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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fliegen. Ich muss Gewissheit haben.«
    »Aber es geht hier gar nicht allein um die Dyson-Zivilisation, Wilson. Warum wurde die Barriere abgeschaltet, als wir ankamen? Bereitet dir das überhaupt kein Kopfzerbrechen?«
    »Selbstverständlich tut es das. Doch die Leute, die uns etwas über die Barriere erzählen können, sind direkt hier vor uns.«
    »Wir können sie aber nicht fragen; das wäre viel zu riskant! Die menschliche Rasse hat im Laufe ihrer gesamten Geschichte nicht mehr als fünf atomare Sprengköpfe in Kriegen gezündet. Fünf! Und das auch nur unter den außergewöhnlichsten, kritischsten Umständen. Bei diesem Kampf vorhin gab es achthundertzweiundsiebzig Fusionsbombendetonationen innerhalb dreißig Minuten, und die Hälfte davon hatte auch noch modifizierte Energieausstoßfunktionen! Sie sind gefährlich, diese Aliens, Wilson! Extrem gefährlich!«
    »Die Art von Waffen, die bei irgendwelchen Konflikten zum Einsatz kommen, wird mehr oder weniger durch das jeweilige Schlachtfeld und die vorhandene Technologie bestimmt. Würden wir hier draußen angegriffen, würde ich nicht zögern, unsere eigenen Atomwaffen einzusetzen. Es wäre eine angemessene Antwort. Macht meine Bereitschaft, meine Pflicht zu erfüllen, die gesamte Menschheit zu einer Bande von gefährlichen Killern?«
    »Du verdrehst die Sache, Wilson. Ich sage das jetzt ganz offiziell: Mir gefällt diese Situation nicht. Es ist meine feste Überzeugung, dass wir uns zurückziehen sollten.«
    »Aber wir können noch nicht von hier weg. Es mag ja sein, dass wir nicht mit diesem Ergebnis gerechnet haben, aber wir sind hier, um zu forschen und zu entdecken, Oscar! Wir können diesen Aliens nicht einfach den Rücken zuwenden. Es wäre feige und unserer nicht würdig. Ich habe vor, einen vorsichtigen Kontakt mittels einer ferngesteuerten Einheit herzustellen.«
    Oscar schloss die Augen und stieß langsam und frustriert den Atem aus. »Okay. Es ist deine Entscheidung. Du bist der Captain. Ich werde mich nicht widersetzen. Aber können wir wenigstens ganz vorsichtig zu Werke gehen?«
    Wilson lächelte ihn an. »Glaub mir, wir werden so vorsichtig zu Werke gehen, dass du denken wirst, ich litte unter Verfolgungswahn.«

    Am nächsten Tag bei der Besprechung der Führungsoffiziere legten sie die Regeln für die Kontaktaufnahme fest, unter Zugrundelegung des Commonwealth-Protokolls für den Erstkontakt mit fremden Spezies, die sie für ihre eigene, besondere Situation anpassten.
    »Es ist meine Absicht, so viel über die Dyson-Aliens herauszufinden, wie wir nur können, ohne selbst dabei beobachtet zu werden«, sagte Wilson. »Nachdem wir erfahren mussten, wie unberechenbar sie sind, bin ich nicht bereit, die Second Chance in den Orbit um einen Planeten oder Mond zu bringen. Gott allein weiß, welche irrsinnigen Waffensysteme sie dort in der Nähe ihrer großen Bevölkerungszentren installiert haben.«
    »Als Erstes werden wir ein Kontaktteam auf einem verlassenen Artefakt absetzen, irgendeinem größeren Gebilde, vielleicht einem verlassenen Habitat oder einem Raumschiffwrack«, sagte Oscar. »Irgendetwas, das uns verrät, wie sie leben, das uns einen Anhaltspunkt dafür gibt, wie sie aussehen und wie ihre Kultur funktioniert. Wenn wir Glück haben, finden wir Speicherkristalle, auf deren Inhalt wir zugreifen können. Was auch immer wir auswählen, es wird mindestens fünf Millionen Kilometer von jeder Siedlung und jedem aktiven Raumschiff entfernt liegen. Wir können in einer Notsituation eine Beschleunigung von fünf g erreichen, und das ist bedeutend weniger als das, wozu die meisten ihrer Schiffe in der Lage sind, die wir bisher gesehen haben. Unser primärer taktischer Vorteil ist unser Hyperantrieb. Ich würde gerne jede Jagd vermeiden; daher werden wir verstärkt auf minimale Emissionen unsererseits achten.«
    »Bevor wir mit dieser Mission beginnen, hätte ich gerne eine Vorstellung davon, wie sie reagieren, wenn sie uns entdecken«, sagte Wilson. Er blickte sich am Tisch um, bis er Emmanuelle Verbeke entdeckte, die Spezialistin für fremde Kulturen. »Konnten Sie bereits irgendwelche Erkenntnisse über ihre Gesellschaft gewinnen?«
    »Außer den offensichtlichen Fakten nur sehr wenig«, gestand sie. »Was wir gesehen haben, passt zu unseren Standard-Simulationen betreffend einer Spezies, die keine überlichtschnelle Raumfahrt entwickelt hat. Sie haben sich konsequent über ihr gesamtes System ausgebreitet und dabei weiterentwickelt. Angesichts des

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