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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fragst, ich würde ihn eher als einen Yeti beschreiben.« Sie brach ab, drehte sich zu ihrem Begleiter um und antwortete ihm im gleichen Sprechgesang. »Ich habe ihm gesagt, dass wir jetzt kommen«, sagte sie dann. »Also schön, packen wir eure Sachen auf den Schlitten, und dann los. Ich glaube, ihr zwei könnt ein heißes Bad und einen Drink vertragen. Dauert gar nicht mehr lange bis zu unserer Cocktailstunde.«
    »Sie nehmen mich doch auf den Arm«, rief Ozzie.

    Paula verbrachte den größten Teil der Nacht damit, die alten Bücher von AquaState zu studieren. Die Bestätigung, nach der sie gesucht hatte, war relativ schnell gefunden; man musste lediglich wissen, wonach man suchte, damit die Fakten passten. Wie bei jeder guten Verschwörungstheorie , dachte sie. Und ganz ohne Zweifel würde die Verteidigung den Fall ganz genauso darstellen: als eine Verschwörung gegen ihren Mandanten.
    Als sie am nächsten Morgen im Büro eintraf, stellte sie überrascht fest, dass Hoshe bereits an seinem Schreibtisch saß und vierzig Jahre alte Dateien der Stadtverwaltung durcharbeitete. Und sie war nicht gerade spät, obwohl sie die halbe Nacht auf gewesen war.
    »Ich kann nicht glauben, wie viel Bautätigkeit es vor vierzig Jahren hier in Darklake City gegeben hat!«, jammerte Hoshe, kaum dass Paula an ihrem Schreibtisch Platz genommen hatte. »Es ist, als wäre die halbe Stadt noch nicht da gewesen. Ich erinnere mich nicht, dass Darklake so viel kleiner war, und ich lebe inzwischen seit sechzig Jahren hier!«
    Paula warf einen Blick auf das große, an der Wand montierte Portal, das Hoshe aktiviert hatte. Es zeigte eine detaillierte Karte der Stadt. Grüne Markierungspunkte stellten Bauaktivitäten von vor vierzig Jahren dar, sowohl öffentliche als auch private. »Vergessen Sie nicht, auch Straßenbau für einen Zeitraum von wenigstens zwei Monaten nach dem Mord mit einzuschließen. Ich weiß, dass der Aufwand dadurch dramatisch steigt, aber genau diese Unsicherheit macht Straßen zu einem ausgezeichneten Versteck für Leichen.«
    Hoshe erwiderte nichts darauf, doch seine Miene wurde noch verdrießlicher.
    »Ich bin mit meiner Analyse der Geschäftsunterlagen fertig«, sagte Paula. »Ich helfe Ihnen bei der Suche. Teilen wir die Stadt in zwei gleich große Gebiete, und ich übernehme die eine Hälfte.«
    »Danke.« Hoshe gab seinem E-Butler den entsprechenden Befehl. »Was haben die Geschäftsunterlagen gebracht?«
    »Sie haben meine Theorie bestätigt. Allerdings sind sie wohl kaum als Beweis vor Gericht geeignet, zumindest nicht, wenn wir nichts anderes finden.«
    »Sie meinen, wir brauchen die Leichen.«
    »Sie würden uns ohne jede Frage helfen. Sobald wir zweifelsfrei festgestellt haben, dass es sich bei dem Tod der beiden um einen Mord gehandelt hat, werden die restlichen Indizien ausreichen, um ihn zu verurteilen. Hoffe ich.«
    Hoshe blickte zur Karte in dem Portal hinauf. »Das wird eine verdammte Menge Außendienstarbeit für unsere Spurensuche. Unsere Leute sind gut, aber wir haben nur eine beschränkte Zahl davon. Es könnte Monate dauern, wenn nicht gar länger.«
    »Es sind inzwischen vierzig Jahre vergangen, und die Leichen werden nicht von heute auf morgen verschwinden. Nachdem wir erst jede der fraglichen Stellen abgeriegelt haben, werde ich Hilfe vom Intersolar Serious Crimes Directorate anfordern. Das sollte helfen, die Suche ein wenig zu beschleunigen.«
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und Mel Rees trat ein. Paula bedachte ihn mit einem überraschten Blick; dann runzelte sie die Stirn. Der Deputy Director betraute sie immer persönlich mit ihren neuen Aufgaben, doch ein Besuch vor Ort während einer Operation – das musste etwas wirklich Großes sein. Er wirkte reichlich nervös.
    »Wie kommen Sie mit dem Fall voran?«, fragte er.
    »Seit gestern habe ich einen Tatverdächtigen«, antwortete sie misstrauisch.
    »Es freut mich, das zu hören«, sagte Rees und schüttelte Hoshe Finn die Hand. »Ich habe positive Berichte über Sie gelesen, Detective. Glauben Sie, dass Sie diesen Fall von nun an alleine zu Ende führen können?«
    Hoshe warf einen Blick zu Paula. »Ich denke schon«, sagte er.
    »Er kommt allein zurecht«, sagte sie. »Warum sind Sie hier?«
    »Ich glaube, das können Sie sich denken.«

    Nachdem die Second Chance von der Assemblierungsplattform gestartet war, hatte die SI weitere drei Minuten benötigt, um die letzte Firewall im Datenkontrollnetz des Gateways zu überwinden.

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