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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schwarze Kreise, Schlagschatten von zweien der achtunddreißig Monde des Riesenplaneten.
    Zehn Minuten später drehte sich das Shuttle erneut und richtete sich für die Bremszündung aus. Oscar blickte direkt auf den High Angel.
    Das Erkundungswurmloch von CST, das im Jahre 2163 im Sternensystem geöffnet worden war, hatte keinen H-kongruenten Planeten finden können, und der Operations Director damals hatte es bereits wieder schließen wollen, als eine Empfangsschüssel ein starkes, regelmäßiges Mikrowellensignal aus der Richtung des Gasriesen aufgefangen hatte. Sie hatten die Koordinaten des Ursprungs bestimmt, eine halbe Million Kilometer im Orbit über der Schwefelatmosphäre, und das Wurmloch näher herangebracht, um der Sache nachzugehen. Es war ein verwirrendes Bild gewesen, das sie zuerst empfangen hatten. Das Teleskop war auf einen kleinen, felsigen Minimond zentriert, dreiundsechzig Kilometer lang und an der dicksten Stelle zwanzig Kilometer im Durchmesser. Doch aus seiner Oberfläche schienen Flügel aus weißem Licht zu sprießen – wie Engelsflügel. CST hatte das Wurmloch noch näher herangebracht, und mit wachsender Auflösung der Instrumente hatten sie herausgefunden, dass der Felsen in Wirklichkeit die Basis von zwölf gigantischen Kuppeln aus Kristall war, die an den Enden metallischer ›Stängel‹ saßen. Nicht alle Kuppeln erstrahlten in weißem Licht; fünf waren klar und gestatteten einen Blick auf die fremdartigen Städte in ihrem Innern. Straßennetze leuchteten in rubinrotem, türkis- und smaragdfarbenem Licht, und Tausende von Fenstern in den architektonisch fremdartigen Silhouetten von Türmen, Schleifen, Konussen und Kugeln strahlten Licht jeder nur denkbaren Farbe des Spektrums aus, Licht von den verschiedensten Sonnen.
    Was sie gefunden hatten, war ein Raumschiff, ein lebender Behemoth, der zu überlichtschnellen Reisen durch den Weltraum imstande war. Das Leben an Bord war der Menschheit absolut fremd; weder handelte es sich um Maschinen, die Intelligenz erlangt hatten, noch um irgendeine auf irgendeinem Planeten geborene Lebensform, die sich bis auf die gegenwärtige Evolutionsstufe entwickelt oder absichtlich dorthin manipuliert hatte.
    Der High Angel verriet nicht, woher er kam, sondern teilte ihnen lediglich mit, dass sein Sinn darin bestünde, jeder planetengebundenen Spezies, der er auf seiner Reise begegnete, einen bewohnbaren Lebensraum zur Verfügung zu stellen in der Hoffnung, von ihr zu lernen. Er ›ruhte‹ in einem Orbit um Icalanise, den Gasriesen – wie lange, wurde ebenfalls nicht mitgeteilt. Nach einigen Verhandlungen über einen Funkkanal erklärte er sich einverstanden, drei seiner Kuppeln für die Menschen zugänglich zu machen, die den Raum primär als Unterkunfts- und Schlafstadt für die Weltraumfabriken benutzten. Die beiden wichtigsten Klauseln in der Nutzungsvereinbarung lauteten, dass der High Angel ein Vetorecht gegenüber Besuchern und Siedlern ausüben durfte und dass er versprach, seine menschlichen Bewohner rechtzeitig zu informieren, bevor er zu seiner Weiterreise aufbrach, wann immer das sein mochte.
    Das Shuttle manövrierte unter die riesige Basis der Kuppel von New Glasgow und dann an einem sich verjüngenden Träger entlang. Der Raumhafen der Kuppel befand sich unmittelbar über der Stelle, wo der gewaltige zinngraue Träger in der felsigen Oberfläche des Mondes/Raumschiffs verschwand, ein breiter Kragen aus Luftschleusen und Docks, welcher die Konstruktion umringte. Mehrere andere Shuttles hatten angelegt, während größere Docks Frachtschlepper beherbergten, die gerade entladen wurden.
    Ein leichtes Zittern durchlief das kleine Schiff; dann folgten eine Reihe metallischer Geräusche, als die Haltemechanismen einrasteten. Die Luftschleuse glitt auf. »Danke sehr, dass Sie mit uns gereist sind«, sagte der Steward. »Bitte vergessen Sie nicht, dass Sie sich nach dem Verlassen des Shuttles immer noch in Schwerelosigkeit befinden, bis der Lift sich in Bewegung gesetzt hat.«
    Oscar wartete, bis alle Passagiere vor ihm ausgestiegen waren, bevor er seine eigenen Gurte löste. Der Korridor hinter der Schleuse war enttäuschend: eine breite, silberne Röhre, die in einer sanften Kurve verlief und sie tiefer in den Träger brachte – absolut nichts Exotisches. Oscar trieb den Korridor entlang bis zum Lift an dessen Ende. Wie alle anderen auch benutzte er geduldig die Fuseto-Sohlen unter seinen Füßen, die ihn am Boden hielten. Als sich die

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