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Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Titel: Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Montechiaro auf der -«
    »Ich kenne die Straße.«
    Die Straße führte zu der Stelle, wo der kleine Junge umgebracht worden war. Er rief Ingrid an, mit der er zum Abendessen verabredet war. Sie entschuldigte sich sofort: Sie könnten sich nicht treffen, weil ihr Mann ohne ihr Wissen Freunde eingeladen habe und sie Hausherrin spielen müsse. Sie vereinbarten, dass sie am folgenden Abend gegen halb neun ins Kommissariat käme. Sollte er nicht da sein, würde sie warten. Er versuchte noch mal, Sozio Melato zu erreichen, und diesmal hatte er Glück.
    »Commissario! Ich dachte schon, Sie würden nicht mehr anrufen!«
    »Können wir uns treffen?«
    »Wann?«
    »Jetzt gleich, wenn Sie wollen.«
    »Das wird kaum gehen. Ich musste kurzfristig nach Triest, den ganzen Tag habe ich damit verbracht, auf Flughäfen herumzusitzen und auf verspätete Maschinen zu warten.
    Meiner Mutter geht es gottlob doch nicht so schlecht, wie meine Schwester mir einreden wollte.«
    »Freut mich. Wann dann?«
    »Wenn alles klappt, fliege ich morgen nach Rom und von dort aus weiter. Ich melde mich bei Ihnen.«
    Hinter Montechiaro nahm er die Straße nach Spigonella, und irgendwann stand er an der Abzweigung nach Tricase.
    Ganz kurz zögerte er, dann gab er sich einen Ruck: Das würde ihn höchstens zehn Minuten kosten. Er fuhr um die Kurve herum. Der Bauer arbeitete nicht auf seinem Feld, nicht mal das Bellen eines Hundes durchbrach die Stille. Die Wiesenblumen am Fuß des Kieshaufens waren verwelkt.
    Er musste seine ganzen dürftigen Fahrkünste aufbieten, um auf dem ramponierten ehemaligen Karrenweg zu wenden und Richtung Spigonella zurückzufahren. Fazio stand neben seinem Auto, das er vor einem weißrot getünchten und offensichtlich unbewohnten zweistöckigen Haus geparkt hatte. Deutlich war das aufgewühlte Meer zu hören.
    »Bei dem Haus hier fängt Spigonella an«, sagte Fazio. »Sie fahren am besten bei mir mit.«
    Montalbano stieg ein, und Fazio ließ den Motor an und spielte Fremdenführer.
    »Spigonella liegt auf einem Felsplateau, wenn man ans Meer will, muss man in den Stein gehauene Stufen runtergehen, da ist man im Sommer reif für einen Herzinfarkt.
    Man kann aber auch mit dem Auto ans Meer, wenn man die Straße nimmt, auf der Sie hergekommen sind, dann nach Tricase abbiegt und von dort hierher zurückfährt. Verstehen Sie?«
    »Ja.«
    »Tricase liegt direkt am Wasser, aber es ist ganz anders.«
    »Wie anders?«
    »Hier in Spigonella haben sich Leute mit Geld Villen hingestellt, Anwälte, Ärzte, Geschäftsleute, in Tricase steht ein Häuschen neben dem anderen, da wohnen kleine Leute.«
    »Aber sowohl die Villen als auch die kleinen Häuser sind Schwarzbauten, oder?«
    »Genau, Dottore. Ich wollte nur sagen, dass hier jede Villa für sich steht, sehen Sie? Riesige Umfassungsmauern, Zäune mit dichtem Buschwerk dahinter … Von außen ist kaum zu sehen, was drinnen vor sich geht. Anders als in Tricase, da stehen die Häuser traulich beieinander, es ist, als würden sie miteinander reden.«
    »Bist du unter die Dichter gegangen?«, fragte Montalbano. Fazio wurde rot.
    »Manchmal kommt's mich so an«, gestand er.
    Jetzt hatten sie den Rand des Plateaus erreicht. Sie stiegen aus. Unterhalb des Steilhangs schäumte das Meer weiß gegen eine Felsgruppe, weiter vorn hatte es einen Strand komplett verschlungen. Ein ungewöhnlicher Strand, streckenweise mit Felsen übersät, dann wieder sandig und flach. Eine einzelne Villa stand an der äußersten Spitze einer kleinen felsigen Landzunge. Die riesige Terrasse hing fast über dem Meer. Der Uferstreifen darunter bestand aus einer Ansammlung hoher Felsen, ähnlich den Faraglioni, und war, natürlich illegal, als Privatstrand abgezäunt. Sonst gab es nichts zu sehen. Sie setzten sich wieder ins Auto.
    »Jetzt fahren wir zu jemand, der Ihnen -«
    »Nein«, sagte der Commissario. »Nicht nötig, erzähl du mir, was die Leute gesagt haben. Wir fahren zurück.«
    Weder auf dem Hinweg noch auf dem Rückweg begegnete ihnen ein Auto. Es war auch nirgendwo eines abgestellt.
    Vor einer ausgesprochen luxuriösen Villa saß ein Mann auf einem Holzstuhl und rauchte eine Zigarre.
    »Das«, sagte Fazio, »ist einer der beiden, die den Mann von dem Foto schon mal gesehen haben. Er ist Wächter. Er hat erzählt, dass er vor drei Monaten auch mal so dasaß wie jetzt, und da kam von links ein Auto angeholpert. Es hielt vor ihm, und ein Mann stieg aus, der von dem Foto. Das Benzin war ihm ausgegangen. Der

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