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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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und es zu einer Diskussion kommen würde. Ihre Zustimmung kam überraschend für Mellanie. Sie öffnete die Datei und übertrug sie zur SI.
    »Grob übersetzt«, kam die Antwort Sekunden später, »hat er gesagt: ›Identität bestätigt. Sie ist es.‹«
    »O Gott!«, ächzte sie. Alessandras Schergen haben mich aufgespürt! Sie blickte sich halb in Panik um, doch Dorian war nirgends auf dem Deck zu sehen.
    »Hast du Waffen bei dir?«, fragte die SI.
    »Nein. Was ist mit den Inserts? Hast du mir welche eingebaut, die ich benutzen kann, um ihn abzuwehren?«
    »Nicht mit absoluter Sicherheit. Vielleicht gelingt es mir, Kaos-Software in sein Wetwiring zu laden, vorausgesetzt, er verfügt darüber. Soll ich die Polizei von Tridelta alarmieren? Sie könnten innerhalb von Minuten einen Helikopter bei dir haben.«
    Mellanie blickte zu dem leuchtenden Blätterdach hinauf, das den Fluss überspannte. »Wie soll die Polizei denn an Bord kommen?«
    Ihre Verbindung mit der Unisphäre endete schlagartig.
    Verdammt! Nicht jetzt! Sie schickte ein Analyse-Package ins nächste Array an Bord, um herauszufinden, worin das Problem bestand. Die Management-Routinen des Netzwerks berichteten, dass der Knoten nicht länger Strom verbrauchte – er war physisch beschädigt worden.
    Unser Cybersphäre-Knoten ist wegen eines Fehlers vorübergehend außer Betrieb , verkündete das Array der Brücke auf einer allgemeinen Frequenz. Bitte bleiben Sie ruhig. Wir werden in Kürze eine neue Verbindung eingerichtet haben. Bis dahin bittet das Management der Gesellschaft um Entschuldigung für eventuelle Unbequemlichkeiten.
    Mellanie fing an zu zittern, als der Text durch ihre Virtuelle Sicht scrollte. »Komm zurück zu mir!«, flüsterte sie in die fluoreszierende Nacht hinaus. »Komm schon, du bist schließlich auch nach Randtown durchgedrungen!« Eine böse innere Stimme sagte ihr, dass Randtown zu keiner Zeit von der planetaren Cybersphäre so isoliert gewesen war wie dieser Dschungel hier. Es hatte Leitungen und ein Netzwerk gegeben. Das hier war ein einsames Schiff auf einem Fluss weitab von der einzigen Stadt dieses seltsamen Planeten.
    Mellanie ballte die Fäuste, presste sie gegen Oberschenkel und kämpfte gegen das Zittern an. Denk nach! Ich kann ihn nicht ohne Hilfe schlagen. Auf die Polizei zu warten war keine ernsthafte Option. Sie wusste nicht einmal, ob die SI die Polizei informiert hatte. Sie brachte ihre Hand vors Gesicht, und ein Gedanke kam ihr. Sie ist immer noch da drin.
    Ein rascher Blick in die Runde mit Hilfe ihrer Inserts verriet ihr, dass eines der Arrays des Schiffes hinter der Theke installiert war. Mellanie eilte zu der Stelle und duckte sich unter dem Tresen hindurch.
    »Hey!«, protestierte einer der Barmänner. »Sie dürfen hier nicht rein!«
    Sie warf ihm ein geistesabwesendes Grinsen zu, während sie mit der Hand über die Regale strich. Ihre tastenden Finger fanden das Array versteckt hinter Schachteln mit Snacks. Es war ein kleines Gerät, das normalerweise dazu diente, die Kasse der Bar zu führen, doch es verfügte über einen I-Spot. Mellanie drückte die Handfläche dagegen. »Nur einen Augenblick«, sagte sie zu dem Barmann. »Wir einigen uns später.«
    Sein Unterkiefer fiel herab. Er wusste nicht, ob sie Witze machte oder nicht.
    Mellanies virtuelle Hand aktivierte eine Vielzahl von Inserts und speicherte den Kode im Array. Die Subroutine der SI wurde dekomprimiert und strömte durch den I-Spot ins winzige Schiffsnetzwerk.
    »Sub-optimale Rechenkapazität verfügbar«, meldete sich die SI-Subroutine. »Ich funktioniere nicht mit optimaler Leistung. Warum bin ich hier?«
    »Ich werde von einem Killer belauert. Er verfügt wahrscheinlich über Waffen-Implantate.«
    Sie erhob sich und blickte sich suchend um, halb in der Erwartung, dass sich Dorian näherte. Der Barmann trat zu ihr. »Meinen Sie das ernst?«, murmelte er leise.
    »Verdammt, ja, aber später!« Mellanie zog sich aus der Bar zurück. Am Ausgang zwinkerte sie dem Mann noch einmal zu. »Ich melde mich.«
    »Ich schlage vor, du alarmierst die Polizei«, meldete sich die SI-Subroutine.
    Mellanie verzog den Mund zu einem frustrierten Stöhnen. »Kann ich nicht! Deswegen habe ich dich ja dekomprimiert. Ich brauche Hilfe!«
    »Hast du eine Waffe?«
    »Nein. Finde heraus, ob es überhaupt Waffen an Bord gibt.«
    »Im Manifest sind keine Waffen gelistet.«
    »Kannst du Kaos-Software in die Waffenimplantate des Killers einschleusen?«
    »Ich habe keine

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