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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eine Woche gegeben seit Oscars Beitritt zum Projekt, in der er nicht auf irgendeiner Inspektionstour gewesen wäre.
    »Das Gateway selbst ist durch den schwarzen Rand dort markiert«, sagte der Steward und deutete den Korridor entlang. »Nach dem Durchgang befinden Sie sich in Schwerelosigkeit; bitte benutzen Sie die Fusetos und versuchen Sie nicht frei zu schweben. Ihr Shuttle wartet bei Dock fünf; wenn Sie mir nun bitte alle folgen würden?«
    Als er die schwarze Linie erreicht hatte, streckte er eine Hand aus und verankerte seine Fuseto-Manschette an der Wand. Elegant schob er sich über die Linie, und seine Füße hoben vom Boden ab. Oscar verzog resigniert das Gesicht und folgte ihm.
    Nach fünf Metern weitete sich der Korridor in einen halbrunden, kuppelförmigen Saal von vielleicht fünfzig Metern Durchmesser. Es gab keine Fenster, lediglich acht Luftschleusen, die in gleichen Abständen entlang dem unteren Rand eingelassen waren. Nummer fünf stand offen. Der Steward führte sie vorsichtig entlang der gekrümmten Oberfläche, indem er sich wie ein riesiges Insekt auf allen Vieren bewegte und immer wieder vorsichtig verankerte. Vor der Luftschleuse hielt er inne, bereit, den Passagieren zu helfen, während einer nach dem anderen sich an Bord des Shuttles manövrierte.
    Das kleine Raumfahrzeug war eine einfache Röhre, zehn Meter lang, mit einer Doppelreihe von Liegen. Oscar schnallte sich an und blickte nach oben. Fünf dicke Bullaugen waren in die Decke eingelassen, doch außer der runden Außenwand des Abflugsteigs konnte er nichts sehen.
    Insgesamt waren nur fünfzehn Passagiere an Bord. Der Steward schwebte an den Liegen entlang und überzeugte sich, dass alle richtig festgeschnallt waren; dann glitten die Irisblenden der Luftschleuse zu. »High Angel gestattet nicht, dass CST ein Gateway direkt in es hinein legt«, sagte der Steward. »Daher sind wir etwa fünfzig Kilometer entfernt. Der Flug hinüber dauert ungefähr fünfzehn Minuten. Falls jemandem übel wird oder sonstige Beschwerden auftreten, informieren Sie mich bitte sofort. Ich habe ein paar starke Sedativa, die wahrscheinlich helfen werden. Bitte, machen Sie sich in der Zwischenzeit mit dem Sanitärschlauch in der Rückenlehne Ihres Vordersitzes vertraut.«
    Oscar schnitt eine Grimasse und betrachtete den flexiblen Schlauch mit dem frisch erneuerten Mundstück. Es war eindeutig eine Verbesserung gegenüber den Tüten, die er auf der Assemblierungsplattform mit sich herumzuschleppen pflegte.
    Das Shuttle vibrierte schwach, als sich der Verriegelungsmechanismus öffnete, und chemische Reaktionsmotoren schoben es behutsam aus seinem Dock. Nachdem es ein paar Sekunden antriebslos weitergeschwebt war, setzten die stärkeren Hauptraketen ein und beschleunigten das kleine Gefährt. Je weiter sie sich von der Station entfernten, desto mehr wurde von ihr wurde in den Fenstern sichtbar, bis Oscar nach vielleicht einer Minute die gesamte Gateway-Anlage überblicken konnte. Sie erinnerte ihn an einen Quarzkristall, lange, hexagonale Röhrensektionen, die sich aus einer zentralen Scheibe erhoben, mit den Ankunfts- und Abflugdocks für die Shuttles in den Rändern der Scheibe. Die Enden der hexagonalen Röhren bildeten gigantische Luftschleusen, wo Frachtschlepper ihre Container anlieferten; versiegelte Behälter mit fertig gestellten Satelliten, komplizierten Kontrollmechanismen, Komponenten, Kristallen und Biochemikalien, die lediglich in einer Mikroschwerkraftumgebung hergestellt werden konnten. Die Frachtschlepper lieferten nicht nur Produkte ab, sondern nahmen auch Container mit Konsumerzeugnissen und Nahrungsmitteln in Empfang, die sie zum High Angel lieferten.
    Der Rest des Archipels kam in den Fenstern in Sicht: mehr als einhundertfünfzig Fabrikanlagen im freien Fall, angefangen bei winzigen unabhängigen Forschungsstationen, die kaum größer waren als das Shuttle zu den Makro-Hubs der großen Konzerne, kilometerweiten Trägergeflechten mit Produktionsmodulen auf jedem Knoten, die glitzerten wie gigantische prismatische Juwelen. Hinter ihnen dominierte der Gasriese Icalanise den Himmel, während das kleine Shuttle langsam herumschwang. Aus ihrer orbitalen Position sah der Gasriese aus wie ein gigantischer Halbmond, gestreift mit safrangelben und weißen Wolkenbändern, deren Ränder in gegenläufigen Spiralen ineinander übergingen, als würden sie Klauen in den Leib der jeweils anderen schlagen. Näher beim Äquator befanden sich zwei kleinere

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