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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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MorningLightMountain.
    Mellanie spürte den Schock, der sich durch die planetenweiten Gedankenroutinen des Aliens Hunderte von Lichtjahren entfernt fortsetzte. »Wer seid ihr?«, fragte es schließlich.
    »Wir sind die SI. Wir sind Verbündete der Menschen.«
    »Die Bose-Erinnerungen wissen von dir. Du bist das menschliche Immotile. Der Endpunkt ihrer Individualität. Sie haben dich erschaffen, weil sie ohne dich nicht vollkommen waren.«
    Bose-Erinnerungen , dachte Mellanie. Verdammte Scheiße, das ist gar nicht gut. Obwohl, in anderer Hinsicht vielleicht doch. Es wird meinem neuen Dudley ein wenig Fassung zurückgeben.
    »Deine Interpretation der Bose-Erinnerungen ist unrichtig«, sagte die SI. »Obwohl wir nicht über Definitionen mit dir streiten werden. Wir treten mit dir in Kontakt, um dich zu bitten, deine Angriffe auf die Menschen einzustellen. Sie sind sinnlos. Du brauchst ihre Planeten nicht.«
    »Genauso wenig wie die Menschen.«
    »Nichtsdestotrotz leben sie auf ihnen. Sie waren zuerst dort. Du bringst sie um. Das muss aufhören.«
    »Warum?«
    »Weil es falsch ist. Und du weißt es.«
    »Leben muss überleben. Ich lebe. Ich darf nicht sterben.«
    »Du wirst nicht bedroht. Wenn du nicht mit deiner Aggression inne hältst, wirst du bedroht.«
    »Indem anderes Leben existiert, bedroht es mich. Nur wenn ich total bin, kann ich meine Unsterblichkeit sichern.«
    »Definiere ›total‹.«
    »Ein Leben. Überall.«
    »Das wird nie geschehen.«
    »Du bedrohst mich. Du wirst vernichtet werden.«
    »Wir bedrohen dich nicht, wir statuieren Fakten. Es ist unmöglich für dich, uns zu vernichten. Genauso wenig, wie du viele andere Zivilisationen vernichten kannst, die alle in dieser Galaxis existieren. Du musst lernen, mit uns zu koexistieren.«
    »Das ist ein Widerspruch in sich. Es gibt nur ein Universum, und es kann demzufolge nur ein einziges Leben enthalten.«
    »Das ist kein Widerspruch. Du bist einfach zu unerfahren mit einem solchen Konzept. Wir versichern dir, dass es möglich ist.«
    »Du betrügst dich selbst, indem du dies glaubst. Leben wächst. Es dehnt sich aus. Es ist unausweichlich. Es ist das, was ich bin.«
    »Wahres Leben entwickelt sich weiter. Du kannst dich verändern.«
    »Nein.«
    »Du musst dich verändern.«
    »Das werde ich nicht! Ich werde wachsen! Ich werde lernen! Ich werde dich überflügeln! Ich werde dich vernichten, dich und die Menschheit.«
    Mellanie spürte eine Veränderung der Signale, die durch das Wurmloch auf den Planeten kamen. MorningLightMountain gab den SoldatenMotilen an Bord der Landungsschiffe einzelne Befehle, dann zog es sich aus dem Kommunikationsnetz zurück. Obwohl SoldatenMotile keine großen selbstständigen Fähigkeiten besaßen, waren sie doch in der Lage, eine einfache Serie von Zielen zu speichern und ohne ständige Überwachung ihre Waffensysteme zu benutzen.
    Sechzehn Flieger starteten von den beiden Landungsschiffen. Sie beschleunigten mit fünf g in Richtung Festland. Zielerfassungsradar schweifte über Randtown, so hell wie Suchscheinwerfer in Mellanies erweiterter Wahrnehmung.
    »Großvater!«, rief sie voller Panik.
    Hinter ihr öffnete sich ein kreisrundes Wurmloch, eine winzige Verzerrung, die einen Meter über der Straße schwebte und in der Luft einen merkwürdigen Vergrößerungseffekt produzierte. Rasch expandierte der kleine Ring zu einem Kreis von zwei Metern Durchmesser, und Mellanie sprang mit einem Satz hindurch.
    Zwei Sekunden später trafen sechzehn Atomlaser die Stelle, wo sie soeben noch gestanden hatte.
    Mellanie rappelte sich vom Gras auf und blinzelte gegen das warme Licht, noch während sie das Gesicht verzog wegen der Schmerzen im Knie von einer schlechten Landung. Ihre Haut kühlte ab, und das platinhelle Leuchten verblasste allmählich, bis ihre ursprüngliche gebräunte Hautfarbe wieder hervortrat, die sie dank ihrem kostspieligen Studio auf Augusta aufrecht erhielt. Auch die körperlichen Reaktionen klangen ab; ihr rasender Herzschlag verlangsamte sich, das Zittern ließ nach. So viel zu dem Gefühl von Unbesiegbarkeit, das die Inserts ihr verliehen hatten.
    Hinter ihr war das Wurmloch-Gateway in eine glatte Felsklippe eingebaut. Eine Art dreieckiger Markise spannte sich über ihr. Vor ihr … Mellanie vergaß ihr aufgeschrammtes Knie und wäre beinahe umgefallen. Ihr Gleichgewicht war irgendwie völlig daneben, und das Land kurvte nach oben weg. Ein Schwindelgefühl breitete sich in ihr aus, das nahe bei Seekrankheit

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