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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Burnelli. Er wandte sich an Justine. »Das ist deine Aufgabe. Wir müssen herausfinden, woher Thompson seine Informationen bekommen hat.«
    »Dad, ich besitze nicht die Art von Kontakten, die Thompson im Senat hatte.«
    »Herrgott noch mal, Mädchen, hör endlich auf, dein Licht unter den Scheffel zu stellen! Wenn ich jemanden jammern hören will, dann besuche ich einen von diesen Menschenrechtsanwälten auf Orleans.«
    Sie warf die Hände in die Luft. »Meinetwegen. Dann gehe ich eben rum und stelle lauthals meine Fragen. Mal sehen, ob jemand kommt und darauf reagiert.«
    »Das gefällt mir schon besser«, sagte Gore. Seine metallischen Lippen verzogen sich zum Hauch eines Lächelns.
    »Und was soll das bezwecken?«, erkundigte sich Paula.
    »Was meinen Sie damit, ›was soll das bezwecken?‹«
    »Was werden Sie unternehmen, wenn die Senatorin bestätigt, dass Sheldon die ganzen Jahre über meine Bitte blockiert hat?«
    »Wenn es stimmt, dann müssen wir zu seiner Familie und ihr zeigen, was passiert ist. Ich nehme an, sie werden ihn relifen und seine Erinnerung aus einem sicheren Speicher nehmen – vor dem Zeitpunkt seiner Korruption, wann auch immer das war.«
    »Glauben Sie, die Sheldon-Familie würde Sie unterstützen?«
    »Sie können unmöglich alle Agenten des Starflyer sein.«
    »Das nicht, zugegeben. Aber woher wissen wir, wer korrumpiert wurde und wer nicht?«
    »Wir sind ziemlich voreilig«, sagte Justine. »Versuchen wir doch zuerst zu beweisen, was wir vermuten. Anschließend haben wir sicherlich ein deutlicheres Bild von dem, was wir tun sollten.«
    »Wir benötigen außerdem eine Reihe verlässlicher Verbündeter«, sagte Gore. »Eine Art politisches Widerstandsnetzwerk, um dem Einfluss des Starflyers zu begegnen. Ich werde mich gleich an die Arbeit machen.«
    »Passen Sie auf Columbia auf«, sagte Paula. »Jetzt, wo er weiß, dass Sie mich fördern, wird er es auch auf Ihre Familie abgesehen haben. Und sein politischer Einfluss wächst ständig. In Kriegszeiten ist er als Admiral der Heimatverteidigung imstande, Befehle zu erteilen, die im Frieden niemals geduldet werden würden.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Bevor irgendein Lakai der Halgarths mich aufs Kreuz legt, friert die Hölle zu.«

    Die kleine Boeing 44044 VTOL landete inmitten von Luftwirbeln aus den elektrischen Jets auf der Plattform des Observatoriums. Die Wirbel rührten sandgelbes Erdreich und schmutzige Eiskristalle auf, die genauso rasch wieder zu Boden sanken, als die Jets ausliefen. Die Stewardess öffnete die Luke. Renne spürte, wie ihre Ohren beim abrupt fallenden Luftdruck knackten. Sie befanden sich über fünftausend Meter hoch auf der Westseite der Anden, nördlich von Sandia, und die schneebedeckten Gipfel ringsum boten einen atemberaubenden Anblick. Schon spürte Renne Atemnot und saugte gierig die dünne Luft ein. Es machte keinen Unterschied. Sie erhob sich aus ihrem Sitz und eilte nach vorn, während sie ihren dicken Mantel über dem Pullover schloss. Die Helligkeit draußen war überwältigend, und sie blieb oben auf der Gangway stehen, um sich die Sonnenbrille anzuziehen. Ihr Atem bildete kleine weiße Dampfwolken in der trügerisch dünnen Luft vor ihrem Gesicht.
    Unten am Boden warteten zwei Geheimdienstbeamte aus dem Büro in Lima auf sie. Beide trugen dunkelgrüne Jacken, die mehr nach Raumanzügen aussahen als nach wetterfester Kleidung. Die fünf Stufen hinab bis zu ihnen ließen Renne atemlos nach Luft schnappen.
    Einer der Männer trat vor und streckte die Hand aus. »Lieutenant Kempasa. Willkommen auf Antina Station. Ich bin Phil Mandia. Ich war bei dem Team, das McFoster auf dem Hinweg hier herauf beschattet hat.«
    »Großartig«, schnaufte Renne. Sie konnte Mandias Gesicht hinter der schützenden, bernsteingelben Gesichtsmaske kaum erkennen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie musste sehr langsam gehen auf dem Weg zu den Observatoriumsgebäuden, einer langgestreckten Linie flacher Gebäude aus Kunststoff mit runden Fenstern, die aussahen wie Bullaugen. Nur in einem brannte Licht. Die drei großen Teleskopantennen standen hinter den Gebäuden auf einem freien Feld aus nacktem Fels, riesige weiße Schüsseln auf unglaublich dünnen Metallstelzen. Während Renne hinsah, drehte sich eine der Schüsseln leicht. Sie verfolgte irgendein Objekt am nördlichen Horizont.
    »Wie kommen Sie mit dem Gefangenen zurecht?«, erkundigte sich Renne.
    »Cufflin? Er behauptet, nichts zu wissen. Er sagt, er

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