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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Verdammt!«
    »Es tut mir Leid, Paula.«
    »Nicht Ihre Schuld, Hoshe. Ich wusste, dass es einer von ihnen sein musste.«
    »Was wollen Sie jetzt unternehmen?«
    »Wir behalten Tarlo und Bernadette genau im Auge. Ich bin in ein paar Stunden bei Ihnen.«
    »Werden Sie mit Renne sprechen?«
    »Möglich. Unsere oberste Priorität ist es, Tarlo in Gewahrsam zu nehmen. Allerdings will ich Bernadette Halgarth nicht warnen, bevor sie nicht mit dem- oder denjenigen Kontakt aufgenommen hat, die sie auf Illuminatus treffen will. Das ist unsere erste echte Chance, das Netzwerk der Starflyer-Agenten zu penetrieren. Das richtige Timing ist von entscheidender Bedeutung.«
    »Tarlo ist ohne jeden Zweifel aufgerüstet. Bernadette wahrscheinlich ebenfalls.«
    »Definitiv. Machen Sie sich keine Gedanken, mein Team ist bewaffnet.«

    Der Raum sah nach nichts Besonderem aus, ein einfacher Würfel mit grauen Wänden und einem abgewetzten Teppich. Zwei Polyphoto-Streifen an der Decke machten ihn heller, als es eigentlich nötig war. Ein einzelner Klimagrill hoch über der Tür aus Malmetall zischte leise vor sich hin. Es gab keine sichtbaren Sensoren, doch sie mussten irgendwo sein.
    Robin Beard saß auf einem billigen Plastikstuhl und hatte die Füße auf den Tisch gelegt, der am Boden verschraubt war. Er wirkte nicht sonderlich besorgt, weil er verhaftet worden war. Andererseits, dachte Lucius, war Beard wahrscheinlich schon so oft in Gewahrsam gewesen, dass es für ihn nichts Neues mehr war. Sag kein Wort, und warte auf deinen Anwalt.
    Lucius folgte Tarlo ins Verhörzimmer. Der blonde Surfer schenkte Beard ein freundliches Lächeln.
    »Sie sind kein Anwalt«, stellte Beard fest.
    »Clever«, entgegnete Tarlo. »Das gefällt mir. Es hilft uns beiden weiter.«
    »Ihr Leute werdet dafür bezahlen, richtig bezahlen«, sagte Beard. »Ich gehe durch eine Tiefgarage, und ihr habt mich ohne jeden triftigen Grund und unter Einsatz unangemessener Gewalt festgenommen. Ihr habt mir nicht mal meine Rechte vorgelesen.«
    »Das kommt daher, dass Sie keine Rechte haben«, sagte Tarlo.
    Beard grinste.
    »Setzen Sie sich«, befahl Tarlo.
    Das Grinsen auf Beards Gesicht wurde unsicher. »Ich bin …«
    Tarlos Faust schoss vor und traf den kleinen Mann krachend auf die Nase. Es gab ein splitterndes Geräusch, der Stuhl kippte nach hinten, und Beard landete auf dem Boden. Er schlug heftig mit dem Kopf auf dem harten Boden auf.
    »Verdammte Scheiße!«, heulte Beard auf. Mit einer Hand hielt er sich die Nase, und zwischen seinen Fingern sickerte nicht wenig Blut hindurch. Mit der anderen Hand betastete er seinen Hinterkopf. Die Tränen standen ihm in den Augen.
    Lucius hatte einen halben Schritt nach vorn gemacht, dann war er stehen geblieben, unsicher, was er tun sollte. Er warf einen Blick nach oben zur Decke, wo sich einer der getarnten visuellen Sensoren befand. Niemand meldete sich bei ihm.
    Tarlo grinste, als er neben dem Automarder in die Hocke ging. »Tut immer verdammt weh, was? Ich habe mir selbst ein paar Mal die Nase auf einem Surfbrett gebrochen; ich weiß, wovon ich rede.«
    Beard starrte Lucius verzweifelt an. »Sie haben alles gesehen! Sie sind mein Zeuge!«
    Lucius wandte den Blick ab. Tarlo hatte ihm befohlen, nichts zu sagen, doch das hier war nicht gerade das, was er erwartet hatte.
    »Wir hatten gerade keinen guten Cop verfügbar, um das hier richtig zu machen«, sagte Tarlo. »Die guten Cops sind alle auf der Straße, um den anständigen Bürgern in diesen schwierigen Zeiten zu helfen. Deswegen mussten wir uns mit ›Böser Cop, ganz böser Cop‹ behelfen. Wissen Sie was? Die Jungs im Büro, sie haben eine Wette laufen, wie lange Sie die Schläge aushalten, bevor Sie reden. Ich habe fünfzig Pfund darauf gesetzt, dass es höchstens zehn Minuten dauert; aber ich warte nicht mal diese zehn Minuten, Kumpel.« Tarlo zog einen schlanken Metall-Infusor hervor. »Das hier hat eine Menge verschiedener Namen auf der Straße; schon mal was von Headbang gehört? Nein? Painpump?«
    Beard schüttelte den Kopf, während er Tarlo verängstigt anstarrte.
    »Das Zeug ist so ungefähr das Gegenteil von einem Anästhetikum«, sagte Tarlo. »Es macht den Schmerz schlimmer. Viel schlimmer. Viel, viel schlimmer. Ich habe Leute unter dem Einfluss von diesem Zeug hier in Todesqualen schreien sehen, nur weil man ihnen einen Nagel gezogen hat. Sie können sich sicher ausmalen, was Ihre gebrochene Nase mit Ihnen macht. Insbesondere, wenn Lucius hier anfängt,

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