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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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müssen weit über den Tellerrand blicken und zur Abwechslung einmal kooperieren. Was mir Angst macht, ist die Vorstellung, unsere industriellen Kapazitäten in so gigantischem Maßstab umzustellen. Es wird nicht glatt laufen, und doch müssen wir es tun.«
    »Die SI könnte uns möglicherweise helfen«, sagte Oliver Tarn.
    »Möglicherweise«, summte ihm Heather zu. Sie klang wie eine Lehrerin, die ungehalten auf einen unruhigen Schüler reagierte. Sie wechselte einen Blick mit den übrigen drei Führern der Dynastien. »Wir müssen die anderen überzeugen mitzumachen.«
    »Sie sind clever genug«, sagte Nigel. »Und wir haben unsere eigenen Arrangements zwischen uns.«
    Heather zuckte mit den Schultern.
    »Was ist mit den Flüchtlingen?«, erkundigte sich Ramon DB. »Welchen Platz haben sie in unseren Überlegungen? Im Augenblick überflutet die gesamte überlebende Bevölkerung von Lost 23 das Commonwealth. Die Menschen haben kein Zuhause mehr, keine Jobs, kein Leben, das sich lohnen würde. Sie blicken auf uns, ihre Regierung, und suchen Rat und Hilfe. Anerkennung ihrer Opfer. Hunderttausende von Menschen strömen nach Silvergalde, und der Planet wird nicht damit fertig. Ich habe gehört, dass die Umgebung von Lyddington inzwischen an eine Art mittelalterliches Flüchtlingslager erinnert, ohne Wasser, ohne sanitäre Einrichtungen, und fast ohne Nahrung. Und es gibt noch ein weiteres großes Problem, das hier und heute bisher nicht zur Sprache gekommen ist: die Vertreibung. Menschen auf allen Welten in einem Bereich von einhundert Lichtjahren um die Lost 23 herum haben entweder Urlaub auf der anderen Seite des Commonwealth genommen oder versuchen, ihren Besitz zu verkaufen und auf einer Welt ein neues Leben anzufangen, wo sie sich sicher wähnen. Sie haben Angst, und das aus gutem Grund. Was unternehmen wir deswegen? Wir müssen ihnen zeigen, dass wir ihre Lage kennen und verstehen. Dass wir etwas unternehmen, um ihre Probleme zu lösen.«
    »Nicht heute und nicht hier«, sagte President Elaine Doi.
    Sie sagte das so entschlossen, dass mehrere der Anwesenden sie überrascht anstarrten. Ramon DB öffnete vor Verblüffung den Mund.
    »Dies hier ist das Kriegskabinett, Senator Ramon«, kam Elaine Doi ihm zuvor. »Wir entscheiden über militärische Strategien, das ist alles. Die Vertriebenen sind ein Thema für das normale Kabinett, wenn nicht sogar für eine Debatte im Senat.«
    »Aber sie haben Einfluss auf militärische Angelegenheiten«, widersprach ihr Ramon DB. »Sie haben Einfluss auf unsere gesamte Ökonomie!«
    »Nein«, sagte Elaine rasch. »Die reinen Zahlen sind enorm, zugegeben; doch als Prozentsatz sind sie kaum zu spüren. Ich lasse nicht zu, dass dieses Kabinett sich mit den Details von Problemen verfranst, die nicht in seine direkte Zuständigkeit fallen. Sie haben die Tagesordnung verlassen, Senator. Bitte überlassen Sie das Wort jemand anderem.«
    Alan Hutchinson unternahm keinen Versuch, sein Grinsen zu verbergen. Ein oder zwei der übrigen Anwesenden schienen verwirrt. Eine entschlossene, positive Präsidentin Doi hatten sie noch nicht oft erlebt. Als Elaine sich ihrer plötzliche Autorität bewusst wurde, fragte sie: »Admiral Columbia, haben Sie Änderungsvorschläge zu unserer gegenwärtigen planetaren Verteidigungsstrategie ausgearbeitet?«
    »Keine Änderungen, Ma’am. Die Schutzschirme haben sich als äußerst wirkungsvoll erwiesen, selbst auf den Lost 23. Wir planen, sämtliche Städte und zivilen Gebiete in der Erwartung des zweiten Angriffs der Primes mit Schutzschirmen aufzurüsten. Waffenfabrikanten erhöhen die Produktion der Combat-Aerobots, die sich während der anfänglichen Bombardierungen als unbezahlbar erwiesen haben. Außerdem hat die elektronische Kriegführung höchste Priorität – doch all das sind reine Verteidigungssysteme. Sie können die Schäden im Fall eines Angriffs minimieren, aber das ist auch schon alles. Um die Angriffe zu unterbinden, brauchen wir diese Flotte.«
    »Verstanden, Admiral. Ich denke, wir können jetzt zur Abstimmung schreiten.«
    »Ich möchte außerdem Stufe Vier erwähnen«, sagte Columbia.
    »Stufe Vier?«
    »Ja, Ma’am. Das Seattle Projekt. Die Art von Waffe, die wir dazu benutzen können, den Kampf nach Dyson Alpha zu tragen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass wir bereits den Prototyp-Status erreicht haben.«
    »Das haben wir auch noch nicht. Wir hoffen, in wenigen Monaten so weit zu sein«, sagte Wilson Kime. »Sie wissen, wie das ist mit

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