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Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache

Titel: Commissario Montalbano 13 - Das Ritual der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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und …«
    »Außerhalb? Waren Sie in einem Restaurant essen?«
    »Nein, zu Hause. Wir hatten ein bisschen was eingekauft. Und dann sind wir früh zu Bett gegangen. Dieses Mal war es eine lange Reise gewesen.«
    Es war wohl besser, die Einzelheiten dieser Nacht zu überspringen. Sollte es denn möglich sein, dass die beiden auch nach so vielen Ehejahren nur an das eine dachten? Aber vielleicht war das ja in Kolumbien so üblich.
    »Hat er irgendwelche Anrufe erhalten?«
    »In dem Apartment ist kein Telefon. Aber auch auf seinem Handy wurde er nicht angerufen.«
    »Und am nächsten Morgen?«
    »Um acht ist Giovanni gegangen. Ich habe alles wieder in Ordnung gebracht und bin dann gleich losgefahren. Und das war nicht gut.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht gemerkt hatte, wie müde ich eigentlich war. In der Nacht hatte ich fast kein Auge zugemacht, und so bin ich genau in dem Moment wieder aufgewacht, als ich frontal gegen die Trennungsmauer an der Ausfahrt zum Lido von Palmi geprallt bin. Zwei Herren, die im Auto hinter mir fuhren und mir zu Hilfe gekommen sind, haben mir gesagt, ich sei direkt auf die Trennungsmauer zugefahren, ich hatte nicht einmal gebremst. Offenbar war ich eingenickt.«
    »Wurden Sie verletzt?«
    »Glücklicherweise nicht. Ich war in einem Motel in der Nähe, während mein Wagen repariert wurde. Der Mechaniker wollte ihn bis zum Nachmittag fertig haben, aber er hat es dann nicht mehr geschafft. Also habe ich in diesem Motel übernachtet und bin am nächsten Tag wieder nach Hause gefahren.«
    »Hören Sie, Signora Dolores, waren Sie danach noch einmal in Gioia Tauro?«
    Sie sah ihn verwundert an.
    »Nein. Was hätte ich denn da tun sollen?«
    »Also müsste dort alles noch in dem Zustand sein, in dem Sie es am Morgen des vierten September verlassen haben.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Haben Sie einen Schlüssel?«
    »Natürlich.«
    »Und Ihr Mann hat auch einen?«
    »Sicher.«
    »Gibt es dort eine Putzfrau, die …«
    »Nein, ich habe alles selbst wieder in Ordnung gebracht. Und auch wenn ich dorthin fahre, sehe ich immer zu, dass Giovanni alles sauber vorfindet.«
    »Sagen Sie mir die Adresse.«
    »Via Gerace fünfzehn. Erdgeschoss. Man geht von der Rückseite hinein, da gibt es ein Törchen.«
    »Geben Sie die Schlüssel Fazio.«
    »Warum?«
    »Signora, wir wissen nicht, unter welchen Umständen und warum Ihr Gatte verschwunden ist. Wenn es aus freien Stücken geschah, ist es wahrscheinlich, dass er nach Ihrer Abreise nach Vigàta in die Wohnung zurückgekehrt ist. Und auch wenn sein Verschwinden gewaltsam herbeigeführt wurde, wäre es möglich, dass jemand, der ihn gut kannte, ihn gegen seinen Willen zunächst dort festgehalten hat.«
    »Ich verstehe.«
    »Gut, im Augenblick habe ich keine weiteren Fragen.«
    »Wollten Sie nicht noch ein Foto von Giovanni aussuchen?«
    »Stimmt, Sie haben recht.«
    »Kommen Sie doch mit mir ins Schlafzimmer, da bewahre ich sie auf.«
    Als er Signora Dolores das Wort »Schlafzimmer« aussprechen hörte, schoss Fazio, der ja schließlich als Anstandswauwau zu diesem Treffen mitgenommen worden war, hoch und blieb kerzengerade stehen.
    »Vengo anch’io!«, sagte er genau wie in der Kanzone von Jannacci. Vengo anch’io, ich komme auch mit.
    »Nein, du nicht«, sagte Montalbano.
    Fazio setzte sich mit besorgter Miene wieder hin.
    »Wenn was ist, rufen Sie mich«, murmelte er.
    »Wenn was ist?«, fragte Dolores aufrichtig überrascht.
    »Na ja, wenn es sehr viele Fotos sind und …«, rettete Montalbano die Situation.
    Im Schlafzimmer war der Duft von Zimt so stark, dass man beinahe husten musste.
    Das Bett gehörte zu den größten, die Montalbano je gesehen hatte. Es war wie ein Paradeplatz, man hätte dort Aufmärsche und Truppenübungen veranstalten können. Am Fußende befand sich ein riesiges Fernsehgerät, und es gab Dutzende Videokassetten. Auf dem Fernseher stand eine digitale Videokamera.
    Montalbano war sich sicher, dass Dolores und ihr Ehemann ihre Leibesübungen auf dem Paradeplatz aufnahmen und sich hinterher alles noch einmal ansahen, um das Ganze dann zu perfektionieren.

Elf
    Inzwischen hatte Dolores die unterste der sieben Schubladen der Schlafzimmerkommode geöffnet und einen Stapel Fotos hervorgeholt, die sie nun aufs Bett warf.
    »Das sind die letzten, die haben wir im Haus von Giovannis Nennonkel gemacht. Suchen Sie sich aus, was Sie brauchen.«
    Montalbano nahm ein paar der Bilder. Um sie ebenfalls anschauen zu können, setzte Dolores sich

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