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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kultur, keine nationale Identität, keine politischen Ideologien. Augusta war einzig und allein dem Kommerz geweiht, der Herstellung von Produkten, groß oder klein, die hinaus in das Commonwealth gebracht wurden. New Costa entstand entlang der subtropischen Küste des Kontinents Sineba. Es war die einzige Stadt auf dem Planeten. Im Jahr 2380 wohnten dort mehr als eine Milliarde Menschen, eine zersiedelte Landschaft ohne Zentrum, die sich auf einer Strecke von mehr als sechshundert Kilometern entlang der Küste und auf einer Breite von dreihundert Kilometern ins Landesinnere hinein erstreckte.
    Die Bewohner dieser Megastadt waren erfüllt von Fleiß und Zielstrebigkeit. Sie waren nur aus einem einzigen Grund hier: zum Arbeiten. Es gab keine hier geborenen Bürger; technisch betrachtet war jeder nur für befristete Zeit hier, um Geld zu verdienen. Eine ganze Menge Geld. Manche blieben Leben auf Leben, Workaholics, die sich ihren Weg durch die Company nach oben schwitzten, während sie sich bei jeder Rejuvenation subtil remodellieren ließen, um sich einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten zu verschaffen. Einige wenige blieben nur für ein Leben, rackerten sich bis zum Umfallen und einer verfrühten Rejuvenation ab und verdienten dabei ein Vermögen. Doch die große Masse der Menschen lebte zwischen sechzig und neunzig Jahren hier und verdiente genügend Geld, um sich ein gutes Leben auf einer anderen Welt zu erkaufen, wenn sie Augusta schließlich den Rücken zuwandten.
    Sie waren diejenigen, die in der Regel Familien gründeten. Kinder waren die einzigen Bewohner von Augusta, die nicht arbeiteten, doch sie wuchsen mit einer verzerrten Sicht des restlichen Commonwealth auf, denn sie glaubten, dass sämtliche anderen Planeten romantische Welten waren, wo die Menschen in kleinen überschaubaren Gemeinden lebten und von jedem Haus aus phantastische Ausblicke über die Landschaft genossen.
    Mark Vernon war eines jener Kinder. Er wuchs im Orangewood District am südlichen Ende von New Costa auf. Es war kein besserer und kein schlechterer Distrikt als irgendein beliebiger anderer in der Megacity. An den meisten Tagen war das harte Licht der Sonne hinter einem Schleier aus braunem Smog verborgen, und die Augusta Engineering Corp, der die Stadt gehörte und die sie beherrschte, verschwendete keinen wertvollen Boden mit Parks. Also jagte Mark zusammen mit seinen Altersgenossen durch das Labyrinth aus heißem Asphalt zwischen den Einkaufspassagen hindurch und hing dort herum, wo er garantiert Erwachsene und Autoritäten ärgerte. Seine Eltern kauften ihm Audio- und Retinaimplantate und I-Spot-OCTattoos zu seinem zwölften Geburtstag, sodass er vollständig virtuell gehen konnte, weil es das Alter war, in dem die Kinder auf Augusta anfingen, direkt-geladenes Wissen zu verwenden. Mit sechzehn besaß er ein TSI, ein Total Sensorium Interface, und erhielt tagtäglich in stundenlangen Artificial Memory Burts sein College-Curriculum für das erste Jahr. Mit achtzehn graduierte er und erreichte einen mittelmäßigen Abschluss in Elektromechanik und Softwareengeneering.
    Zehn Jahre später hatte er einen vernünftigen Job bei Colyn Electromotion, eine Frau, zwei eigene Kinder und ein Fünf-Zimmer-Haus mit einem winzigen Pool im Garten sowie einen anständigen R&R Pensionsfond. Statistisch betrachtet war er der perfekte Bewohner von Augusta.
    Als er an jenem besonderen Freitagabend nach Hause fuhr, hätte er am liebsten laut herausgebrüllt, wohin sich der Planet sein vorbildliches Leben schieben konnte. Zum Ersten war er später als erwartet aus der Fabrik gekommen, weil seine Ablösung von der Schicht angerufen und sich krank gemeldet und der Schichtführer mehr als eine Stunde gebraucht hatte, bis der Ersatz für den Ausfall organisiert gewesen war. Heute hätte Marks Familientag sein sollen, der Tag, an dem er früh nach Hause kam und ein wenig wertvolle Zeit mit denen verbrachte, die er liebte. Doch selbst der Verkehr schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Personenkraftwagen und Laster blockierten alle sechs Spuren auf seiner Seite des Highways und kesselten seinen Ford Summer förmlich ein. Trotz der Verkehrsführungs-Arrays bedeutete die schiere Menge von Fahrzeugen um diese Tageszeit, dass alle nur noch mit schlappen fünfundfünfzig Stundenkilometern voran kamen. Mark hatte ein Haus näher bei der Fabrik gewollt, doch AEC hatte in den fraglichen Bezirken nichts anzubieten; also musste er sich mit dem Santa Hydra

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