Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Zwanzig Minuten darauf war das CST Sicherheitsteam in den Raum marschiert, nachdem Rob sich bedingungslos ergeben hatte. Das einzige Versprechen, das CST im Gegenzug gemacht hatte, war, Rob und seine Kollegen nicht auf der Stelle niederzuschießen. Doch die beiden anderen hatten ohnehin bereits Selbstmord begangen sowie ihre Memorycell Inserts gelöscht, bevor das Sicherheitsteam durch die Tür gekommen war.
Eine Gruppe ausgeruhter Techniker stürzte herein, während Rob wenig würdevoll in Hand- und Fußfesseln und mit einem neuralen Lähmkragen aus dem Raum geschleift wurde. Die Techniker benötigten zwei Stunden, um die Systeme zu überprüfen und anschließend das Gateway unmittelbar neben der Second Chance in ihrem neuen, stark elliptischen Orbit wieder zu öffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt standen die verbliebenen Reste des Raumschiffskomplexes unter völliger Kontrolle der CST Sicherheitskräfte. Das umliegende Gebiet wurde isoliert und vom Commonwealth Security Directorate gesäubert. Ein Geschwader FTY897 Combat Aerobots hatte den Patrouillendienst entlang dem Perimeter aufgenommen. Die konturlosen, dunklen Ellipsoide waren ultramodern und mit einer Bewaffnung versehen, die erbärmliche Antiquitäten wie zum Beispiel Alamo Avenger mit einem einzigen Schuss außer Gefecht setzen konnte.
Die Überlebenden von der Assemblierungsplattform wurden durch das Gateway zurück auf den Planeten gebracht. Frische Mannschaften wurden nach oben geschickt, um den Zustand des Schiffs in Augenschein zu nehmen und ungeschütztes Equipment gegen weitere Vakuumdegradation zu sichern. Unverzüglich wurde mit dem Bau einer neuen Assemblierungsplattform um den gegenwärtigen Standort des Schiffes herum begonnen.
Fünf Stunden, nachdem die erste Explosion den Beginn des Überfalls signalisiert hatte, trat Wilson Kime unter dem spontanen Applaus und den Jubelrufen aller anwesenden Mitarbeiter aus dem Gateway. Nigel Sheldon trat vor und umarmte ihn freundschaftlich. Die Medienabteilung von CST übertrug die triumphale Rückkehr des Captains zu einer Zuschauerschaft, die fast so zahlreich war wie während der Liveberichterstattung vom Überfall auf den Raumschiffkomplex. Anschließend gab Kime ein halbes Dutzend Interviews, dankte jedem der Beteiligten für die gewaltigen Anstrengungen, riss ein paar Witze, verzichtete auf Spekulationen, wer hinter dem Angriff steckte, obwohl er meinte, er sei ziemlich sicher, dass es nicht die Aliens vom Dyson-Paar gewesen seien. Er versprach, dass diese Prüfung seine Entschlossenheit nur noch verstärkt hätte, falls das überhaupt möglich sei, und er beendete die Interviews mit den Worten, dass er seinen Gefahrenbonus einer lokalen medizinischen Einrichtung für Kinder spenden würde. Die Polizei von Anshun eskortierte ihn in seinem Wagen mit acht Kradbegleitern bis vor das Haus in der Stadt, in dem er eine Mietwohnung hatte.
Wilson erwachte mit einem Grinsen im Gesicht. Als er sich umdrehte, kitzelten Annas dunkle Haare in seiner Nase. Sie hatte sich neben ihm zusammengerollt, einen Arm über dem Kopf wie ein kleines Kind, das schlimme Träume vertreiben will. Eine ganze Reihe köstlicher Erinnerungen sowie eine besonders sündhafte trieben durch Wilsons Kopf. Er küsste Anna auf die Schulter. »Guten Morgen.«
Sie streckte sich träge wie eine Katze und schenkte ihm ein verschlafenes Lächeln. »Das ist ja vielleicht ein grauenhaft selbstgefälliges Grinsen in deinem Gesicht, Mister.«
»Tatsächlich? Ich frage mich, wodurch es wohl hervorgerufen worden sein mag?«
Anna kicherte, als er die Arme um sie schlang. Eine Hand glitt an ihrem Rückgrat entlang nach unten, bis sie auf der Pobacke zum Halten kam. »Was ist denn das?« Mit der anderen Hand drückte Wilson eine kleine, wunderschön geformte Brust und knetete erbarmungslos die Warze. »Oder das?« Er küsste ihren Hals; dann bewegte er sich nach vorn, um ihr Kichern zu ersticken. »Oder das?«
Sie schob eine Hand nach unten und packte beherzt zu.
»Wa-how!«
»Könnte das da gewesen sein«, sagte sie lachend.
»Ach ja?« Wilson kitzelte sie an den Rippen. Anna revanchierte sich. Das Ganze artete in einen Ringkampf aus, der sich bald in einen sehr viel intimeren Körperkontaktsport verwandelte.
Am Ende saß Anna auf seinen Hüften und grinste siegreich auf ihn herab. »Na ja, was soll ich sagen? Es stimmt, dass Gefahr einen Mann auf Touren bringt.«
Wilson konnte es kaum leugnen. Vergangene Nacht hatte sich alles ums Überleben
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