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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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das zu bedeuten?«
    »Ich ordne Sie hiermit offiziell meinem Eingreif-Team zu«, sagte Paula. »Von diesem Augenblick an unterstehen Sie meiner Befehlsgewalt.«
    Gwyneth richtete sich so plötzlich auf, dass Wasser über den Rand der großen Badewanne schwappte. »Was für ein Eingreif-Team?«
    »Die Senate Security hat Tarlo seit einer ganzen Weile unter Observation. Er hat soeben Bernadette Halgarth gewarnt, dass Rennes Team sie beschattet.«
    »Was hat er?«
    »Tarlo ist ein Verräter, Gwyneth.«
    »Nein! Das ist unmöglich!«
    »Ich fürchte, ich kann nicht mit Ihnen darüber debattieren, Gwyneth. Wir werden Tarlo festnehmen.«
    »Sie sind hier, auf Illuminatus?« Gwyneth schlüpfte aus der Badewanne und griff nach einem Handtuch.
    »Ja. Ich benötige Ihre Hilfe. Ist jemand im Zimmer bei ihm?«
    »Nein. Ich glaube nicht. Wir sind alle schlafen gegangen. Beard ist auf dem Polizeirevier in Gewahrsam, und wir treffen den Agenten nicht vor heute Abend.«
    »Also gut. Ich schlage vor, Sie legen Ihren portablen Schutzschirm an. Aktivieren Sie ihn noch nicht. Tarlo ist im Zimmer nebenan und würde wahrscheinlich bemerken, wenn Sie das Energiefeld einschalten.«
    »Sie machen Witze!«
    »Nein. Sobald Sie den Schutzschirm angelegt haben, rufen Sie ihn bitte an. Er wird Sie nicht verdächtigen, und es versetzt uns in die Lage, seine Position zu etablieren. Außerdem fungiert der Anruf als kleine Ablenkung.«
    »O Gott.« Sie eilte ins Schlafzimmer, wo ihr Koffer auf dem Bett ruhte. Der tragbare Schutzschirmgenerator war ein unbequemes Gewirr aus Bändern, die sich nicht ohne Schwierigkeiten über einen nackten Leib streifen ließen. »Es kann unmöglich Tarlo sein! Er hat uns diese heiße Spur zu den Guardians geliefert.«
    »Ich weiß, dass das schwierig zu verstehen ist, Gwyneth, aber Sie müssen mir noch ein paar Minuten vertrauen.«
    Wäre es irgendjemand anderes gewesen, irgendjemand, sie hätte an seinen Worten gezweifelt und die Senate Security zum Teufel geschickt. Aber nicht Paula Myo. »In Ordnung«, sagte Gwyneth. Die Bänder des Schutzschirm-Anzugs kratzten furchtbar, doch sie waren in Position, und der Generator war auf Standby geschaltet. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie sie aussah. Warum hatte sie sich nicht die Zeit genommen, Unterwäsche überzustreifen? »Okay, ich habe den Anzug an.«
    »Lassen Sie diesen Kanal aktiviert, und rufen Sie Tarlo an.«
    »Was soll ich ihm sagen?«
    »Was auch immer. Es dauert nur ein paar Sekunden.«
    Gwyneth atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Dann streckte sie ihre virtuelle Hand nach dem Symbol von Tarlo aus. »Hi, Chief. Ich wollte mich nur noch mal melden, bevor ich schlafen gehe. Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Tarlo nahm sich lange Zeit, bevor er antwortete.
    »Warum hast du deinen Schutzschirm an?«, fragte er.
    Gwyneth’ Kopf fuhr herum, und sie starrte auf die Zimmerwand zwischen ihrem und Tarlos Raum. »Scheiße!« Ihre virtuelle Hand schlug nach dem Aktivierungssymbol für den Schutzschirm, während sie sich zu Boden warf.
    Die Wand explodierte in einer Wolke aus blendend weißem Plasma. Ionenlanzen stachen in den Raum und versengten alles auf ihrem Weg. Eine von ihnen traf Gwyneth. Ihr Schutzschirm war noch nicht vollkommen stabilisiert. Er flammte purpurn rings um sie herum auf, als ein abgeschwächter Strahl aufgeladener Atome über ihre nackte Haut fuhr. Sie schrie vor Schmerz und schlug um sich, während sich der Schirm stabilisierte und den Rest der Strahlung ablenkte. Der Teppich und das Mobiliar ringsum gingen in Flammen auf.
    Das Zimmer vibrierte vom dunklen Brüllen abgefeuerter schwerer Waffen, und blendend grelles Licht fiel durch das Loch in der zerstörten Wand. Gwyneth rollte sich herum. Tränen verschleierten ihre Sicht. Sie riskierte einen Blick an ihrer Seite nach unten, wo der Ionenstrahl sie an der Brust getroffen hatte. Die Haut war geschwärzt, und aus roten Rissen quoll Blut und andere Körperflüssigkeit. Der Schmerz war so intensiv, dass sie das Bewusstsein zu verlieren drohte. Sie wusste, dass sie sich jeden Moment übergeben würde. Die Sprinkleranlage schaltete sich ein und versprühte einen klebrigen blauen Schaum, während die Düsen automatisch die heißesten Stellen suchten und den Schaum auf die schlimmsten Brandherde richteten. Rauch und Dampf stiegen auf und verschleierten die Sicht.
    Weitere Explosionen ertönten. Eine war so stark, dass der Boden erzitterte und Gwyneth hin und her warf. Die Decke sackte

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