechte Laune verflog auf der Stelle. Er hielt den Atmen an. War zwischen Mimi und Beba, ehe man sich's versah, passiert, was passieren konnte? Wenn Beba gleich mit Mimi ins Bett gegangen war, war es möglicherweise bald wieder aus. Und Mimi würde unvermeidlich zu seiner Rebecca zurückkehren. »Nein, Salvo, wir haben nicht gemacht, was du denkst«, sagte Augello, als könnte er seine Gedanken lesen. »Beba ist ein liebes Mädchen. Sehr anständig.« Wie sagte Shakespeare? In etwa: Deine Worte sind Nahrung für mich. Wenn Mimi so sprach, gab es also Hoffnung.
    »Irgendwann hat sie sich umgezogen. Ich war allein und habe eine Zeitschrift zur Hand genommen, die auf dem Tisch lag. Ich habe sie aufgeschlagen, und da ist ein Foto rausgefallen, das zwischen den Seiten steckte. Es zeigte das Innere eines Busses mit den Fahrgästen, die auf ihren Plätzen saßen. Im Hintergrund war Beba mit einer Pfanne in der Hand von hinten zu sehen.«
    »Als sie zurückkam, hast du sie da gefragt, bei welcher Gelegenheit -«
    »Nein. Das schien mir irgendwie indiskret. Ich legte das Foto an seinen Platz zurück, das war alles.«
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Mir ist eine Idee gekommen. Wenn auf diesen Fahrten Erinnerungsfotos geschossen werden, gibt es möglicherweise auch welche von dem Ausflug nach Tindari, an dem die Griffos teilgenommen haben. Wenn wir an diese Fotos kommen, finden wir vielleicht etwas darauf, auch wenn ich nicht weiß was.«
    Man konnte nicht leugnen, dass Augello wirklich eine geniale Idee gehabt hatte. Und bestimmt erwartete er ein Wort des Lobes. Das nicht kam. Der Commissario, herzlos und gemein, wollte ihm die Freude nicht machen. Im Gegenteil.
    »Mimi, hast du den Roman gelesen?«
    »Welchen Roman?«
    »Wenn ich mich nicht irre, hatte ich dir, zusammen mit den Briefen, eine Art Roman gegeben, den Sanfilippo -«
    »Nein, den hab ich noch nicht gelesen.«
    »Und warum nicht?«
    »Was heißt hier warum? Ich quäl mich doch schon mit diesen Briefen herum! Bevor ich den Roman lese, will ich wissen, ob ich Recht habe mit der Geliebten von Sanfilippo.«
    Er stand auf.
    »Wo gehst du hin?«
    »Ich habe zu tun.«
    »Pass auf, Mimi, das hier ist kein Hotel, wo -«
    »Ich hatte Beba versprochen, dass ich mit ihr

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