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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Physikern. Sie mögen keine Fristen – nicht, dass sie sich je an welche gehalten hätten.«
    »Also ist es nichts, über das wir gegenwärtig nachdenken müssten?«, hakte die Präsidentin nach.
    »Nein«, stimmte Kime ihr vorsichtig zu. »Doch Admiral Columbia hat Recht. Letzten Endes müssen wir die Entscheidung fällen, diese Waffe zu benutzen.«
    »Wir können sie mit Kriegsschiffen bekämpfen«, sagte Columbia. »Wir können ihren Vormarsch verzögern, können sie vielleicht sogar zurückschlagen, aber jeder längere Krieg wird extrem kostspielig für uns, und nicht nur in finanzieller Hinsicht. Doch wenn die Primes sich letzten Endes uns gegenüber als unversöhnlich erweisen sollten, aus welchem Grund auch immer, dann werden wir diese Waffe benutzen müssen.«
    »Genozid«, flüsterte Elaine. »Gütiger Gott.«
    »Es wäre eine kollektive Entscheidung«, sagte Hans Brant. »Wir würden sie gemeinsam fällen und mit Ihnen tragen.«
    »Das Seattle Projekt sollte weiterhin mit höchster Priorität verfolgt werden«, sagte Columbia.
    »Ja«, stimmte die Präsidentin ihm vorsichtig zu. »Also schön. Wenn niemand mehr Fragen hat, würde ich jetzt gerne über Admiral Kimes Vorschlag einer dreistufigen Erwiderung auf die Bedrohung durch die Primes abstimmen.«
    »Vorgeschlagen«, sagte Heather Halgarth.
    »Unterstützt«, sagte Alan Hutchinson.
    »Sehr wohl«, sagte die Präsidentin. »Wer ist dafür?« Sie zählte die erhobenen Hände. »Einstimmig angenommen also.«

    Draußen vor dem Konferenzraum standen kleine Gruppen von Beratern beieinander und unterhielten sich leise. Als sich die Flügeltüren öffneten, verstummten sie und warteten auf ihre jeweiligen Chefs, um sich ihnen anzuschließen wie ein höfisches Gefolge. Justine war fast bei Sue Piken und Ross Gant-Wainright angekommen, den beiden Senior-Beratern, die sie mit Thompsons Büro übernommen hatte, als Ramon DB sie einholte.
    »Das war sehr untypisch für dich«, sagte er leise.
    Justine blieb stehen und bedachte ihn mit einem ungeduldigen Blick, bereit, ihm eine temperamentvolle Antwort zu geben. Die helle Beleuchtung ließ kleine Schweißperlen auf seiner Stirn glitzern. Seine mitternachtsschwarzen OCTattoos waren auf seinen Händen und Wangen deutlich zu sehen, denn seine normalerweise ebenholzfarbene Haut hatte einen gräulichen Farbton angenommen. Als Justine nach unten blickte, sah sie, wie eng seine weite Robe war. Ihre Verärgerung schwand. »Du siehst müde aus«, sagte sie und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich nehme an, es ist dir nicht leicht gefallen.«
    Er lächelte freundlich. »Dir etwa?«
    »Mein Körper ist gerade mal Mitte zwanzig. Ich komme mit dem langen Aufbleiben und dem Stress zurecht. Du nicht.«
    »Bitte, erinnere mich nicht an deinen jungen Körper, okay?« Er legte verspielt die Hand auf die Brust. »Mein Herz verträgt das nicht mehr. Übrigens siehst du umwerfend aus in Schwarz.«
    »Rammy! Sieh dir nur deine Ringe an! Du kriegst sie nie wieder aus, so sehr sind deine Finger geschwollen!« Sie nahm seine Hand und hielt sie, um den Schmuck zu untersuchen, der unter dem teigigen Fleisch fast verschwand.
    Er wand sich wie ein schuldbewusstes Kind. »Hör auf zu keifen, Frau!«
    »Ich keife nicht. Ich sage dir rundheraus: Entweder du fängst an, auf dich zu achten, oder ich karre dich persönlich in die Klinik zur Rejuvenation.«
    »Als hätte einer von uns beiden im Augenblick Zeit dazu!« Er zögerte verunsichert. »Ich habe von der Sache in LA Galactic gehört. In der Cafeteria des Senats heißt es, du hättest den Jungen gekannt, der ermordet wurde.«
    »Ja, ich kannte ihn. Ich war diejenige, die den Geheimdienst der Navy über ihn informiert hat.«
    Ramon DB starrte misstrauisch auf ihr schwarzes Kleid. »Ich hoffe, du gibst dir nicht die Schuld an seinem Tod.«
    »Nein.«
    »Vergiss nicht, meine Liebe, ich kenne dich wie kein anderer.«
    »Weiß man in der Cafeteria des Senats auch, dass Kazimir McFoster vom gleichen Attentäter ermordet wurde wie Thompson?«
    »Ja. Wir haben die Senate Security im Stillen angewiesen, beide Fälle zu untersuchen.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Das Vertrauen in beide Zweige der Navy ist gegenwärtig nicht besonders hoch.«
    »Es wird sich verbessern.« Einen Moment lang schwankte Justine, ob sie ihm vom Starflyer erzählen sollte. Ramon DB wäre ein superber Verbündeter im Senat, doch er war wirklich nicht in der besten Verfassung, und der Starflyer würde seine

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