Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
Mal lag der Club in grünlichen Farbtönen vor ihr. Fetisch-Kleidung war in der Überzahl. Semi-organische Kostüme gaben den Blick frei auf eigenartig modifizierte Genitalien, während sie durch die Menagerie aus Bizarros glitt. Zusätzliche Gliedmaßen waren beliebt; mehrere hatten kleine Hände in der Unterleibsregion. Spezielles zelluläres Reprofiling hatte eine Menge Animalismen hervorgebracht. Pelzige Hände streichelten Zitzenreihen; spitze Ohren zuckten, als sie von Schlangenzungen beleckt wurden, und lustvolles Lächeln gab den Blick frei auf scharfe Raubtierfänge.
In ihren weißen Girlie-Klamotten fühlte sich Mellanie wie ein Jungfrauenopfer auf dem Weg zum Schlachtaltar. Alle starrten zu ihr herüber, als würden sie den gleichen Gedanken hegen.
Mellanies Inserts entdeckten eine ganze Anzahl Energiequellen im Innern des Clubs. Die meisten davon waren zu klein für ihre Zwecke, Batterien für irgendwelche absurden Spielzeuge. Sie benötigte die echte S&M-Schar, um eine Chance auf Erfolg zu haben.
Sie fand sie oben bei der Bar, eine Gruppe großer Leute in schwarzen Riemen, glänzenden Ketten und Kapuzen. Kaspar Murdo befand sich ebenfalls unter ihnen, gekleidet wie ein spanischer Inquisitor, mit einer rostigen Eisenkette um den Hals, an der eine Vielzahl mittelalterlicher Folterinstrumente baumelte.
Mellanie entdeckte die stärkste Energiequelle im Club. Ihre virtuelle Sicht legte einen blauen Rahmen um die Position, glücklicherweise am anderen Ende der Bar, weg von Murdo. Es war ein Viehstock, einer von vielen Gegenständen am dicken Ledergürtel einer bizarren Femfeline. Ihr Kopf war von dichtem schwarzem Fell bedeckt, das bis zu den Augenbrauen reichte und bis zum Ansatz ihrer breiten, glänzenden, modifizierten braun-roten Nase mit den dicken, langen, abstehenden Barthaaren darunter. Sie trug ein eng sitzendes schwarzes ärmelloses Lederkostüm, das pelzbedeckte Arme und Beine zeigte. Ein langer Schwanz zuckte träge von einer Seite zur anderen, als sie zu zwei anderen Katzenfrauen mit zurückhaltenderen Modifikationen und einem in lockeren Ketten gefesselten Sklavenjungen in einer Toga und mit einem beunruhigten Ausdruck im Gesicht ging.
Mellanie schob sich vor die Femfeline. »Ich muss mir deinen Viehstock ausborgen«, brüllte sie gegen die hämmernde Rockmusik an.
Die Femfeline miaute in einer Lautstärke, die mühelos die der Musik übertraf. Sie hob einen Arm und streckte Mellanie die Finger entgegen. Die polierten Onyx-Klauen, die ihre Fingerspitzen ersetzten, fuhren heraus, die Spitzen nur Zentimeter von Mellanies Augen entfernt. »Kitty sagt, leck meine Muschi sauber, kleines Miststück.«
Ihre Begleitung lachte miauend.
Jemand mit atemberaubendem Wetwiring, ausnahmslos aktiviert, kam durch den abgeschirmten Eingang des Clubs herein.
»Keine Zeit«, sagte Mellanie. Sie erstarrte, und silberne Flecken erschienen auf ihren Armen und in ihrem Gesicht, als würde sie Quecksilber ausschwitzen. Die Flecken vergrößerten sich rasch, und bald war ihre Haut nicht mehr zu sehen. Software strömte aus ihr hervor und übernahm die Kontrolle über die organische Elektronik, welche die Adaptionen der Femfeline steuerte.
Die Femfeline stieß einen überraschten Laut aus, als ihr Schwanz sich hob und sich ihr um ihren Hals legte. Er zog sich zusammen. Ihre Klauen fuhren ein.
»Ich nehme mir den Viehstock«, verkündete Mellanie und hakte ihn aus der Gürtelschlaufe aus.
Die Femfeline grinste fasziniert. »Ja, Herrin. Ich bin eine ganz liebe Katze.« Ihre Zunge schnellte hervor, ein langer, obszön beweglicher nasser Muskel. »Was immer du willst.«
Mellanie drückte sich durch die dicht gedrängten Leiber und erzeugte dabei einen kleinen Tumult. Dorian bemerkte ihn und bahnte sich einen Weg in ihre Richtung.
»Kannst du die Sicherungen des Viehstocks außer Kraft setzen?«, fragte sie die SI-Subroutine. »Er hat eine Menge Energie gespeichert. Wenn ich sie auf einen Schlag freisetzen könnte, müsste der Schock tödlich sein.«
»Halte komparative Analyse der Fluchtrouten an. Analysiere die Systeme des Viehstocks.«
Mellanie erreichte die abgeschirmte Tür an der Seite der Bühne. »Offne die Tür«, befahl sie der SI-Subroutine.
Die Tür glitt auf. Der Korridor dahinter war von kleinen Privatkabinen gesäumt. Sie hörte Stöhnen, einiges davon lustvoll, anderes schmerzerfüllt. Ein Peitschenknall hallte durch den Gang. Jemand schrie auf. Ein Fauchen antwortete.
»Sicherheitssysteme des
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