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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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uns zur Verfügung stehenden Mitteln am Laufen halten kann. Und wie um unserem Leben zusätzliche Würze zu verleihen, überlegt die UFN Science Agency seit dem Angriff der Primes, uns während dieses Krieges ganz abzuschalten. Ich soll Vorschläge erarbeiten, wie wir das ganze Observatorium einmotten können. Ich hätte bei meiner letzten Rejuvenation diesen Tick für Astronomie in einen sicheren Speicher schieben lassen und mir irgendein Talent aussuchen sollen, das mich unanständig reich macht. Ich meine, wer zur Hölle interessiert sich schon dafür, Leute zu finanzieren, die im Stillen mehrere Leben der Erweiterung des menschlichen Horizonts widmen? Nicht unsere gottverdammte Regierung, so viel steht fest. Und jetzt kommen Sie auch noch und plagen uns.«
    »Es tut mir Leid, dass Sie Ihre Arbeiten abbrechen müssen«, sagte Renne in scharfem Ton. »Aber wir befinden uns im Krieg, und das Commonwealth muss Prioritäten setzen.«
    »Sicher.«
    »Also, hat diese Lambeth Association irgendetwas von den Daten zu Gesicht bekommen, die Sie gesammelt haben?«
    »Nein. Der Mars ist Ziel fast der Hälfte aller Erkundungsprojekte im Sonnensystem. Die Zeittafeln dehnen sich über Jahre. Zugegeben, dreißig Jahre sind überraschend viel für planetare Wissenschaft, aber auch nicht vollkommen ungewöhnlich.«
    »Was für Sensoren wurden auf dem Mars ausgebracht? Genau?«
    Jennifer Seitz zuckte mit den Schultern. »Ich habe selbstverständlich den Kontrakt überprüft, als die Sache hochgegangen ist; aber es steht nicht viel darin. Die Instrumente, deren Daten wir aufgezeichnet haben, liefern lediglich einen allgemeinen Überblick über die Bedingungen auf dem Mars.«
    »Könnte es sein, dass sich darunter verschlüsselte Informationen verborgen haben?«
    »Sicher. Ich weiß allerdings nicht, was das für Informationen sein sollten.«
    »Haben Sie wenigstens eine Liste der eingesetzten Instrumente?«
    »Ja. Aber verstehen Sie, Lieutenant, wir haben keines davon auf dem Mars ausgebracht. Einige waren bereits dort, übrig geblieben von früheren Projekten, der Rest wurde im Laufe der Jahre von automatischen Schiffen der UFN Science Agency ausgebracht. Wir haben keinerlei Kontrolle über die Instrumente. Ich kann Ihnen nicht mit absoluter Sicherheit garantieren, was genau das für Geräte sind. Nur, weil man uns erzählt hat, dass ein bestimmter Datenstrom die Daten eines seismischen Scanners liefert, muss das noch längst nicht so sein. Es könnte sich genauso gut um Informationen über die Verteidigungsanlagen der Erde handeln, die einer Invasionsflotte von Aliens geschickt werden. Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, es sei denn, wir gehen hin und sehen selbst nach, woher die Transmissionen kommen. Wir sind im Grunde genommen nichts weiter als eine Relaisstation.«
    Renne ließ sich nicht gerne vom Thema ablenken, doch … »Es gibt automatisierte Schiffe im Sonnensystem?«
    »Das wussten Sie nicht?«
    »Nein«, gestand sie.
    »Nun, Lieutenant, es muss welche geben. Es ist folgendermaßen: Keiner von uns in der vergeistigten Welt der Astronomie oder der solaren Planetologie kann es sich leisten, ein CST Wurmloch zu mieten, um ein Thermometer in die Atmosphäre des Saturn zu halten. Stattdessen schlucken wir unseren Stolz herunter und schließen uns zusammen. Auf diese Weise können wir unsere Budgets koordinieren und Instrumente herstellen. Wenn eine Serie fertig ist, laden wir sie in eines der drei Roboterschiffe der Science Agency und schicken es auf seinen acht Jahre dauernden Rundflug durch das Sonnensystem. Und während das Schiff unterwegs ist, betet jeder von uns selbstsüchtig, dass das verdammte Ding nicht den Geist aufgibt, bevor es unsere jeweiligen Instrumente abgesetzt hat. Ein Tipp für Sie, Lieutenant: Wenn Sie je in Gesellschaft eines Astronomen sind, erwähnen Sie nicht die Mission von 2320. Nach dieser Katastrophe damals haben viele Kollegen ihren Beruf gewechselt. Es dauert im Schnitt fünfzehn Jahre, bis Eingaben und Vorschläge gemacht und genehmigt und genügend Mittel zusammengebracht worden sind, um eine Mission zu planen – anschließend muss man nur noch die Mittel auftreiben, um die Instrumente zu bauen und zu starten. In den Hangars dieser drei Schiffe sind jedes Mal schrecklich viele Emotionen und Schweiß und Tränen.«
    »Ah«, sagte Renne. Ihr Schädel dröhnte inzwischen. Sie war sicher, dass sie eine Packung Tifi mitgebracht hatte. Sie steckte wahrscheinlich in ihrer Jackentasche,

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