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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mit der Glückseligkeit totaler Hingabe an.
    »Also wurde sie ermordet?«, fragte sie.
    »Sie wissen es nicht.«
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und presste ihren feuchten Leib an ihn. »Warum interessiert dich das überhaupt? Es liegt Jahrhunderte und Jahrhunderte in der Vergangenheit!«
    »Nicht Jahrhunderte, sondern lediglich vierzig Jahre. Und es würde mich sehr stark interessieren, wenn dir so etwas zustoßen würde.«
    Sie verzog die Lippen zu einem verletzten Schmollmund. »Sag so etwas nicht.«
    »Der Punkt ist der: Die Zeit macht ein Verbrechen nicht geringer, ganz besonders nicht heutzutage.«
    »Okay.« Sie zuckte mit den Schultern und lächelte wieder. »Ich laufe jedenfalls nicht so von dir weg, wie sie es getan hat. Niemals.«
    »Das freut mich zu hören.« Er beugte sich leicht vor und küsste sie, worauf sie wie üblich willig reagierte. Ihre jugendliche Unsicherheit war so einfach auszubeuten gewesen, insbesondere für jemanden mit Mortons Jahren an Lebenserfahrung. Mellanie hatte noch nie jemanden kennen gelernt, der so weltgewandt und selbstsicher war wie er, geschweige denn reich – ihre einzigen Erfahrungen zuvor hatten sich auf nette Firstlifer beschränkt, Jungs in ihrem Alter. Aus eigener Kraft war sie nicht tapfer genug gewesen, um sich aus der Konformität ihrer Mittelklasse-Herkunft zu lösen, doch mit seiner Hilfe und Unterstützung hatte sie bald begonnen, an den verbotenen Früchten zu knabbern. Die Öffentlichkeit ihrer Affäre, die Streitereien mit ihren Eltern, all das entwickelte sich zu Mortons Gunsten. Wie alle Firstlifer sehnte Mellanie sich verzweifelt danach, alles zu erfahren, was das Leben ihr zu bieten hatte. Und wie durch ein Wunder war Morton in ihrem Leben erschienen, um sowohl die Rolle des Führers als auch des Zahlmeisters auszufüllen. Plötzlich, nach all den Jahren der Disziplin und der Verbote, die sie ertragen hatte, um in ihrem Sport auf nationales Niveau aufzusteigen, war ihr nichts mehr verboten. Ihre Reaktion auf diese Befreiung hatte zu sehr vorhersehbaren Exzessen geführt.
    Mellanie war vielleicht nicht das schönste Mädchen, das Morton je in seinem Bett gehabt hatte – ihr Kinn war ein wenig zu lang und ihre Nase zu breit, um diesen Titel zu verdienen -; doch dieser schlanke, breitschultrige Körper, durchtrainiert bis zum Gipfel gymnastischer Fitness, war sicherlich einer der physisch befriedigendsten, die man sich vorstellen konnte. Auch wenn es in Wirklichkeit ihr Alter war, das Morton auf eine Weise faszinierte, wie er es mit keiner seiner Begegnungen in Silent World je erfahren hatte. Selbst in der liberalen Gesellschaft dieser Tage galt es als ein wenig abseits zivilisierten Verhaltens, wenn ein Relifer eine junge Firstliferin verführte – was die Erfahrung jedoch nur noch intensiver machte. Morton konnte es sich leisten, die Missbilligung anderer zu ignorieren.
    Er war heute einer der Reichen und Mächtigen, jemand, der sich über die Norm und das Profane erhoben hatte. Er lebte sein privates und sein berufliches Leben auf die gleiche Weise aus: Wenn es etwas gab, das er haben wollte, dann nahm er es sich. Empire Building war zu seiner Firma geworden und hatte ihm all das ermöglicht. Verglichen zu seinem ersten Jahrhundert war er heute erst wirklich lebendig.
    »Geh rein und zieh dich um«, sagte er schließlich zu ihr. Sein E-Butler bestellte die Ankleiderin und die Kosmetikerin, um das Mädchen fertig zu machen. »Resal erwartet uns in einer Stunde auf dem Boot. Ich möchte nicht zu spät kommen; es werden heute Abend Leute dort sein, die ich treffen muss.«
    »Es ist doch nicht nur geschäftlich, oder?«, fragte Mellanie.
    »Selbstverständlich nicht, nein. Es gibt auch jede Menge Unterhaltung. Leute in deinem Alter und Leute, die noch älter sind als ich. Und jetzt beeil dich bitte, wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Ja, Morty.« Mellanie sah die beiden Frauen, die auf sie warteten, und drehte sich noch einmal zu Morton um. »Was soll ich denn anziehen?«
    »Wie immer: irgendetwas, das deine Figur betont.« Seine virtuelle Sicht zeigte die Einkäufe, die die Ankleiderin in letzter Zeit getätigt hatte. »Der gold-weiße Fummel, der dir am Mittwoch angepasst wurde. Das ist knapp genug.«
    Mellanie nickte eifrig. »Okay.« Dann umarmte sie Morton erneut; es war die Art von Umarmung, mit der ein Kind auf der Suche nach Sicherheit und Bestätigung den Vater oder die Mutter umarmen würde. »Ich liebe dich, Morty, ich liebe dich

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