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Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Titel: Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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die Fische riesig, frisch und sechs an der Zahl. Er wärmte sie nicht auf, er aß sie am liebsten kalt, angemacht mit Öl, ein paar Tropfen Zitronensaft und Salz. Brot hatte Adelina morgens gekauft: einen Laib, mit Sesam bestreut, den köstlichen Samen, die man, wenn sie auf die Tischdecke fallen, einzeln mit dem spuckefeuchten Zeigefinger aufnehmen und wegknabbern kann. Er deckte den Tisch auf der Veranda und genoss jeden Bissen, als wäre es der letzte seines Lebens.
    Als er abräumte, war es kurz nach acht. Und wie brachte er jetzt die Zeit herum, bis es Nacht war? Das Problem löste auf der Stelle Fazio, der an der Tür klopfte.
    »Bonasira, Dottore. Ich wollte Ihnen berichten. Wie fühlen Sie sich?«
    »Viel besser, danke. Komm rein. Was hast du mit Bausan gemacht?«
    Fazio setzte sich auf dem Stuhl zurecht, holte einen Zettel aus der Tasche und fing an zu lesen.
    »Bausan Angelo, Sohn des verstorbenen Bausan Angelo und der verstorbenen Crestin Angela, geboren in …«
    »In der Gegend gibt's wohl nur angeli, ganze Engelscharen«, unterbrach ihn der Commissario. »Du kannst es dir aussuchen. Entweder steckst du den Zettel wieder ein, oder du kriegst einen Tritt in den Hintern.«
    Fazio unterdrückte seinen »Personalienfimmel«, wie der Commissario das nannte, steckte den Zettel souverän wieder ein und sagte:
    »Dottore, nachdem Sie angerufen hatten, bin ich gleich zu dem Haus gefahren, in dem Angelo Bausan wohnt. Es steht nur ein paar hundert Meter von hier und gehört seinem Schwiegersohn, Maurizio Rotondò. Bausan hat keinen Waffenschein. Sie können sich ja nicht vorstellen, was ich durchgemacht hab, bis er endlich den Revolver rausgerückt hat. Unter anderem hat mir seine Frau den Besen über den Kopf gezogen. Der Besen von Signora Bausan erfüllt durchaus seinen Zweck als Waffe, und die Alte hat eine Kraft .   Sie können ja ein Lied davon singen.«
    »Warum wollte er den Revolver nicht hergeben?«
    »Weil er meinte, dass er ihn seinem Cousin wiederbringen muss, von dem er ihn geliehen hat. Der Cousin heißt Roberto Pausin. Ich habe seine Personalien an die Questura Treviso weitergeleitet. Den Alten hab ich ins Gefängnis gebracht. Jetzt kümmert sich der Haftrichter um ihn.«
    »Gibt's was Neues wegen der Leiche?«
    »Meinen Sie Ihre?«
    »Welche denn sonst?«
    »Na ja, weil in Vigàta und Umgebung mittlerweile zwei weitere Tote gefunden wurden.«
    »Mich interessiert meiner.«
    »Nichts Neues, Dottore. Bestimmt ein Flüchtling, der auf der Überfahrt ertrunken ist. Aber Dottor Pasquano wird ihn inzwischen obduziert haben.«
    Just in diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    »Geh du dran«, sagte Montalbano. Fazio nahm den Hörer ab.
    »Hier bei Dottor Montalbano. Wer ich bin? Inspektor Fazio. Ach, Sie? Entschuldigen Sie, ich habe Ihre Stimme nicht erkannt. Moment bitte.«
    Er reichte Montalbano den Hörer.
    »Dottor Pasquano.«
    Pasquano? Dottor Pasquano hatte ihn doch noch nie angerufen. Das musste etwas Ernstes sein.

Drei
    »Montalbano. Was gibt's, Dottore?«
    »Eins wüsste ich ja gern.«
    »Was denn?«
    »Sonst gehen Sie mir, wenn Sie mir freundlicherweise eine Leiche haben zukommen lassen, immer damit auf den Wecker, dass Sie auf der Stelle das Ergebnis der Obduktion haben wollen, und diesmal ist es Ihnen scheißegal, wie kommt das?«
    »Wissen Sie, das war so -«
    »Ich sage Ihnen, was war. Sie glauben, dass der Tote, der sich von Ihnen hat bergen lassen, als bedauernswerter Flüchtling bei einem Schiffbruch ums Leben gekommen ist, einer von gut fünfhundert Toten, die in der Straße von Sizilien treiben, sodass man fast zu Fuß nach Tunesien laufen kann. Sie haben Ihre Hände in Unschuld gewaschen.
    Auf eine Leiche mehr oder weniger kommt es ja nicht an.«
    »Dottore, tun Sie sich keinen Zwang an, wenn Sie Ihren Zorn an mir auslassen wollen, weil Ihnen irgendwas über die Leber gelaufen ist. Aber Sie wissen genau, dass ich nicht so denke. Außerdem war ich heute Morgen -«
    »Ah ja! Heute Morgen mussten Sie Ihre Männlichkeit im Wettbewerb um den Mister Commissario zur Schau stellen! Ich habe Sie in ›Televigàta‹ gesehen. Sie sollen eine enorme … wie heißt das noch mal . eine enorme Einschaltquote gehabt haben. Gratuliere, weiterhin gutes Gelingen.«
    Pasquano war nun mal ein Unsympath, aggressiv, reizbar, unzugänglich. Doch der Commissario wusste, dass sich darin nur eine reflexhafte, scharfe Abwehr gegen alles und jeden äußerte. Er ging zum Gegenangriff über, und zwar im

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