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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nur ausüben konnte, während sie sich weiterhin mit stichprobenartigen, willkürlichen Razzien auf verdächtige Container mit Fracht begnügen musste.
    In einem Versuch, die Chancen zu ihren Gunsten zu verbessern, hatte sie die Datenanalyse eingeleitet. Jedes Stück Fracht, das beim planetaren CST Bahnhof von Boongate eintraf, kam mit einem vollständigen Satz von Unterlagen daher, einem Transportmanifest mit Frachtdetails, Einkaufsrechnungen, Zahlungsbestätigung, den Daten der Agenten sowie der Frachtgesellschaften. Adam Elvin würde die Waffen über eine Vielzahl verschiedenster Routen versenden und über einen Zeitraum, der sich wahrscheinlich über Jahre erstreckte.
    Es war eine Art physischer Verschlüsselung – man musste den Kode finden, den Schlüssel, welche Fracht welche Komponenten enthielt und wann sie eintraf; sobald man den Kode hatte, bekam man die gesamte Lieferung zu fassen. Also suchten Paulas Programme nach möglichen Frachtrouten für Container, die sechs Monate zuvor gemeinsam in einem Lagerhaus auf einem hundert Lichtjahre entfernten Planeten gestanden hatten, nach Zahlungen, die von der gleichen Bank stammten, nach einer Frachtgesellschaft, die von verschiedenen Agenten benutzt wurde, nach Rechnungen, die von einem nur ein einziges Mal genutzten Konto aus beglichen worden waren.
    Und nicht ein einziges Mal fand sie eine Spur.
    Dabei half ihr auch nicht gerade, dass achtzig Prozent der für Far Away bestimmten Fracht an Individuen oder Familien ging, die nach Far Away auswanderten und all ihren persönlichen Besitz mitnahmen – zusammen mit einer ganz erstaunlich langen Liste von Dingen, die sie für ihr Wohlergehen und ihr Überleben auf der neuen Welt als notwendig erachteten.
    »Das ist nun aber etwas, was ich nicht jeden Tag zu sehen bekomme«, sagte Mel Rees. »Sie entspannen sich während der Arbeitszeit.«
    Paula musterte ihren Chef mit schweigendem, herablassenden Blick und wandte sich wieder dem Eiffelturm zu. Mel Rees war erst seit vierzig Jahren beim Direktorat. Er hatte seine gegenwärtige Position als einer der zahlreichen Deputy Directors aufgrund familiärer Beziehungen erlangt. Das war so üblich bei sämtlichen auf der Erde ansässigen Institutionen des Commonwealth. Wenn höhere Beamte nicht aus einer der Großen Familien kamen, dann gehörten sie unausweichlich einer Intersolaren Dynastie an. Natürlich hätte auch Paula höchstwahrscheinlich einen Posten als Direktorin erhalten, hätte sie es darauf abgesehen – doch das wäre aufgrund ihrer Persönlichkeit geschehen, ganz abgesehen von den hundertsiebenundvierzig Dienstjahren ununterbrochener Tätigkeit für das Direktorat. Aber weil sie war, wer sie war, wollte sie keinen Posten, wo sie nicht mehr direkt in die Ermittlungsarbeit involviert war.
    Mel Rees studierte die Daten, die über die Schreibtischportale flimmerten. »Kein Glück, wie?«
    »Ganz bestimmt nicht mit dem Budget, das Sie mir bewilligt haben.«
    »Ich habe etwas Anderes für Sie.« Mel Rees brachte einfach den Mut nicht auf, Paula in sein Büro zu zitieren, wenn er irgendetwas mit ihr besprechen wollte – er besuchte sie stets persönlich.
    »Was denn?«
    »Einen Ice-Fall auf Oaktier«, sagte Rees. »Möglicherweise vorsätzliche Tötung in Tateinheit mit anschließender Memoryzell-Löschung.«
    Paula vermochte ihr Interesse nicht zu verbergen. »Wie lange liegt der Fall zurück?«
    »Das ist ungewiss, aber es könnten möglicherweise vierzig Jahre sein.«
    »Hmmm.« Paula rümpfte die Nase. So lange war das nun auch nicht her. »Kann die einheimische Polizei sich denn nicht darum kümmern?«
    »Sie haben es versucht, doch ohne schlüssige Ergebnisse. Deswegen haben sie sich an uns um Unterstützung gewandt. Eines der möglichen Opfer, eine Tara Jennifer Shaheef, gehört zu einer bedeutenden Familie auf Oaktier, einer Familie mit Beziehungen. Sie wissen ja, wie das funktioniert. Ihre Familie möchte positive Resultate, egal wie; deswegen möchte ich, dass Sie den Fall übernehmen.«
    »Sie sagten eines der Opfer?«
    »Ja. Es gab zwei – jedenfalls zwei, von denen die Polizei bisher weiß.«
    »Okay, jetzt haben Sie mein Interesse geweckt.«
    »Danke sehr.« Rees blickte sich in Paulas Büro um und bemerkte die kleine, ständig gepackte Tasche, bereit für einen Auftrag außerhalb der Erde. Es war einer von drei persönlichen Gegenständen, die Paula sich in ihrem ansonsten spartanischen Büro gestattete. Auf der Fensterbank stand eine

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