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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Aliens die alten Schirme aus, nachdem die neuen, größeren aktiviert wurden?«
    »Ja. Bis jetzt jedenfalls haben sie es so gemacht.«
    »Meine Güte, Leute, heißt das, ihr nehmt meinen unbedeutenden Vorschlag tatsächlich an?«, fragte Cat und klimperte mit den Wimpern.
    »Ja«, sagte Rob. »Du hast nicht zufällig Lust, bei den Bomben zu bleiben und sie zu zünden, nachdem wir uns davon überzeugt haben, dass alles nach Plan läuft hinter dem Schirm, oder?«

    Die Druckwelle der Explosion an der Stelle, wo Parkers letztes Gefecht gegen die Flieger stattgefunden hatte, machte die Dinge schwierig. Es gab praktisch keine Deckung mehr in den Hügeln oberhalb und hinter der Stadt. Damit blieb nur die Ostseite, wo das flache Geländer einigermaßen gedeckt gewesen war. Selbst dort waren sämtliche Bäume umgeworfen worden und in Brand geraten. Große Flächen von irdischem GMGras waren versengt worden, bevor der endlose Regen die Flammen hatte ersticken können.
    Ein paar größere Gebäude waren hier errichtet worden, in eigenen, abgeschiedenen Senken im Land. Es war eine Gegend, wo die Wohlhabenderen sich niedergelassen hatten, weil sie von hier einen prachtvollen Ausblick auf den Trine’ba hatten genießen können. Sämtliche Häuser hatten unter dem Ersten Angriff der Primes und der ersten nuklearen Explosion in den Regents gelitten und unter der Umweltkatastrophe in Folge der Invasion. Die Dächer waren eingedrückt oder abgerissen, Wände eingestürzt, und einst hübsche Gärten hatten sich in schlammige Sümpfe verwandelt, in denen die Pflanzen für kurze Zeit gewuchert waren, bevor sich das Klima gegen sie gewannt hatte.
    Morton und Cat arbeiteten sich langsam durch einen solchen Garten voran. Der Besitzer war ein leidenschaftlicher Sammler von Bambus-Varietäten gewesen. Ganze Gehölze davon waren in geschwungenen Mustern ausgepflanzt. Aus der Luft hatte es wahrscheinlich wie eine gigantische Tigerorchidee ausgesehen, doch jetzt waren die Blätter braun und welk, und neue Schösslinge verrotteten im Wasser.
    »Noch zweihundert Meter, das müsste reichen«, sagte Morton. »Dann sind wir am Aussichtspunkt angelangt.«
    Der Garten lag in einer flachen Senke, die teilweise natürlich war, und eine kleine Armee von Agribots hatte daran gearbeitet und die Anlage bis in die Hügel hinein erweitert. Sie hatten vor, die Fusionsbomben direkt am Rand des Gartens zu deponieren, wo der Bambus Dünen voller Rosen wich und die Bomben in direkter Sichtlinie zu der gigantischen Raffinerie am Ufer lagen. Dank der Wolken, die jegliches Sternenlicht blockierten und dem Schneeregen, der unablässig fiel, war es hier so dunkel wie im Weltraum. Selbst bei größter Verstärkung hatten Mortons Sensoren für das visuelle Spektrum alle Mühe, ein Bild zu produzieren. Er war von Infrarot abhängig, und in diesem Spektrum wirkte die hohe, sterbende Vegetation düster und unheimlich.
    »Okey dokey«, sagte Cat mit ihrem arroganten Unterton und voll falscher Begeisterung.
    Morton scherte sich nicht darum. Er hatte sie mitgenommen, weil er ihr nach wie vor nicht über den Weg traute und nicht wollte, dass sie Robs Aufgabe übernahm. Zur Sicherheit, so hatten sie beschlossen, sollte ein zweiter Satz Bomben am Grund des Sees, in der Nähe des Ufers platziert werden. Ihre Sensorscheiben und Comrelays funktionierten nicht unter Wasser. Das bedeutete, dass einer alleine arbeiten musste. Cat war ein Ärgernis, wenn man sie bei sich hatte, doch wenigstens konnte Morton so ein Auge auf sie halten. Er fragte sich, wie weit Rob inzwischen vorangekommen war. Ihre Ausbildung hatte nicht viel Unterwassertraining enthalten.
    Der Schwarm von Sneekbots, der die Umgebung erkundete, hatte das Haus im Zentrum des Gartens erreicht. Es war ein langes, zweistöckiges Fertighaus mit einer dreitürigen Garage und einem Balkon, der sich an der gesamten dem Trine’ba zugewandten Seite hinzog. Die beiden nuklearen Schockwellen hatten es ziemlich mitgenommen; sämtliche Wände waren schief, und gesplitterte Paneele hingen in allen möglichen Winkeln. Die Solarpaneele auf dem Dach waren in der Hitze halb geschmolzen und wie Wachs verlaufen, und das Material hatte sich um die Träger wieder verfestigt, sodass es ständig ins Innere regnete und die Einrichtung durchnässt war. Sämtliche Fenster waren verschwunden, und Reste von scharfem Glas in den Rahmen hatten die im Wind flatternden Vorhänge zu kleinen, durchnässten Wimpeln zerfetzt.
    Sneekbot 411 entdeckte eine

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